Aschersleber Kitas Qualitätsstandards für ihre Kindertagesstätten entwickelt

Aschersleben hat eine Vorreiterolle bei der frühkindlichen Bildung eingenommen, denn als erste Kommune in Deutschland hat die Stadt  Qualitätsstandards für Kindertagesstätten (Kitas) entwickelt. Die Ergebnisse dieses Prozesses vorzustellen und das Engagement der Aschersleber Akteure zu würdigen, war Ziel eines Fachtages, der am Freitag im Bestehornhaus stattfand. Aschersleben sei der pädagogischen Entwicklung in den Kitas weit voraus, erklärte Sachsen-Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff, der als Redner gern nach Aschersleben gekommen war. Ebenfalls begeistert von der Aschersleber Initiative zeigte sich Axel Möller vom Bundesprogramm „Anschwung für frühe Chancen“. Er lud die Stadt ein, am 11. Oktober 2013 auf einer Anschwung-Tagung in Bielefeld einen Workshop zu gestalten. Das Thema der Veranstaltung könnte nicht passender sein: ´Vernetzen statt verheddern: Gemeinsam für mehr Qualität in der frühen Bildung´

In einem bislang einmaligen Dialog zwischen den Wissenschaftlern des Hallenser Instituts bildung: elementar unter der Leitung von Prof. Ursula Rabe-Kleberg und den Einrichtungsträgern, den Kita-Leiterinnen und den pädagogischen Fachkräften wurden in den vergangenen vier Jahren ein Kriterienkatalog und Zielvereinbarungen entwickelt. Im Ergebnis entstand ein Handbuch für gute Qualität in den Kitas, das am Freitag dem Aschersleber Oberbürgermeister Andreas Michelmann übergeben wurde. Er war es auch, der bereits im Jahr 2006 die Idee hatte, die Qualität in den Kitas durch Standards festzulegen und zu sichern. 2009 fiel dann der Startschuss für den Prozess mit unzähligen Workshops, Gesprächen und Vor-Ort-Terminen, an dem sich 19 von 23 Aschersleber Kitas beteiligten. Es war für alle Beteiligten Neuland, sich über die Zäune der Einrichtungen hinweg über die eigene pädagogische Praxis auszutauschen. Da in Aschersleben fast alle Kitas durch freie Träger geführt werden, sind die Einrichtungen untereinander quasi Konkurrenten. „Es war anfangs für die Leiterinnen und Erzieherinnen natürlich nicht einfach sich zu öffnen und sich der Frage zu stellen, wie definieren wir Qualität in unserer Kita“, sagt Prof. Rabe-Kleberg rückblickend. Deshalb galt ein besonderer Dank der Stadt und des Instituts den Trägern, den Leiterinnen und dem pädagogischen Fachpersonal, die über vier Jahre im Dialog geblieben sind und nicht aufgaben, auch wenn es manchmal schwierig war. 

 

 

Das Handbuch mit den erarbeiteten Qualitätsstandards erhält nun jede Kita, die sich beteiligt hatte. Geplant ist, dass die Umsetzung der Standards auf der Grundlage von Zielvereinbarungen zwischen der Stadt und der Einrichtung sichergestellt werden.