FE Briefbeförderung Briefe sind kein Auslaufmodell

Fred Eckelmann hat sich in seinem Leben schon mehrfach beruflichen Veränderungen gestellt. Als junger Mann ging er ins Sangerhäuser Revier, wurde Hauer im Kupferschieferbergbau und arbeitet in bis zu 800 Metern Untertage. Als ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machte, ging es zurück in die Heimat nach Bernburg. Dort arbeitete er als Bereichsleiter in der Gebäudewirtschaft. Nach der Wende die Suche nach neuen Herausforderungen. Eckelmann ging in den klassischen Vertrieb im Großhandel, erlebte mehrere Insolvenz mit. Als 1998 die Regulierungsbehörde die ersten Lizenzen im Postdienst vergab, bewarb sich der Rastlose darum. „Lange dachte ich über diesen Schritt nach, aber mir war klar, irgendwie schreibt man auch in der nächsten Zukunft noch Briefe“, lautet die kurze Einschätzung. Infos unter http://www.fe-briefbefoerderung.de/ Das Gefühl sollte nicht trügen, trotz E-Mail Handy und anderer modernen Kommunikationswege steht der klassische Brief längst nicht im Abseits. Wenn Fred Eckelmann über die Anfangszeit in der für ihn völlig neuen Branche spricht, geht es kaum ohne ein Lachen ab. Mitunter sei er blauäugig gewesen, musste mehr kleine und große Klippen überwinden. Für die Logistik gab es keine Erfahrungen, Preise wollten kalkuliert, Fahrzeuge finanziert und angeschafft sein. „Ich wusste nicht einmal, was ein Kontokorrentkredit ist“, lautet die ehrliche Einschätzung des 63-Jährigen.

Aber mit einem unbändigen Elan gelang der Start. Aus den zu Beginn sechs Angestellten wurden in nur einem halben Jahr 80. Viele Frauen und Männer im Alter von 50plus gehören zur Mannschaft. Auf die könne er sich verlassen, versichert Eckelmann. Es gebe viele Menschen der älteren Generation, die Arbeit suchen und auch etwas leisten wollen.

 

Das Geschäft floriert. Über zahlreiche Kooperationen kann die FE Briefbeförderung GmbH heute Sendungen für fast alle Regionen in Deutschland annehmen und stellt Briefe aus diesen Regionen zu. Annähernd 2,4 Millionen Stück gehen jährlich durch die Hände der Beschäftigten. In Sachsen-Anhalt gibt es gegenwärtig ein rundes Dutzend Mitbewerber. Der Kontakt und die Zusammenarbeit sei fast immer gut, sagt Eckelmann. Aber die Gespräche mit einem im Süden des Landes agierenden Anbieter brachten nach fast drei Jahren eine völlig überraschende Wendung. „Ich sollte meine Firma verkaufen, angestellt werden und ein eigenes Dienstfahrzeug bekommen“, erinnert sich der Unternehmer an das letzte Gespräch. Dankend habe er abgelehnt. Beim Thema Mindestlohn bleibt Eckelmann erst einmal gelassen. Er zahle zur Zeit sieben Euro in der Stunde und das stets pünktlich. Würden 8,50 Euro vorgeschrieben werde er sich nicht verweigern, müsse dann aber sehen, wie er das finanzieren könne. Portoanhebungen werde es dann wohl geben müssen. Erste Partner in der Region wie die Salzlandsparkasse, die vom ersten Tag Kunde bei FE ist, zeigten Verständnis für diese Entwicklung, legten Wert darauf, Dienstleistungen auch bei Mittelständlern einzukaufen.

 

Artikel: BVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft. http://www.bvmw.de/