Versteigerung Waldauer Kirche Bernburg

Heute soll die Waldauer Kirche versteigert werden, nachdem der erste Anlauf im Januar diesen Jahres nicht geklappt hat. Weil damals keiner den Mindestbetrag von 10 000 Euro angeboten hatte, startet heute der zweite Versuch. Um 13.30 Uhr können Gebote im Amtsgericht Bernburg für die bereits seit dem Jahr 1960 stark sanierungsbedürftige Kirche mit 2000 Quadratmeter Grundstück abgegeben werden. Seit 24 Jahren ist die Kirche in Privatbesitz, nun wird der Preis der Auktion unter dem Grenzbetrag von 10.000 Euro liegen. Der Verkehrswert des 1893 errichteten Sakralbaus mit gut 2.000 Quadratmeter großem Grundstück beträgt 20.000 Euro. Die Hälfte davon muss das Mindestgebot bei einer ersten Versteigerung sein. Im Januar wurden gerade einmal 2.400 und 3.000 Euro für die denkmalgeschützte und von Bäumen umgebene Kirche geboten. 

Über den aktuellen Eigentümer gab das Gericht mit Verweis auf den Datenschutz keine Auskunft. Beantragt worden sei die Auktion von der Stadtverwaltung. Der Besitzer soll über Jahre keine Steuern und städtische Gebühren bezahlt haben und mittlerweile insolvent sein. Das Dach der Kirche ist bereits eingestürzt. Nach Angaben der Evangelischen Talstadtgemeinde wurde die Kirche um 1960 von der Waldauer Gemeinde wegen der hohen Unterhaltungskosten aufgegeben und entwidmet. Zugleich zog die Gemeinde in ihre Waldauer Dorfkirche zurück. Die neuere Backsteinkirche wurde laut Gemeinde 1990 an einen privaten Geschäftsmann für 75.000 DM verkauft. Die Waldauer vereinigten sich 2012 mit der Mariengemeinde zur Talstadtgemeinde.