Jahreshauptversammlung der FFW Neugattersleben

Am vergangenen Samstag fand die Jahreshauptversammlung der FFW Neugattersleben statt. Ortswehrleiter Dirk Niemann bedankte sich bei den Anwesenden für die Einsätze im vergangenen Jahr, wodurch in vielen Fällen Schaden für Leib und Leben abgewendet werden konnte. Er machte deutlich, dass die Feuerwehr eine wichtige Stütze bei der Gefahrenabwehr und bildet dabei eine tragende Säule, in der Stadt Nienburg ist. Wir sind mit anderen Worten, ein unverzichtbarer Bestandteil eines flächendeckenden Hilfeleistungssystems. Auch jede kleine Ortsfeuerwehr kann und muss ihren Beitrag leisten um dieses System aufrecht zu erhalten. Auf dem Bild v.l. Daniel Belitz (neuer Stellv. Wehrleiter) ,Dirk Niemann (Wehrleiter). Sicherlich wird es bei der einen oder anderen Feuerwehr hier und da langsam immer enger mit der Aufrechterhaltung der 24h_Einsatzbereitschaft, alleine auch schon durch den Demografischen Wandel, aber auch hierfür gibt es Lösungen, welche auch vom Land Sachsen-Anhalt publiziert werden. Auch ich bin Befürworter dieser Gedankenanstöße. So ist es meiner Meinung nach kein Problem oder gar ein Rückschritt wenn man die Alarmierungsordnung so umgestaltet, dass bei einigen Einsatzstichworten mehrere Feuerwehren der Stadt zeitgleich alarmiert werden. Es ist nur ein Schritt der gegangen werden muss.

 

Denn ich denke, dass wir jetzt schon über mehrere Jahre gezeigt haben dass wir unter den Ortsfeuerwehren sehr gut zusammenarbeiten können. Warum sollten wir dieses vorhandene potenzial nicht zu unserer Gunsten ausnutzen und ausbauen, um bei Einsätzen geschlossen und Einsatzstark gemeinsam, der anstehenden Gefahrensituation gegenüberzustehen.

 

Denn wir alle haben den gemeinsamen Auftrag, für die Stadt Nienburg und für unsere Bürger, das was hier über Jahre geschaffen wurde vor Bränden und Katastrophen zu schützen. Und wir können und werden auch diesen Auftrag gemeinsam für die nächsten kommenden Jahre erfüllen. Darum spreche ich mich ganz offen für eine mehrfach Alarmierung auch in der Stadt Nienburg aus und werde dies auch in nächsten anstehenden Wehrleiterversammlungen auch so vertreten.

 

Auf der anderen Seite gehören Teamgeist und eine ausgeprägte kameradschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehren genauso dazu wie leistungsfähige Fahrzeuge und Geräte zur Brandbekämpfung und zur Eindämmung drohender Schäden.

 

Hierfür hat die Stadt Nienburg nun ein einen großen Schritt gemacht und die Erstellung der vom Land geforderten Risikoanalyse und des damit verbundenen Brandschutzbedarfsplanes in Bearbeitung genommen. Jetzt ist nur ganz bald zu hoffen dass dieser auch umgehend die nötigen Instanzen durchläuft und vom Stadtrat bestätigt wird. Den wir nun alle wissen lässt sich langsam die anrollende Lawine von Fahrzeugreparaturen nicht mehr aufhalten. Den über Jahre haben sich strickt nach dem Schneeballprinzip die Kosten für die laufenden Reparaturen aller Feuerwehrfahrzeuge verdoppelt und verdreifacht.

 

Die Risikoanalyse ist hierfür ein Grundstein um auch Neuanschaffungen für die nun schon in die Jahre gekommenen Feuerwehrfahrzeuge zu tätigen. Und diese dann je nach Ihrem Bedarf den entsprechenden Ortsfeuerwehren zuzuweisen und sie auch optimal einzusetzen. Hoffentlich besitzt dann diese Risikoanalyse ebenfalls die Aussagekraft wo welche speziellen Feuerwehrfahrzeuge benötigt werden und dann auch stationiert werden. Fakt ist, das auch die Stadt Nienburg in naher Zukunft eine größere Summe Geld in die Hand nehmen muss, um auch für die kommenden Jahre weiterhin auf  Ihre zuverlässigen Feuerwehr bauen und zu können.

 

Die Freiwillige Feuerwehr ist eine unserer ältesten Selbsthilfeeinrichtungen im Dienste der Allgemeinheit. Hier kommt ursprünglicher Bürgersinn zum Ausdruck. Für viele andere Aktivitäten in unserer Stadt sollte dies zum Vorbild werden. Von uns Feuerwehrleuten ist manche Initiative im Sinne eines bürgerschaftlichen Engagements ausgegangen und wird auch in Zukunft traditionell weitergeführt werden. Denn stirbt die Feuerwehr in einem Ort, stirbt damit auch ein großes Stück an Gemeindeleben.

 

Denn um unseren langjährigen Freund und UR_Jarterschlewer Gerd Künzel abschließend zu zitieren „ Die Feuerwehr gehört zum Dorf wie die Kirche und da soll sie auch bleiben! Ich möchte nun in meinen Ausführungen einen kleinen Sprung machen und zur Darstellung der Einsätzen, Veranstaltungen und Aktivitäten unserer Wehr im Jahr 2013 kommen.

 

Insgesamt haben wir 64 Mitglieder in unserer Wehr.

 

Aufgeschlüsselt heißt das:

Bei den Aktiven sind es 25 Kameraden, 8 davon sind Frauen, die alle miteinander den Einsatz – und Ausbildungsdienst ableisten. Zu unserer Feuerwehr zählen weiter 21 passive Mitglieder und 2 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung. Des weiteren zählen dazu unsere  Jugendfeuerwehr mit 6 Mitgliedern und unsere Kinderfeuerwehr mit 10 Mitgliedern. Die Tendenz der Einsätze ist im vergleich zu 2012  leicht gestiegen, und  mit insgesamt 32 Einsätzen,  für eine Ortsfeuerwehr immer noch beachtlich.

 

Aufgegliedert sind das:

- Im ersten Quartal: 1 Hilfeleistung, 2 Brandeinsätze

- Im zweiten Quartal: 3 Hilfeleistungen, 19 Brandeinsätze

- Im dritten Quartal: 1 Brandeinsatz

- Im vierten Quartal: 4 Hilfeleistungen, 2 Brandeinsätze

 

Insgesamt wurden 265 Kameraden eingesetzt und 513  Einsatzstunden geleistet.

Des Weiteren wurden 24 Dienste in der Standortausbildung durchgeführt.

 

Auszeichnungen, Beförderungen

Josephin Görnert 10 jähriges Dienstjubiläum in der Feuerwehr

Meyer Stefan 20 jähriges Dienstjubiläum in der Feuerwehr

Torsten Pülicher 20 jähriges Dienstjubiläum in der Feuerwehr

Dirk Niemann 20 jähriges Dienstjubiläum in der Feuerwehr

 

Zur Wahl standen Andreas Berndt (10 Stimmen), Daniel Belitz (12 Stimmen), zwei Enthaltungen und eine ungültige Stimme.

 

In den Feuerwehrtechnischen Zentrale in Staßfurt absolvierten 10 Kameraden die Atemschutzübungsstrecke. Auf  Kreisebene führten alle aktiven Kameraden unserer Wehr den Lehrgang „Digital-Funk durch und an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge besuchten Kameraden den Lehrgang Zugführer und 1  Kamerad den ABC-Lehrgang diese Lehrgänge wurden alle von unseren Kameraden mit Erfolg abgeschlossen.

 

Unsere Wehr beteiligte sich, wie jedes Jahr auch wieder an verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen in unserer Stadt als auch in der Umgebung. Kurz zu nennen sind da,  die schon zur Routine gewordenen Veranstaltungen wie unser jährliches Osterfeuer, unsere Aktion “ Blutspenden rettet Leben”. mit wieder insgesamt 4 Spendeterminen, des weiteren haben wir wieder ein 1. Hilfe Anlaufpunkt organisiert für den 5. Mitteldeutschen Pferdemarkt diesmal mit circa  5000 Besuchern.

 

Das sollte aber noch kein Besucherrekord sein, weil in Havelberg der dortige Norddeutsche Pferdemarkt wegen Hochwasser und überfluteter Wiesen auszufallen drohte, stellte Herr Linse-Wall den Schlosspark zur Verfügung um einen Ausweich für die dortigen Veranstalter zu schaffen. Unter der Regie von Herrn Achim Reichel wurde dann der Havelberge Pferdemarkt kurzerhand zu uns nach Neugattersleben geholt. Der angesagte Besucheransturm von  ca. 15-20.000 Gästen war dann auch für uns als Feuerwehr zu viel, sodass wir zur Unterstützung noch den DRK-Kat.-Schutz aus Köthen zur Verfügung bekommen haben. Gemeinsam sicherten wir auch hier als eine Starke Truppe diese Veranstaltung ab. Und nicht ganz uneigennützig entwickelten sich auch hier Kontakte und Freundschaften die bis heute anhalten.

 

Das Jahr 2013 war für uns geprägt durch ein einschneidendes Ereignis, nämlich das so genannte Juni-Hochwasser. Es sind weis Gott genug Worte hierüber schon gesagt worden, aber ein paar kleine Ausführungen seien auch mir gestattet. Über vier Woche herrschte im Salzlandkreis Katastrophenalarm. Auch wir in der Stadt Nienburg waren durch diese unvorstellbaren Wassermassen bedroht. Aber auch hier zeigte sich, dass wir als Feuerwehr nicht nur zur Brandbekämpfung zur Verfügung stehen. In der OF Nienburg wurde eine Technische-Einsatzleitung eingerichtet, die über 3 Wochen_ 24h am Tag ihren Aufgaben zur Koordination des gesamten Einsatzablaufes sicherstellte.

 

Ich selbst teilte mir mit unserem Stadtwehrleiter Rudi Waldeck im 12h-Rhythmus die Leitung dieser TEL. Es ist nicht in Worte zu fassen welche Emotionen und Gefühle in diesen drei Wochen in der Luft hingen. Überwältigend war es aber zu sehen welch eine Hilfsbereitschaft es unter den vielen freiwilligen Helfern gab. Stundenlang wurden Sandsäcke befüllt, um sie an den betroffenen Einsatzstellen zu Sandsackdämmen wieder aufschichtet. Auch eure Arbeit war hierfür Beispielgebend und der eine oder andere hat auch das erste mal kennen gelernt, was alles dazu gehört, Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu sein.

 

Als kleines Beispiel unsere Rebecca Grebin, die Tagelang unerbittlich als Führungsassistentin in der TEL den Lagefilm penibel und kontinuierlich mitgeschrieben hat, damit wir als Leitung keine der anfallenden Details aus den Augen verlieren konnten. Für diese von euch stellenweise übermenschlich geleistet Arbeit kann ich mich nur bei euch bedanken und meinen großen Respekt aussprechen. Im August war es dann soweit, die Zeit war wieder mal Reif für eine Jubiläumsfeier, unserem 130 jährigen bestehen. Wir begingen dieses Fest in etwas kleineren rahmen, gemütlich mit Partnern und einer kleinen  Auswahl an geladen Gästen, auf dem Gutshof von Eckhardt Linse-Wall, der uns wieder gern sein Gelände zur Verfügung stellt. Im Festzelt, bei Tanzmusik und Freibier sorgten nicht nur die Artisten des NCC für gute Stimmung. Hierfür ein großer Dank an alle beteiligten Organisatoren und helfenden Kameraden.

 

Wie ja jeder weiß bekommen wir ja nie genug davon Attraktionen und Veranstaltungen in unser schönes Dorf zu ziehen. So scheuten wir auch nicht den Aufwand in Zusammenarbeit mit unserem Stadtwehrleiter und dem Stadtjugendwart das schon bis ins Ministerium bekannte Herbstmanöver der Stadt Nienburg hier in unserem Ort abzuhalten. Verschiedenste Stationen und Orientierungsrouten gab es abzuarbeiten und zu bewältigen. Zur Stärkung gab es Mittag dann von unserem Chefkoch Normen, einen deftigen Kesselgulasch. Das Ende des erfolgreichen und lehrreichen Tages, begingen wir wieder auf dem Gutshof  hier in Neugattersleben, bei Musik, selbstgemachten Grillwürsten und einer Limonade. Meinen Dank an alle Unterstützer.

 

Und wie immer zum Schluss des Jahres , unser aller persönliches Highlight. Der 5. Weihnachtsmarkt in der Feuerwehr Neugattersleben. Hunderte von Bürgern auf unserem Gelände, alle in Weihnachtstimmung und auch die ließ sich noch durch die kleinen Stände, Ausstellungsstücke, Lagerfeuer, bunt geschmückte Bäume und Modeleisenbahn schauen steigern. Um unser Angebot wie jedes Jahr immer weiter kontinuierlich steigern zu können setzten wir dieses Jahr zusätzlich auf  gemütliche und beschaulich Beleuchtung unseres gesamten Hofes und erhöhten die Anzahl unserer Feuerstellen die vielen Besuchern ein wärmendes Fleckchen boten. Desweiteren war auch erstmalig eine historische Bilderausstellung über Neugattersleben zu bestaunen, von der es auch eine Auswahl in DVD-Format käuflich zu erwerben gab, dies ganze zusammengestellt, überarbeitet und zur Verfügung gestellt von unserem Dorfchronisten Rolf  Margraf.

 

Wie immer hatten wir das  Kinderkarussell in Antikoptik besorgt, welches bei den kleinen Besuchern natürlich riesigen Anklang fand. Selbst während die Veranstaltung noch lief erhielten wir sehr viele positive Rückmeldungen von unseren Gästen, viele waren froh das solche Veranstaltungen im Ort noch  angeboten werden. Mit Gastronomischen Leckereien Unterstützten uns die passiven Mitglieder tatkräftig, es gab Grillwürstchen, Schaschlik, Grünkohl, Waffeln, Kuchenbasar und sogar Zuckerwatte im Angebot. Und hier und da wurde auch mal ein kleiner Glühwein ausgeschenkt. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung. Auch hier noch mal DANKE an alle beteiligten.

 

Zum Schluss meines Rechenschaftsberichtes möchte Euch allen – an welcher Stelle – zu welcher Zeit – bei welchem Einsatz – auch immer ihr eure Leistungen bei der Freiwilligen Feuerwehr für die Bewohner unserer Stadt und Umgebung einbringt, ganz herzlich danken. Ich weiß dass ich als Wehrleiter auf euch bauen kann, dass Ihr da seid, wenn Ihr gebraucht werdet  und dass ich auf eure Arbeit, unsere Arbeit stolz sein kann. Denn ihr seid es, liebe Kameradinnen und Kameraden, jeder für sich persönlich, der voller Stolz und mit erhobenem Haupt auf die Leistungen, die im Jahr 2013 vollbracht wurden, zurückblicken darf, um auch in diesem Jahr wieder darauf aufzubauen.

 

Ich möchte jetzt auch noch unserem Bürgermeister Markus Bauer, der Stadtverwaltung und unserem Stadtwehrleiter Rudi Waldeck für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr Danke sagen. Nicht minder möchte ich mich bei dem zuständigen für die Öffentlichkeitsarbeit unserem Kameraden Patrick Hölscher bedanken, nicht nur weil er sich einsetzt unseren Namen der Feuerwehr Neugattersleben in Funk, Fernseh- und Print-Medien ins Blickfeld der Bürger zu rücken, nein auch für seine geleistete Arbeit als gewähltes Stadtratsmitglied ,wo er steht’s versucht die Meinung der Feuerwehr, sozusagen von der Front, für seine Ratsmitglieder verständlich, einzubringen.

 

Aber auch Dank an unseren Freundinnen und Frauen, die mit ihrem oft über strapaziertes Verständnis für die Sache, uns den Rücken freihalten und unsere ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle aller unserer Bürgerinnen und Bürger unterstützten.

 

 

Dirk Niemann, Ortswehrleiter