Welterbeantrag geht jetzt nach Berlin und dann zur Vorprüfung nach Paris

Jetzt wird es ernst: Kultusstaatssekretär Dr. Jan Hofmann hat heute den Welterbeantrag zum „Naumburger Dom und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut“ entgegengenommen, um ihn weiter auf den Weg nach Berlin und Paris zu bringen. Überreicht wurden die Antragsbände, die insgesamt rund 2000 Seiten umfassen, vom Geschäftsführer des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut, Roland Thrän. Die Unterlagen sollen jetzt über die Kultusministerkonferenz und das Auswärtige Amt zur Vorprüfung an das UNESCO-Welterbezentrum in Paris weitergeleitet werden.

Der Antrag zeige noch einmal überdeutlich, welchen kulturellen Schatz die Region an Saale und Unstrut nicht nur für Sachsen-Anhalt und Deutschland, sondern weit darüber hinaus darstelle, so der Kultusstaatssekretär. „Nirgendwo sonst in Europa gibt es eine solche Dichte an hervorragenden baulichen Zeugnissen und Entwicklungslinien einer Landschaft aus dem Hochmittelalter. Wie in einem Brennspiegel wird hier der Reichtum einer ganzen weltgeschichtlichen Epoche sichtbar.“ Die besondere Bedeutung der Region seien dem Land Sachsen-Anhalt und den Verantwortlichen vor Ort schon lange bekannt. „Nun kommt es darauf an, auch das UNESCO-Welterbezentrum davon zu überzeugen. Ich bin optimistisch, dass das mit der vorliegenden Bewerbung gelingen kann“, betonte Hofmann.

 

Das am 31. Juli an das Kultusministerium übergebene Antragsdossier umfasst insgesamt drei Bände. Dazu gehören der formale Antrag (nach den Vorgaben der UNESCO), ein Textband mit wissenschaftlichen Fachbeiträgen zu Einzelfragen sowie einen Managementplan, wie sich das Kulturerbe weiterentwickeln darf und kann. Bereits abgeschlossen ist die landesseitige Prüfung sowie eine Analyse des Antrags durch die von der Kultusministerkonferenz für UNESCO-Angelegenheiten Beauftragte beim Auswärtigen Amt.

 

Bis zum 15. November 2013 soll das Ergebnis der Vorprüfung durch das UNESCO-Welterbezentrum in Paris vorliegen. Der Förderverein hat dann noch die Möglichkeit, Empfehlungen in dem Antrag zu berücksichtigen. Die Nominierung des Antrages zum „Naumburger Dom und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut“ ist für den 1. Februar 2014 vorgesehen. Eine Entscheidung über die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO fällt dann im Sommer 2015 auf der jährlichen Sitzung des Welterbekomitees.