"Für Bastelmaterial in Kitas kein Geld?" - muss Widerspruch erfahren

Es ist schon erstaunlich und entbehrt jeder gesetzlichen Grundlage, was im Staßfurter Rathaus zur Haushaltskürzung für Register gezogen werden. Doch eine Benachteiligung der Kinder in den Kitas kann nicht zugelassen werden. In zahlreichen Beschlüssen hat sich der Staßfurter Stadtrat dazu bekannt, selbst Träger von Kindertagesstätten zu sein. Dies ist Verpflichtung an die Kommune. Die Kinder dürfen nun nicht nur eine Beaufsichtigung erfahren. Jede Kita hat ihr Konzept erarbeitet. Die Erzieherinnen wurden in den letzten Jahren, zuletzt in einem 100-Stunden-Programm, geschult, um für den Job fit zu bleiben.

Grundlage bildet das Bildungsprogramm „Bildung elementar – Bildung von Anfang an“, welches eindeutig auf Projekte abzielt, die den Kindern Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten ermöglichen sollen. In der Kita Löderburg ist die Spielzeugfreie Zeit seit Jahren fester pädagogischer Bestandteil der inhaltlichen Arbeit, und somit überhaupt nicht als zusätzlich zu bezeichnen. Das Konzept wurde sogar fachlich evaluiert und mit einem Lehrfilm für Nachahmer begleitet. Und genau deshalb darf die Staßfurter Verwaltung dieses nicht verhindern. Egal ob kommunaler oder freier Täger, die Kitas müssen die Chance behalten, ihre Konzepte umzusetzen. So ist es analog mit den freien Trägern vereinbart. Dies sind wir den Kindern, Eltern und der Gesellschaft gegenüber verpflichtet. Eltern dürfen dies bei immer wieder steigenden Elternbeiträgen auch erwarten, zumal die gesellschaftliche Diskussion zur Vereinbarung von Beruf und Familie eine andere Sprache spricht. Gesetzlich ist es fixiert. Sprich, wenn ich Kita anbiete, muss auch Kita stattfinden.

 

Ich forderte somit die Verwaltung auf, eine konzeptionelle, fachlich-pädagogische Kita stattfinden zu lassen. Ich fordere Elternkuratorien und neue zu gründenden Stadtelternrat auf, sich hier einzumischen und nicht zuletzt erwarte ich, dass sich auch das Jugendamt in diese Diskussion einmischt.

 

Der nicht beschlossene Haushalt der Stadt Staßfurt, der übrigens von Oberbürgermeister Zok noch immer nicht vorgelegt ist und dessen Beschlussfassung nicht vor Jahresmitte zu erwarten ist, kann nicht dazu führen, dass Qualitätsarbeit in den Kitas nicht stattfindet. Ich bin mir sicher, dass dies ErzieherInnen und Eltern auch nicht zulassen!

 

Ralf-P. Schmidt

Stadtrat der Stadt Staßfurt

Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales