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Gleisbauarbeiten an der Strecke der Parkeisenbahn Bernburg Samstag abgeschlossen

Erst war der lange Winter, erstmals in der Geschichte der kleinen Parkbahn Bernburg tuckerte die Bahn im Schnee durch den Krumbholz. Zum verspäteten Saisonstart kam dann Anfang Juni das Hochwasser. Nun werden am Bahnübergang Tiergarten die Schwellen aus dem Jahre 1965 ausgewechselt. Durch die Fluten setzten sich in diesen Bereich die Schienen. Bis Samstag soll hier alles erledigt sein, sodass die kleine Parkbahn ab kommenden Samstag wieder vom Kurhaus bis zum Paradies fahren kann. Pünktlich um 10:00 Uhr schnauft dann die Parkbahn wieder durch das vom Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogene Naherholungsgebiet. 

Überall sind die Spuren des Hochwassers noch deutlich zu erkennen. Teilweise stand das Saalewasser bis zu 1,60 Meter hoch und begrub die Vegetation unter sich. Im Lockschuppen am Kurhaus stand das Wasser rund zwei Meter hoch, deshalb war die Parkbahn während des Hochwassers am Paradies Bernburg abgestellt. Erst kürzlich waren die letzten Bereiche der Strecke wieder trocken und umgehend wurde die Sicherheits- und die Signaltechnik instand gesetzt. Bis August fährt die Parkbahn auf der 1,9 km langen Strecke Dienstag bis Freitag von 10:00 Uhr - 12:30 Uhr und 13:00 Uhr - 18:00 Uhr. Samstag und Sonntag von 10:00 Uhr - 12:45 Uhr und 13:15 Uhr - 18:00 Uhr. In den Sommerferien Sachsen-Anhalt fährt die Parkbahn auch Montags von 12:00 Uhr - 18:00 Uhr.

 

Geschichte der Pioniereisenbahn „Druschba“ Bernburg

 

Die Geschichte der Parkeisenbahn beginnt im Jahr 1969, als die heutige Parkeisenbahn zum ersten Mal durch den Bernburger Krumbholz fuhr. Anlässlich des Internationalen Kindertages am 01. Juni 1969 wurde die kleine Schmalspurbahn eingeweiht. Die Strecke führte vom Bernburger Kurhaus bis zum Tierpark Bernburg. Erst im Jahre 1974 wurde die insgesamt 1,9 km lange Strecke bis zum Bernburger Paradies ausgebaut. Die Haltestellen im Krumbholz waren der Tiergarten und das Indianerdorf, dass Sportforum, wo sich auch eine Wechselweiche befand, der Kesslerturm und das Endziel Paradies. In der Hauptsaison fuhren zwei Bahnen in entgegen gesetzter Richtung und beförderten 112000 Fahrgäste jährlich. Die erste Grubenlok stammte aus dem Schacht Friedenshall. Gebaut wurde die Strecke durch den Auenwald von Mitarbeitern des Kaliwerkes, dem Sodawerk, dem Tiefbaukombinat, der Stadtwirtschaft, dem Bezirkskrankenhaus, der Polizei, der Sparkasse und Soldaten der russischen Armee, die in der Garnison an der Röße stationiert waren. „Druschba“, auf deutsch Freundschaft verband die deutsch-sowjetische Freundschaft der Bruderländer. Ernst-Thälmann Pioniere arbeiten am Wochenende als Schaffner, Lokschlosser und Kassierer. Auch Margot Honecker, Sigmund Jähn und viele andere Prominente fuhren mit der Bahn, welche in der Spurbreite 600 angelegt war. Zwischen der Haltestelle Tierpark und der Straßenüberquerung in Richtung Sportplatz befand sich ein großer Springbrunnen, welcher an der Röße, zwischen Indianerdorf und Tiergarten mit großen Wasserfontänen die Landschaft verschönerte.