Fachtagung "Neue Drogentrends" in Aschersleben

In Kooperation mit der Landesstelle für Suchtfragen des Landes Sachsen-Anhalt und dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt findet am Dienstag, dem 04.06.2013, Beginn 09:45 Uhr, an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt, Schmidtmannstraße 86, 06449 Aschersleben eine Fachtagung mit dem Thema „Neue Drogentrends“ statt. Hierzu treffen sich Polizeibeamte, Therapeuten und Fachleute der Suchtarbeit, Mitarbeiter aus Sozialeinrichtungen und von medizinischen Einrichtungen um sich zu diesem Thema auszutauschen. Dieses gemeinsame Treffen auf einer Fachtagung ist bundesweit einmalig.

International anerkannte Fachleute wie Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, Leiter der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, Dr. med. Helmut Hentschel, Leiter des Gemeinsamen Giftinformationszentrums (GGIZ) oder Dr. Dieter Müller vom Pharmakologisch-Toxikologischen Servicezentrum, Zentrum Pharmakologie und Toxikologie Göttingen, werden zu den unterschiedlichen Themen entsprechende Impulsreferate halten.

 

Zum Thema:

Anhand der Entwicklung der Fall- und Tatverdächtigenzahlen ist nicht nur in Sachsen-Anhalt ein deutlicher Anstieg bei der Rauschgiftkriminalität festzustellen. Die Schwerpunkte bei dieser steigenden Tendenz lagen im Bereich der Konsumentendelikte und hier insbesondere bei harten Drogen und erstauffälligen Konsumenten harter Drogen, vor allem Amphetamine und Crystal (Methamphetamin). Die Delikte, bei denen Crystal eine Rolle spielt, haben sich nahezu verdreifacht. Dies wird nicht nur von Seiten der Polizei, sondern auch in den Suchtberatungsstellen des Landes festgestellt.

 

Dabei geht es den Konsumenten nicht nur um „Party machen“: Crystal ist eine Droge, die augenscheinlich die Leistung steigert, aber nur augenscheinlich, denn die Folgen sind gravierend. Die durch Methamphetamin ausgelöste psychische Hyperaktivität äußert sich in gesteigerter Impulsivität, Verwirrtheit, psychotischen Symptomen oder kann sich in Gewalttätigkeit entladen. Die physische Hyperaktivität kann zur Überwärmung (Hyperthermie) und als deren Folge zu einer Schädigung der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) führen.

 

Insgesamt wurden in den zurückliegenden zwei Jahren ca. 60 neue Drogenarten festgestellt, deren Folgen noch nicht abzusehen sind. Die sich schnell verändernden illegalen Märkte und die neuen Substanzen stellen die Polizei und die Suchthilfe vor neue große Herausforderungen. Die Hilfs- und Beratungsangebote müssen sich diesen neuen Entwicklungen anpassen, um den Betroffenen schnelle effiziente Hilfe und Unterstützung anbieten zu können.

 

Wichtig dabei ist, dass die Präventionsfachstellen der Suchtberatungsstellen weiter ausgebaut werden, denn zurzeit gibt es nur in sieben Landkreisen Fachstellen, die mit max. einer Fachkraft besetzt sind, die jeweils für die entsprechenden Landkreise/Kreisfreien Städte zuständig sind. Auch neue Zugangswege, wie das Internet oder die sozialen Netzwerke sollten genutzt werden, um Ausstiegshilfen anzubieten.

 

Weiterführende Informationen zum Thema Drogen und Sucht finden Sie u. a. bei folgenden Links:

www.bzga.de

www.drugcom.de

www.dhs.de

www.ift.de

www.ls-suchtfragen-lsa.de