Webel bei der Flusskonferenz Elbe: „Wirtschaftliche und ökologische Nutzung sind zusammen möglich.“

„Wirtschaftliche und ökologische Nutzung der Elbe stehen nicht gegeneinander, sondern sind zusammen möglich und ergänzen sich sogar“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel heute bei der Eröffnung der Flusskonferenz Elbe in Magdeburg. Wirtschaftlich setze das Land bei der Elbe auf einen „Wachstumsmarkt“. Das sei nicht zuletzt mit dem Blick auf die Prognose für das Containeraufkommen für den Hamburger Hafen unerlässlich. Webel: „Wir wissen, dass sich das Verkehrs- und insbesondere das Transportaufkommen noch erheblich steigern werden. Das schafft Arbeitsplätze und zieht neue Unternehmen an.“ Doch ebenso klar sei, dass es eine stärkere Sensibilität gegenüber den Auswirkungen des Verkehrs gebe. „Umfragen des Bundesumweltamtes zum Lärmschutz bestärken mich deshalb in meinem Politikansatz, auf einen gesunden Mix aller Verkehrsträger zu setzen.“ Gerade dem Transport auf dem Wasser komme hierbei ein wichtiger Stellenwert zu.

Webel sagte: „Der Lastkahn ist die ‚Schleichpfote’ unter den Transportmitteln. Binnenwasserstraßen kennen praktisch keinen Verkehrslärm und sind die leisesten Verkehrsträger.“ Elbe und Saale seien nicht nur deshalb Sachsen-Anhalts „grünste Verkehrsträger“. Beide zu erhalten, sei „ökonomisch wie ökologisch vernünftig."

 

Der Minister appellierte an alle Beteiligten, zu einem gesamtgesellschaftlichen Konsens zu kommen und bei den Diskussionen zum Gesamtkonzept Elbe nicht auf den jeweiligen Maximalforderungen zu bestehen. Das Land sei mit gutem Beispiel vorangegangen und habe am Runden Tisch keine Maximalforderungen erhoben.

 

Für das Elbe-Land Sachsen-Anhalt gilt ein ausgewogener Ansatz betonte der Minister in seinem Grußwort. „Wir sind sowohl ein wichtiges Hinterland für die Nord- und Ostseehäfen, als auch ein bedeutendes Unesco Biosphärenreservat geworden“.

 

Abschließend benannte der Verkehrsminister die Eckpunkte, die er vom Gesamtkonzept Elbe erwartet. So müsse Sachsen-Anhalt als Schifffahrtsland für die Zukunft gerüstet sein. „Auf der Elbe sollten die Schifffahrtsverhältnisse dreilagige Containertransporte verlässlich ermöglichen.“ Das werde auf dem niedersächsischen Elbeseitenkanal nie möglich werden.

 

Webel verwies auch darauf, dass in seinem Ministerium aktuell an einem „Programm für die Entwicklung von Schiffsgefäßen mit geringeremTiefgang“ gearbeitet werde. Es gehe hierbei um „Grüne Schiffe am blauen Fluss“.

 

Zur Saale, einem wichtigen Nebenfluss der Elbe, verwies der Minister auf eine unmittelbar bevorstehende Einigung mit dem Bundesverkehrsministerium. Klar sei jedoch schon jetzt, dass beide Seiten in dem im gültigen Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Saale-Seiten-Kanal ein Projekt zur besseren Schiffbarmachung der Saale sehen. Allerdings kennen auch alle Beteiligten die Finanzierungsprobleme im Bundesverkehrswegeplan. Webel freut sich jedoch, dass der Bund die Anmeldung des Landes, den Saale-Seiten-Kanal in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen, wohlwollend prüfen werde.