Eine Million Euro für Sanierung Carolinum Gymnasium Bernburg

Das Gebäude des Gymnasiums Carolinum in der Bernburger Schlossgartenstraße gehört zu den ältesten Schulhäusern Sachsen-Anhalts. In den Jahren 1880 bis 1882 wurde es nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Julius Breymann als herzogliches Carlsgymnasium errichtet. Heute lernen in der einstigen höheren Bildungsanstalt für Knaben rund 900 Mädchen und Jungen. Noch beeindruckender als das Schulgebäude ist die Turnhalle des Gymnasiums: Sie ist in der ehemaligen Orangerie des Schlosses untergebracht, die laut Ortschronik ab 1722 im Auftrag des Fürsten Victor Friedrich von Anhalt Bernburg im barocken Lustgarten nördlich des Schlossen gebaut wurde. Der Gebäudekomplex des Gymnasiums ist laut Experten ein seltenes Dokument höfischer Gartenarchitektur des Barock in Mitteldeutschland. Allerdings entspricht das Schulgebäude nicht mehr heutigen Standards, insbesondere bei Schall- und Wärmedämmung. Die Sanitäranlagen sind teilweise verschlissen. 

Das soll sich jetzt ändern. In die denkmalgeschützten Gemäuer wird modernste Technik einziehen. „STARK III, unser bundesweit einmaliges Investitionsprogramm, mit dem Schulen und Kindertagesstätten auf den neuesten Stand gebracht und zukunftssicher gemacht werden, heißt auch hier das Zauberwort“, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Felgner.

Voraussichtlich im März sollen die ersten Handwerker anrücken. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Gymnasium den anerkannten Maßstäben eines „KfW-Effizienzhauses Denkmal“ entsprechen. Dahinter stehen eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs und die Einsparung der jährlichen CO2-Emissionen um 86,8 Tonnen. Das dient der Umwelt und nutzt dem Salzlandkreis als Schulträger beim Sparen von Heizkosten. Dafür werden unter anderem eine moderne Brennwertkesselanlage, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine neue Warmwasserversorgung installiert. Zur energetischen Sanierung zählen zudem die Aufarbeitung desolater Fensterabsichtungen, die Dämmung des Dachbodens und eine Einzelraumregelung für die Klassenzimmer.

Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund eine Million Euro, 70 Prozent fließen aus dem STARK III-Programm des Landes, wie aus dem vor wenigen Tagen an den Landkreis übermittelten Förderbescheid ersichtlich ist. Die Bauarbeiten, zu denen auch unter anderem auch die Herrichtung der Außenanlagen gehört, sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein.

Hintergrund: Das Land fördert mit dem Investitions- und Investitionsprogramm STARK III die energetische Sanierung von Schulen und Kitas sowie die IT-Ausstattung von Schulen. Ziele der Förderung sind besonders hohe Effekte in Bezug auf die Energieeinsparung und die Nutzung emissionsarmer Versorgungstechniken, die zu einer deutlichen CO2-Reduzierung und Erhöhung der Energieeffizienz führen.

Bis 2014 profitieren 107 Einrichtungen davon. Hierfür stehen insgesamt rund 154 Millionen Euro zur Verfügung. In der nächsten EU-Förderperiode bis 2020 wird STARK III fortgesetzt werden. Dann sollen alle bestandsfähigen Schulen und Kindertagesstätten saniert und die Schulen mit moderner IT ausgestattet werden.