Sonderausstellung „Faszination Wasserstraße“ Alsleben

Anlässlich des Jubiläum 190 Jahre Schiffervereine Alsleben eröffnete heute eine große Sonderausstellung „Faszination Wasserstraße“ im Saale der Gaststätte „Goldener Ring“. Zu dieser Ausstellung lam auch Verkehrsminister Thomas Webel, der für besondere Leistungen in der Öffentlichkeitsarbeit, für das umweltfreundliche Binnenschiff und der Verbesserung der Wasserstraßen in Sachsen-Anhalt mit dem „Goldenen Anker“ ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde Kapitän Detlef Bütow, ehemaliger Chef der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH Dresden für sein Lebenswerk als langjähriger Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH mit dem „Goldenen Anker“ geehrt. Die Auszeichnungen erfolgte im Auftrage des Landesverbandes von Schiffervereinen aus Sachsen-Anhalt, der Schiffswerft Bernd Fischer in Mukrena und der Vereinigten Schiffervereine von Alsleben und Umgebung „Undine“ e.V.

Die Ausstellung umfasst neben vielen Bildern zur Schifffahrt auch zahlreiche Schiffsmodelle sowie Schiffsinstrumente. Bis zum Ostermontag wird die Ausstellung nun in Alsleben zu sehen sein. Zum „Bernburger Saalesommer“ wird die Ausstellung ebenfalls am 08. und 09. Juni zum „Tag der Saaleschifffahrt“ in der „Offene Saalemühle Bernburg“ zu sehen sein.  

 

Der Schifferverein wurde im Jahre 1823 in Alsleben an der Saale, der älteste Schifferverein in Sachsen-Anhalt gegründet, die "Schiffersocietät" oder "Saaleschiffahrts-Verein". Dieser Verein entwickelte sich zu einem der mächtigsten und größten Vereine dieser Art in Deutschland und gelangte weit über die Provinzgrenzen Popularität. Zu verdanken haben wir diese einmalige Pioniertat Herrn Carl Trimpler aus Brucke / Saale. Er wurde als Sohn einer armen Fischerfamilie am 24. August 1795 in Brucke geboren. Später zog er durch Heirat nach Alsleben in die Burgstraße 6 und später nach dem Markt 6.

 

Carl Trimpler gründete diesen Verein im Jahre 1823 und war bis zu seinem Tod der Direktor dieser Societät. Zur 2. Neuwahl des Vorstandes im Jahr 1827 waren bereits 213 Schiffseigner Mitglied der Schiffer-Soceität Alsleben. Auf Bestreben dieser wurde 1829 die "Schifferhilfskasse für kranke und verunglückte Schiffer zu Alsleben und Umgebung" gegründet. Damit wurde es zum ersten Mal möglich, ein Krankengeld an die Versicherten zu zahlen. 1847 wird Carl Trimpler zum 25-jährigen Jubiläum mit einem silbernen Pokal geehrt.

Am 23. Dezember 1890 wurde dann in Alsleben der Schifferverein "UNDINE" gegründet. Dieser Verein hat bis heute alle Wirrungen überstanden. Der Verein überstand viele Wirrungen und wurde im Jahr 2000 in Vereinigte Schiffervereine Alsleben und Umgebung „Undine“ umbenannt. Hierin vereint sind die alten Traditionsvereine „Schiffersocietät“, „Undine“, „Freya“ (alle Alsleben), „Neptun“ (Mukrena), „Normannia“ (Beesenlaublingen) und „Einigkeit“ (Gnölbzig-Nelben).

 

Im Februar 1957 kam es nicht zur Vereinigung aller Schiffervereine in Alsleben und Umgebung, da der Abstimmung nur eine Stimme fehlte. Trotz des Fehlschlagens arbeiteten die Vereine weiter gemeinsam unter dem Motto "Einigkeit macht stark".

 

Der Schifferverein "UNDINE" mußte 1976 dem Kulturbund der DDR beitreten, um weiter bestehen zu dürfen. 1980 wurde der Vorsitzende Ernst-Wilhelm Wehlmann aus politischen Gründen aus dem Vorstand ausgeschlossen. Wegen schlechter Führung des Vereins in den Jahren 1980 bis 1990 hatte der Verein im Jahr 1990 nur noch 11 Mitglieder. 1981 schied der ehemalige Vorsitzende ganz aus dem Verein aus.

 

1987 fand unter Leitung von Ernst-Wilhelm Wehlmann die größte Schiffahrtsausstellung der DDR in Alsleben statt. Es kamen bis zu 1200 Besucher an einem Tag. Danach erfolgte ein Verbot für jegliche Tätigkeit in diesem Bereich. Seit 1991 ist Ernst-Wilhelm Wehlmann wieder der Vorsitzende des Schiffervereins. Die "Vereinigten Schiffervereine von Alsleben und Umgebung UNDINE" e.V. als Rechtsnachfolger aller 6 Schiffervereine von Alsleben und Umgebung hat heute 86 Mitglieder und ist der größte Schiffer-Verein in Sachsen-Anhalt.