Erster Abschnitt der „Südspange“ in Bernburg für Verkehr frei gegeben

Nach einer Bauzeit von knapp einem halben Jahr wird heute das erste Teilstück der so genannten Südspange Bernburg (Salzlandkreis) für den Verkehr frei gegeben. Der Bau dieser neuen Straße sei erforderlich gewesen, nachdem die Landesstraße L 50 (ehemals B 71) nach einem Großtagebruch unpassierbar geworden war, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel bei der Verkehrsfreigabe. „Die beteiligten Partner haben hier Großes geleistet, um so schnell wie möglich Ersatz zu schaffen“, betonte der Minister.


Nach Auskunft von Webel wurde die rund anderthalb Kilometer lange Straße, die unmittelbar südlich des Stadtgebietes beginnt, für rund 1,5 Millionen Euro komplett neu gebaut. Wesentlicher Bestandteil des Vorhabens sind Maßnahmen zur Sicherung und Verfestigung des Untergrundes gewesen, da auch die neue Trasse das Bergbaufolgegebiet tangiert. Zum Gesamtprojekt gehört noch der Ausbau der Kreisstraßen 2104 und 2107, über die der Verkehr wieder auf die alte Strecke der L 50 geführt wird.

 

Darin eingeschlossen sind der Ausbau der Straßenkreuzungen (mit der L 50) und der Neubau eines Radweges sowie landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen, wie Baum- und Heckenpflanzungen. Ende 2015 soll alles komplett fertig sein. Die Gesamtkosten werden auf rund 6,5 Millionen Euro beziffert. Der Salzlandkreis lässt derzeit im Zuge der Kreisstraßen K 2107 und K 2104 eine Verbindungsstraße von Bernburg nach Peißen bauen, deren Neubauteilstück die Südspange K 2107n heute fertig gestellt ist und für den Verkehr freigegeben wurde. Der Ausbaubereich der Südspange K 2107n umfasst den Bereich zwischen dem Ortsausgang Bernburg mit dem Ausschwenken aus der alten Trasse L50 bis zum Einschwenken der Trasse on das bereits ausgebaute Teilstück der K 2107. Die Länge der Baustrecke beträgt ca. 1,5 km.

 

Die Südspange wurde als anbaufreie Strecke mit einem Regelquerschnitt RQ 9,5 gem. RAS-Q errichtet. Dieser Regelquerschnitt entspricht dem Querschnitt des bereits ausgebauten Teilstücks der K 2107 von Bernburg bis zur K 2107. Die Fahrbahnbreite beträgt 6,50 m einschließlich der beiden Randstreifen bei einer Fahrsgtrefenbreite von 3,0 m. Die Knotenpunkte wurden plangleich gestaltet und die Trassierung orientiert sich weitestgehend an den vorhandenen Kreisstraßen.

Die errechnete Bemessungsstärke für die Südspange liegt bei 5.200 Kfz/24h und einem Anteil des Schwerlastverkehrs von 3%. Aufgrund der Tatsache, dass die Südspange als Umleitungsstrecke für die Aufnahme des Verkehrs von der BAB 14 dienen soll, wurde für den Neubau die Bauklasse III gewählt. Entsprechend der verkehrstechnischen Untersuchung liegt die Reisegeschwindigkeit bei 70 km/h, daraus ergibt sich eine Qualitätsstufe A im Verkehrsablauf. Die Gesamtmaßnahme wird über Zuwendungen nach dem Entflechtungsgesetz (EntflechtG) und dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) durch das Landesverwaltungsamt und das Ministerium der Finanzen finanziert. Die Gesamtsumme des Vorhabens beträgt 4,5 Mio € und Zuwendungen des Landes Sachsen-Anhalt gemäß EntflechtG in Höhe von 4,5 Mio @ und Zuwendungen nach FAG in Höhe von 1,12 Mio € zu erwarten. Auf die Südspange entfallen ca. 1,5 Mio. € der Gesamtkosten. Der weitaus größere Kostenanteil wird für den grundhaften Straßenausbau der K 2104 von Peißen bis Krakauer Berg, mit straßenbegleiteten Radweg und Kreisverkehren, benötigt.

 

Dem Wunsch der ansässigen Unternehmen im Gewerbegebiet entsprechend, wurde eine direkte Zufahrt von der Südspange zu dem Gewerbegebiet mit gebaut, welche auch die Finanzierung übernahmen. Die Planung für die Straßen- und den Landschaftsbau wurden von ortsansässigen Ingenieurbüro Baumeister erarbeitet. Die Bauausführung erfolgte ebenfalls durch eine ortsansässige Firma, die Fa. Jaeger Spezial- und Tiefbau GmbH + Co. KG Bernburg. Etwas schwieriger gestaltet sich der grundhafte Ausbau des äußerst maroden Teilstücks der Kreisstraße K 2104. Hier laufen die Planungen auf Hochtouren, diverse Probleme mit vorhandenen Leitungen und Grundstückseigentümern sind noch zu bewältigen, bevor es im nächsten Jahr mit der Bautätigkeit losgehen kann.