Immer wieder Thema: Ja zur Saale- Schifffahrt

Verschiedene Unternehmen im Salzlandkreis sind an dem Ausbau der Saale interessiert. Dazu gehören auch Esco, Solvay und Schwenk in Bernburg. Bereits im letzten Jahr plante das Bundesverkehrsministerium, die Saale zu einer Restwasserstraße herabzustufen. Seit dem Laufen Interessenverbände Sturm, durch verschiedene Demonstrationen, unter anderem vor dem Landtag in Magdeburg verschafften sich Schiffer, Touristenverbände und Wassersportliebhaber gehör. Und das die Saale für die Schifffahrt und den Tourismus attraktiv ist, zeigen am eindrucksvollsten diese Bilder. Da aber auch Unternehmen an der Schiffbarkeit der Saale interessiert sind, sofern der Saale-Seiten-Kanal bei Tornitz gebaut werden könnte, haben die IHK-Halle-Dessau, der Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt, der sachsen-anhaltischen Arbeitgeberverband und der CDU-Mittelstandsvereinigung einen Offenen Brief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geschrieben. Darin heißt es: "Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, sehr geehrter Herr Minister Dr. Peter Ramsauer, die Wirtschaft der Region Halle / Leipzig hat sich in den zurückliegenden Jahren hervorragend entwickelt.

Moderne Verkehrswege verbinden Mitteldeutschland mit anderen Wirtschaftsräumen in ganz Europa. Die Infrastruktur hat auch dank Ihrer Unterstützung einen Stand erreicht, der eine positive wirtschaftliche Zukunft in den nächsten Jahrzehnten sicherstellt. Dennoch möchten wir Sie auf ein Projekt hinweisen, das in Zeiten nachhaltiger und umweltgerechter Verkehre für die ganze mitteldeutsche Region von erheblicher Bedeutung ist. Seit Beginn der 90er Jahre ist die Fertigstellung des 1927 begonnenen Saaleausbaus Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes, jedoch wird auch seit vielen Jahren kontrovers über die bessere Schiffbarmachung der Saale durch den Saale-Seitenkanal diskutiert. Viele namhafte Unternehmen an der Saale haben dennoch im Vertrauen auf die Politik erhebliche Investitionen getätigt, so wurden allein im Raum Bernburg durch Investitionen von über 500 Millionen Euro insgesamt 1500 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Auch das Land Sachsen-Anhalt hat bereits erhebliche Vorleistungen für den Ausbau der Wasserstraße erbracht und umfangreiche Investitionen zur Ertüchtigung des Hafens in Halle gefördert. Erst nach der Verbesserung der Schiffbarkeit wird aber die Saale in das transeuropäische Binnenwasserstraßennetz integriert sein und über die Elbe und das bereits errichtete Wasserstraßenkreuz Magdeburg sind auch die Seehäfen Hamburg, Rotterdam und Bremen erreichbar.

 

Ansässige Unternehmen können so durch die Nutzung von umweltfreundlichen Schiffstransporten ihre Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte besser sichern. Und das bedeutet sowohl für große als auch für mittelständige Unternehmen aus Industrie, Bau- oder Getreidewirtschaft gleichermaßen Sicherheit für Investitionen und Arbeitsplätze. Wir wollen von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland nicht abgekoppelt werden. Die bessere Schiffbarkeit der Saale ist eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Saale-Region. Das sehen nicht nur viele Unternehmen so, auch die Bevölkerung der Saale-Region befürwortet nach einer repräsentativen Befragung zu etwa 75 Prozent die Nutzung der Saale für Transporte und Tourismus.

 

Wir sind aber in großer Sorge, dass die positive Entwicklung der vergangenen 22 Jahre abrupt beendet wird. Die drohende Herabstufung des Flusssystems Elbe und damit auch der Saale im Zuge der geplanten Kategorisierung der Bundeswasserstraßen würde die Entwicklung vieler Unternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze behindern. Wir möchten Sie bitten, uns tatkräftig dabei zu unterstützen, dass die bessere Schiffbarkeit der Saale endlich Wirklichkeit wird, denn vergleichbare Lebensverhältnisse in ganz Deutschland lassen sich nur erreichen, wenn die dafür notwendige Infrastruktur in allen Regionen vorhanden ist."