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Trockenlegung der Schleuse in Bernburg

Alle 6 Jahre erfolgt turnusmäßig eine Bauwerksprüfung an der Schleuse in Bernburg. Gestern begannen die Vorarbeiten für die Vollsperrung der Schleuse in Bernburg vom 08. Oktober bis 03. November 2012.


Taucher des Wasser- und Schifffahrtsamtes untersuchten die Dammbalkennischen an den Schleusentoren und entfernten mit Baggern die groben Ablagerungen im Bereich der Revisionsverschlüsse. Das Oberhaupt am Oberstrom sowie das Unterhaupt am Unterstrom der Schleusenkammer, in dem sich die Führungen der Schleusentore befinden, werden mit stählernen Dammbalken komplett trocken gelegt. Anschließend erfolgt die beton- und stahlbautechnische Prüfung der Nischen und der kompletten Schleusenkammersohle. Insgesamt 55 Dammbalken werden dazu in die Revisionsführungen eingesetzt, um die Schleuse anschließend im Bereich der Schleusentore komplett trocken zu legen. Ein Dammbalken wiegt 3 Tonnen und hat eine Länge von 13 Metern. Diese werden mit einem Schiff der WSA von Alsleben eingeschifft. Ein 100 Tonnenkran wird schließlich von Land aus die Dammbalken in die Führungen einsetzen, Taucher werden die Dammbalken abdichten und verkeilen.

 

Letztendlich sind beide Schleusentore komplett offen, um mit den Kontroll- und Säuberungsarbeiten zu beginnen. Gut erkennbar ist hinter dem Schleusentor des Oberstromes ein Betonsockel, der so genannte Sockelenergievernichter, dieser verhindert beim Einströmen des Wassers starke Verwirbelungen in der Schleusenkammer. Die Sohle der Schleusekammer liegt dann noch einmal 4 Meter unter Mittelwasser. Diese wird jedoch nicht vollständig leer gepumpt, da Schäden durch drückendes Grundwasser an der Sohle der Kammer nicht auszuschließen wären. Jedoch wird die Trockenlegung der Schleusentore einen faszinierenden Einblick in die Schleusenkammer liefern, schließlich kann man der Schleuse somit auf den Grund schauen.

 

Am 10. September 1938 wurde die neue Schleuse in Bernburg offiziell in Betrieb genommen. Die Abbrucharbeiten zur Vorbereitung des Baues der Großschleuse in Bernburg wurden im Januar 1934 begonnen. Damals vielen die ganzen Häuser an der Saaleseite, insgesamt waren durch den Abbruch der Häuser 30 Familien betroffen, die neue Wohnungen erhielten.