Stadt Nienburg (Saale) nutzt EU-Aktionsprogramme als Finanzierungsquellen

Frisch ausgebildet steht Monika Gäbe der Stadtverwaltung Nienburg (Saale) ab sofort als Ansprechpartnerin für EU-Förderung zur Verfügung. Gemeinsam mit 16 weiteren Teilnehmern hat sie den sechstägigen Kurs der dritten Veranstaltung der Fortbildungsreihe „EU-Förderung für Kommunen“ der EU Service-Agentur Sachsen-Anhalt erfolgreich absolviert und erhielt am Freitag, den 17.10.2014, ihre Teilnehmerurkunde. Die EU Service-Agentur unterstützt als Beratungsinstitution unter dem Dach der Investitionsbank Sachsen-Anhalt insbesondere auch die Kommunen des Landes, sensibilisiert sie für die Fördermöglichkeiten der EU und erleichtert ihnen durch gezielte Hilfe die Teilnahme an diesen Förderprogrammen. So erhielten die Teilnehmer der Qualifizierung umfassende Informationen über die Struktur der europäischen Förderlandschaft und die kommunal relevanten EU-Aktionsprogramme (z. B. das Bürgschaftsprogramm Europa für Bürgerinnen und Bürger oder das Bildungsprogramm Erasmus+). Darüber hinaus wurden in Gruppenarbeit Übungen zur Projektentwicklung und zum Projektmanagement durchgeführt, um die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, künftig Projektansätze zu generieren, zur Antragsreife zu bringen und Kooperationsangebote europäischer Partnern gezielt in ihre Kommunalverwaltung hineinzutragen.

„Landesweit leiden die kommunalen Verwaltungen unter ihrer teilweise katastrophalen Finanzausstattung“, weiß Stadtkämmerin Susan Falke aus eigener Erfahrung. Vielfach führe das dazu, dass Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden, gezwungen sind, sich schrittweise von der Erbringung sogenannter freiwilliger Aufgaben, zu denen insbesondere auch Angebote in den Bereichen Kultur und Tourismus zählen, zu verabschieden. „Mehr denn je“, so Susan Falke weiter, „kommt es darauf an, die wenigen, zur Verfügung stehenden Mittel überlegt und nachhaltig einzusetzen“.

 

Die Mittel für die Qualifizierungsmaßnahme von Monika Gäbe sieht die Kämmerin als sinnvoll angelegt. „Durch die Nutzung dieser und weiterer Programme können die weniger werdenden Fördermittel aus den Strukturfondstöpfen der EU-Förderperiode 2014-2020 sinnvoll ergänzt und notwendiger finanzieller Spielraum geschaffen werden. Künftig wird es uns nun noch besser gelingen, von den Fördermöglichkeiten der Europäischen Union zu profitieren.“

 

Monika Gäbe indes freut sich, dass sie, gespickt mit neuem Wissen, ihrer Heimatstadt und der gesamten Einheitsgemeinde Nienburg (Saale) von großem Nutzen sein kann. „Es gibt so viel Sehenswertes in unserer Stadt, so z. B. unsere tausendjährige Klosterkirche und den historischen Innenhof unseres ehemaligen Benediktinerklosters“, sagt sie. „Die Schönheiten unserer Heimat den Menschen über Landkreis- und Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen, ist Ziel meiner Arbeit.“ Im  gleichen Atemzug spricht sie von der Vermarktung der Region, der Vernetzung der Kommune innerhalb Europas sowie der Pflege internationaler Partnerschaften.

 

Um den Anforderungen, die dieses Arbeitsumfeld mit sich bringt, gerecht werden zu können, hat Monika Gäbe bereits weitere Weiterbildungen belegt. So lässt sie sich derzeit beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. zum Kulturlandschaftsführer ausbilden. Und parallel dazu frischt sie in einem Kurs der Kreisvolkshochschule gerade ihr Englisch auf.