Neues Buch von Wolfgang Erbring über das Grubenunglück von Ilberstedt 1921

Das Jahr 1920 ist auch in und um Bernburg ein unruhiges Jahr. Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages und dem Kapp-Putsch, bei galoppierender Inflation und Wohnungsnot, wird die Unruhe unter der Bevölkerung auch in Mitteldeutschland spürbar immer größer. Am 15. März wird der Generalstreik für das gesamte Deutsche Reich ausgerufen, an dem sich 12 Millionen Menschen beteiligen. Genau in diese Zeit fällt der Beginn des neuen Romans von Wolfgang Erbring, der damit nach „Und um uns die Nacht“ und „Die Türme zu Bernburg“ ein neues Kapitel aus der Bergbaugeschichte des Salzlandkreises belletristisch aufarbeitet.

Seine Helden sind die Kumpel des Ilberstedter Schachtes „Johanne“, einfache Leute, die in einer sehr unübersichtlichen Zeit nach Orientierung suchen. Geschickt verbindet der Autor die Darstellung der damaligen Lebensverhältnisse mit den Ereignissen um das Grubenunglück vom 2. Februar 1921, das 13 Menschen in den Tod riss.

Der offizielle Verlauf der Geschichte ist bekannt.  Im Verborgenen blieben dagegen die Lebensumstände der Opfer und ihrer Familien. Erst Bergbauspezialist Wolfgang Erbring nahm sich des Themas an, gab seinen Protagonisten andere, als die real bekannten Namen, blieb aber mit seiner Erzählung in der Zeit der beginnenden Wirtschaftskrise.

 

Seine Schilderung der Lebensumstände der einfachen Kumpel bildet den Rahmen, für sehr eindrucksvoll geschilderte Vorgänge unter Tage. In seiner ihm eigenen Art hat er dem Ganzen mit seinen Zeichnungen auch noch einen optisch unverwechselbaren Rahmen gegeben. 

 

Angereichert mit Fotos aus der damaligen Zeit, Reproduktionen der „Vossischen Zeitung“ vom 3. Februar 1921 und einigen Impressionen von der Bernburger Bergparade 2007 ist ein lesens- und sehenswertes Buch entstanden. Das Buch ist unter der ISBN-Nummer 978-3-9815452-4-1 und zum Preis von 8,90 Euro im Handel erhältlich.

„Anhalt, wie es früher war“ so lautet der Titel des im Format A 4 gehaltenen Monatskalenders 2015, der dieser Tage im Schuster Verlag Baalberge erschienen ist. Wolfgang Erbring, in Bernburg schon lange als Maler und Grafiker bekannt, lieferte dazu 12 Zeichnungen die den Betrachter nach Biendorf, Ballenstedt, Zerbst, Dessau, Köthen, Coswig und Bernburg führen. Dabei geht es nicht um aktuelle Ansichten aus den einzelnen anhaltischen Städten, sondern um Perspektiven aus einer längst vergangenen Zeit.

 

 

Mit seinem ausgeprägten Gespür für Detailgenauigkeit liefert Wolfgang Erbring Vorlagen für romantisch-verträumte Reisen in das frühere Anhalt und vergisst dabei nicht, auch die damals lebenden Menschen in seine Werke einzubeziehen. So sind hochinteressante, sehenswerte und absolut dekorative Bilder entstanden, die jeden Raum um einen Anziehungspunkt bereichern. Zu beziehen ist der Kalender zum Preis von 7,90 Euro über den Buchhandel.