Land und Kleingärtner wollen Leerstand angehen

Das Land sucht gemeinsam mit den Kleingärtnern Lösungen für das Problem der leerstehenden Kleingärten. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte am Donnerstag bei einem Treffen mit Vertretern des Landesvorstandes des Verbandes der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V., des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr und des Innenministeriums Unterstützung über vorhandene Förderprogramme zu. Dafür könnte die jetzt anlaufende EU-Förderperiode 2014 bis 2020 genutzt werden. Aeikens sagte: „Wir müssen feststellen, dass seitens der Bundesregierung keine Hilfe kommen wird. Wir werden also mit den Mitteln arbeiten, die uns über EU-Programme zur Verfügung stehen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Regionalverbände des Kleingartenvereins und die Kommunen abgestimmte Entwicklungskonzepte erarbeiten.“ In den vergangenen Jahren konnten so bereits drei Anlagen zurück gebaut werden.

Sachsen-Anhalt ist hinsichtlich des Leerstands bei Kleingartenanlagen das am stärksten betroffene Bundesland. Gründe dafür sind die Überhänge an Kleingärten aus DDR-Zeiten, der demografische Wandel und die Altersstruktur der Mitglieder des Kleingartenverbandes. Die Zahl der bewirtschafteten Parzellen sank von 1990 bis heute von rund 123.000 auf 104.000. Am stärksten sind Kleingartenanlagen in ländlichen Regionen einschließlich der kleinen und mittleren Städte betroffen. 

 

Die Teilnehmer des Treffens appellierten an die Kommunen, den Kontakt zu den Kleingartenvereinen zu intensivieren. Nur wenn beide Seiten zusammen arbeiteten, komme man auch zu Lösungen. Die Kommunen werden gebeten, autorisierte Ansprechpartner für die Belange des Kleingartenwesens aufzustellen. Ziel sei es, die Entwicklung der Kleingartenanlagen langfristig und nachhaltig mit der Entwicklung des städtischen Grün’s abzustimmen. Zur Unterstützung der regionalen Stadt- und Kreisverbände des Kleingartenverbandes regte Minister Aeikens eine Veranstaltung an, in der Lösungsansätze und Modellbeispiele rings um den Rückbau von Kleingartenanlagen dargestellt werden sollen.