Kanalnetz in Sachsen-Anhalt - Rund 19 Mio. davon flossen in den Salzlandkreis

Mit einer Anschlussquote von 94 Prozent der Haushalte an das Abwasserkanalnetz liegt Sachsen-Anhalt an der Spitze der ostdeutschen Bundesländer und hat damit zugleich westdeutsches Niveau erreicht. Noch deutlicher wird der Vorsprung Sachsen-Anhalts vor den ostdeutschen Nachbarländern bei der Anschlussquote der Haushalte an zentrale Kläranlagen. Hier hat es einen Anschlussgrad von mehr als 92 Prozent. Für den Reinigungserfolg und damit den Gewässerschutz ist diese Quote ausschlaggebend. Dafür wurden in den letzten 10 Jahren insgesamt 304 Millionen Euro Fördermittel durch das Landesverwaltungsamt ausgereicht und damit 1257 Projekte realisiert.

„Kernstück der Förderpolitik des Landes war dabei die Schaffung leistungsfähiger und zukunftssicherer Strukturen. Dieses Ziel wurde mit dem gezielten Einsatz der Fördermittel unterstützt und schließlich auch erreicht.“, so der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye in der vergangenen Woche.

 

Denn in den 1990er Jahren glich die Verbandslandschaft in Sachsen-Anhalt noch einem kleinteiligen Puzzle. Im Jahr 2004 waren noch 185 Aufgabenträger für die Schmutzwasserbeseitigung zuständig. Inzwischen sind es noch 79 Einheiten, davon 49 Zweckverbände.

 

Dieser Prozess der Konzentration und Verdichtung wurde auch im Salzlandkreis erfolgreich vollzogen und insgesamt mit rund 19 Millionen Euro unterstützt. Damit wurden in den letzten 10 Jahren 111 Maßnahmen im Abwasserbereich realisiert. Die Erschließung im Landkreis ist nahezu abgeschlossen,  die Entsorgung entspricht den Anforderungen an ein modernes und leistungsfähiges Abwassernetz. Waren im Jahr 2004 im Landkreis noch 21 Aufgabenträger (Kommunen und Zweckverbände) für die Abwasserbeseitigung zuständig, so übernehmen heute nur noch 6 Zweckverbände und die Städte Schönebeck, Aschersleben, Hecklingen und Seeland diese Aufgabe (siehe Anlagen). Dass die Verschlankung der Strukturen positive Auswirkungen hat, ist dabei gerade für die Akzeptanz in der Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung. So konnten beispielsweise nach der Übernahme der Aufgaben des ehemaligen AZV Bodeniederung durch den WAZV Bode-Wipper die Gebühren für den Verbraucher deutlich gesenkt werden.

 

„Größere Verbandsstrukturen garantieren ein hohes Maß an Synergieeffekten, an Flexibilität und Spezialisierung. Durch die letzte Gebietsreform ergaben sich oftmals Anstöße, alte Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und sich zusammenzuschließen. Dabei nimmt die Tendenz zu, Abwasserbeseitigung und Trinkwasserversorgung in eine Hand zu legen.“, erklärte Präsident Pleye abschließend.

 

 

Dennoch ist der Prozess längst nicht abgeschlossen. In einigen Teilregionen sind noch zahlreiche Erschließungsmaßnahmen zu leisten. Auch sind Strategien gegen den Rückgang der Einwohnerzahlen gefragt. Hier leistet vor allem die über das Land verteilte Nahrungsmittelindustrie einen großen Beitrag, denn sie sorgt maßgeblich dafür, dass die Kläranlagen im Regelfall gut ausgelastet sind.