Innovationsförderung soll künftig auf Wachstumsfelder konzentriert werden

Auf der heutigen Sitzung der Industrieausschüsse der Industrie- und Handelskammern Magdeburg und Halle-Dessau hat Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Hartmut Möllring die enorme Bedeutung von Innovationen für die heimische Wirtschaft betont: „Wenn unsere Unternehmen im globalen Wettrennen um Marktanteile mithalten wollen, müssen sie noch stärker als bisher auf Forschung und Entwicklung setzen. Gefragt sind aber nicht nur technologische Alleinstellungsmerkmale, sondern auch pfiffige Ideen bei Marketing, Fachkräftesicherung oder Kommunikation.“

Die Landesregierung wolle deshalb die Voraussetzungen für mehr Innovation in Sachsen-Anhalt weiter verbessern. Möllring: „Mit Blick auf die nächste Strukturfondsperiode arbeiten wir gegenwärtig an der regionalen Innovationsstrategie des Landes. Die Herausforderung ist, dass wir mit weniger EU-Mitteln mehr Wachstum generieren müssen, da in den nächsten Jahren auch die innerdeutschen Transferleistungen weiter zurückgehen. Daher wollen wir die Innovationsförderung künftig auf die Wachstumsfelder Energie/Maschinen- und Anlagenbau/Ressourceneffizienz, Gesundheit und Medizin, Mobilität und Logistik, Chemie und Bioökonomie sowie Ernährung und Landwirtschaft konzentrieren. Die neue Innovationsstrategie soll dabei helfen, unsere Potentiale für diese fünf Leitmärkte durch Förderimpulse gezielt zu stärken und einen Innovationsschub auszulösen.“ Dabei seien alle Partner im Innovationssystem gefragt – die Wirtschaft wie auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. „Unser gemeinsamer Ansporn muss es sein, dass Sachsen-Anhalt bis 2020 mit den Impulsen für die genannten Schwerpunkte in die Spitzengruppe der regionalen europäischen Innovationsführer vorstößt“, sagte der Minister.

 

Dabei stehe Sachsen-Anhalt bei den fünf Leitmärkten vor verschiedenen Herausforderungen. So gebe es im Bereich Gesundheit und Medizin zwar in Neurowissenschaften, Pharma und Medizintechnik eine exzellente Forschungsbasis, die aber – auch angesichts einer älter werdenden Gesellschaft – stärker wirtschaftlich genutzt werden müsse. Dagegen bestehe die Herausforderung im Bereich Mobilität und Logistik mit seiner Mischung aus leistungsfähigen Zulieferern und einer gut ausgeprägten universitären und außeruniversitären Forschungslandschaft vor allem darin, nachhaltige Lösungen für die Mobilität von Morgen zu finden. Stichworte seien hier Leichtbau, Elektromobilität und intelligente Verkehrssysteme. Möllring: „Diese unterschiedlichen Herausforderungen erfordern unterschiedliche Strategien. Patentrezepte gibt es nicht. Lösungswege wird die regionale Innovationsstrategie aufzeigen, deren Endfassung in diesem Herbst vorliegen soll und die gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt und weiterentwickelt werden wird.“