Erfolgreiches Projektcamp gegen Sitzenbleiben startet wieder

Nach der erfolgreichen Premiere des Landes- und ESF-Programms „Camp+ - Durchstarten zum Schulerfolg! “ in den Winterferien 2013 startet am 3. Februar der zweite Durchgang. 126 versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse werden die kommenden zwei Wochen in Schierke bzw. Naumburg ihre Winterferien verbringen, um hier neu motiviert zu werden und Spaß am Lernen zu entdecken. Umgesetzt wird das Programm durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.

„Besondere Konzepte wie die schulbezogene Lernprojektwoche ‚Move‘ oder das Lerncamp haben uns gezeigt, wie wichtig und wirksam es ist, das Selbstbewusstsein wie die Lernfreude von Schülerinnen und Schülern zu stärken“, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh. Die Camps sollten nun erneut mit dazu beitragen, die Motivation zu steigern und den Erwerb neuer Lernstrategien und -methoden zu unterstützen. „Damit wird den Schülerinnen und Schülern bewusst, dass jeder über Stärken verfügt. Das kann ihnen helfen, bislang bestehende Hürden zu nehmen.“ Auf diese Weise sei es zuletzt gelungen, erfolgreich die Quote von Jahrgangswiederholern zu senken und die jungen Menschen für ihren Weg zum Schulabschluss fit zu machen, so der Kultusminister weiter.

 

84 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen Jahr am Camp+ teilgenommen haben, schafften am Schuljahresende die Versetzung. Aber auch, wer es nicht geschafft hat, konnte profitieren: 9 von 10 Jugendlichen bestätigten, dass sie neue Lernstrategien und Lernmethoden erworben haben, die sie in der Schule einsetzen können. 85 Prozent gaben an, dass sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt wurden und mehr über die eigenen Stärken und Interessen herausgefunden haben, ergab die Evaluation der Ergebnisse im November 2013.

 

„Ich kann jetzt mehr Mathe und ich weiß, WIE ich besser Mathe lernen kann. Mit Beispielen, mit sehr vielen Beispielen, und dass man mir das ruhiger erklären und sich viel Zeit für mich nehmen muss.“, berichtet Nina-Luisa, die vor einem Jahr am Camp+ teilgenommen hat.

 

In erster Linie richtet sich das „Camp+ - Durchstarten zum Schulerfolg“ an diejenigen Schüler, die Unterstützung beim Sprung in die nächste Klasse brauchen. Die Arbeit in kleineren Gruppen und andere Lernmethoden sollen ihnen mit dabei helfen, versäumten Schulstoff in Deutsch, Mathe und Englisch nachzuholen.

 

Das Interesse an dieser zusätzlichen Unterstützung ist sowohl bei den Schulen als auch bei den Schülern sehr groß. Fast 200 Bewerbungen aus über 50 verschiedenen Sekundar- und Gesamtschulen des Landes gingen im Projektbüro der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Magdeburg für die verfügbaren 120 Plätze ein.

 

Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung: „Die hohe Versetzungsquote bestätigt das Konzept der Projektlerncamps. Die Lernmotivation und das gestiegene Selbstvertrauen, das die Schülerinnen und Schüler aus den Camps mitnehmen, helfen ihnen nicht nur im neuen Schuljahr, sondern auch auf ihrem weiteren Lebensweg.“

 

Die Unterstützung für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler endet jedoch nicht nach den Winterferien. Lernbegleiter aus den Schulen, die für ein Übergabegespräch ihre Schüler im Camp besuchen, sorgen für einen erfolgreichen Übergang zurück in die Schule und für regelmäßige Fördergespräche bis zum Schuljahresende.

 

Gefördert wird das Programm „Camp+“ in Sachsen-Anhalt durch Mittel des Europäischen Sozialfonds und des Kultusministeriums. Derzeit wird hier an einem Konzept gearbeitet, wie die Ansätze der schulbezogenen Lernprojektwoche (kurz: „Move“) und aus dem Pilotprojekt „Lerncamps in Sachsen-Anhalt“ fortgesetzt und für die Arbeit mit versetzungsgefährdeten Schülerinnen und Schülern in den Schulen fruchtbar gemacht werden können.