Hochschulkooperationen ausbauen

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat bei seinen Gesprächen mit Universitätsvertretern in Mailand die Möglichkeiten erörtert, die bestehende Zusammenarbeit auf weitere Studiengänge auszudehnen und dabei andere Hochschulstandorte in Sachsen-Anhalt einzubeziehen. Er betonte, seine Gesprächspartner hätten ausdrücklich hervorgehoben, dass die italienische Wirtschaft immer wieder auf den wachsenden Bedarf an Absolventen bilingualer (zweisprachiger) Studiengänge verweise.

Anlass der Reise Haseloffs und des Festaktes der Università Cattolica del Sacro Cuore war, dass erstmals Studenten den neuen Doppel-Master-Studiengang „Europäische Integration und regionale Entwicklung“ erfolgreich abgeschlossen haben.

 

In seiner Rede auf dem Festakt würdigte Haseloff die Fortschritte im europäischen Einigungsprozess. Diese seien alles andere als selbstverständlich. „Von den Trümmerfeldern der Weltkriege über die schmerzliche Teilung unseres Kontinents bis in diese ehrwürdigen Hallen war es ein weiter Weg“, betonte Haseloff auf dem Campus der Mailänder Universität. „Nach dem Endes des 2. Weltkrieges war die entscheidende Triebfeder für den europäischen Einigungsprozess, Frieden in Europa zu schaffen und ihn nachhaltig zu sichern. Diese Aufgabe kann heute als erfüllt angesehen werden,“ so der Ministerpräsident weiter.

 

Haseloff warb dafür, trotz zahlreicher Schwierigkeiten den europäischen Einigungsprozess fortzuführen: „Es kommt darauf an, die Handlungsfähigkeit Europas nach innen und außen zu stärken und Probleme im Vorwärtsgehen zu überwinden. Wir können den Nutzen der Europäischen Union dadurch unter Beweis stellen, dass wir Krisen gemeinsam bewältigen und den Platz Europas in der globalisierten Welt behaupten.“

 

Sachsen-Anhalt habe, so der Regierungschef, von Europa profitiert. Dies gelte nicht nur angesichts der Hilfen, die das Land aus den EU-Strukturfonds erhalten habe. Auch Kooperationen mit Partnern aus der EU und das Knüpfen von Netzwerken trügen dazu bei, eigene Zielvorstellungen auf europäischer Ebene wirkungsvoller zu vertreten. Auch vom europaweiten Wissens- und Technologietransfer profitiere das Land. Ein gutes Beispiel sei hier der Doppel-Master-Studiengang „Europäische Integration und regionale Entwicklung“.

 

Als weitere Beispiele guter Zusammenarbeit mit Italien nannte Haseloff die Kooperation mit der Region Lombardei im Europäischen Chemieregionen Netzwerk ECRN sowie die gute Zusammenarbeit mit Museen aus Neapel, Pompeji und Rom bei der Realisierung der Landesausstellung „Pompeji – Nola - Herculaneum. Katastrophen am Vesuv“. Daneben bestünden zahlreiche Schul- und Städtepartnerschaften.

 

Hintergrund: Während der Mailand-Reise Haseloffs im Oktober 2009 Haseloffs - damals als Wirtschaftsminister des Landes - war zwischen der Università Cattolica del Sacro Cuore Mailand und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet worden. Seit dem Wintersemester 2010/11 können Studenten aus Halle und Mailand den Doppelstudiengang belegen. Sie verbringen das erste Studienjahr an ihrer Universität, das zweite dann an der Partneruniversität. Ziel ist die Erlangung von sowohl in Deutschland als auch in Italien anerkannten Studienabschlüssen.