Schmidt und Korte kritisieren neue Regelung bei der Obdachlosenunterbringung in Staßfurt

Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte, der sich bereits schriftlich kritisch in Richtung Staßfurter Rathaus zur geplanten Reduzierung der Obdachlosenhilfe auf eine reine Schlafunterbringung ohne Tagesaufenthaltsmöglichkeit und psychosoziale Begleitung positioniert hatte, fragte zum Sachstand bei seinen LINKEN Staßfurter Ratskollegen nach. Nun ist es offiziell. Die Stadt Staßfurt hat die neue Ausschreibung durchgesetzt und künftig werden Obdachlose nur noch von 20:00 – 6:00 Uhr in Staßfurt eine Schlafstätte finden. Die seit der Wende vorgehaltenen Tagesunterbringungs- und Hilfsangebote, egal ob von der Stadt Staßfurt und nach Trägerübernahme durch den IBS angebotenen, werden ab 1.4.2014 nicht mehr existent sein. Der Bundestagsabgeordnete und  Ralf-P. Schmidt  kritisieren die Entscheidung des Stadtrates.

Korte dazu: „Wir können das dahinterstehende Menschenbild nicht akzeptieren und werden die Rückkehr zu einer humaneren Lösung einfordern!“. Mit dem Blick auf das Umfeld, findet man in Bernburg, Güsten, u.a. Orten einen entschieden sozialeren Umgang mit Obdachlosen, die zumeist unverschuldet in ihre Obdachlosigkeit geraten und die Hilfe der Gesellschaft benötigen, diesen Kreislauf wieder durchbrechen zu können. Dass die Organisation der Unterbringung von Obdachlosen in Staßfurt nun durch eine Wach- und Schließgesellschaft ohne Beteiligung von Menschen aus dem sozialen Berufszweig umgesetzt wird, stellen beide Politiker deutlich in Kritik.

 

Schmidt dazu: „Es gab keinen Grund, in Staßfurt die seit Jahren bestehende ganztägige Unterkunft mit Hilfsangeboten für Obdachlose in Frage zu stellen.“ Fakt ist: Obdachlose sind kaum zu organisiertem Protest mobilisierbar, da ihnen ihre Lebenssituation anderweitige Problemlagen aufbürdet. Und offenkundig konnte der Staßfurter Stadtrat die Kürzung der Mittel im Bereich Obdachlosenhilfe als Sparmaßnahme durchsetzen, da keine Einflüsse auf die Kommunalwahlergebnisse zu befürchten sind.

 

 

Dies stellen Schmidt und Korte jedoch in Frage: Bei ihnen formulierten zahlreiche Staßfurter ihr Unverständnis zum neuen Umgang mit dem Thema in der Salzstadt. Ralf-P. Schmidt dazu:  „Die Vergabe an die Wach- und Schließfirma ist nun für 4 Jahre verbindlich. DIE LINKE wird diesen Prozess kritisch begleiten. Und schon jetzt ist als klares Ziel formuliert, die neue Ausschreibung zum Thema Obdachlosenunterbringung in 4 Jahren muss wieder eine Ganztagsbetreuung mit psychosozialen Hilfen sichern.“