Freie Fahrt für die Saaleschifffahrt 

Mitglieder und Unterstützer des Saale-Bündnisses haben heute im Hafen Halle für den Saale-Ausbau demonstriert. Auf Transparenten forderten die mehr als 40 Aktionsteilnehmer, die umweltfreundliche Binnenschifffahrt auf der Saale zu stärken und so die Arbeitsplätze in den kleinen und großen Unternehmen entlang des Flusses zu erhalten. Anlass der Demonstration direkt am Hafenbecken war die Hafenhinterland-Konferenz (11. – 13. März) in Halle. Der Hafen im Stadtteil Trotha war Station einer Rundreise von Konferenzteilnehmern und Medienvertretern. 33 Firmen, Vereine und Institutionen waren dem Aufruf des SaaleBündnisses gefolgt und hatten Vertreter und sogar Boote geschickt. Die wurden auf Trailern an den Ort des Geschehens gebracht oder ankerten im Hafenbecken. Mit dabei waren unter anderem verschiedene Reedereien, Wassersport- und Bootsvereine, Werften und die DLRG. 


(Foto: VHdS e.V. Halle)

„Die Binnenschifffahrt ist nicht nur umweltfreundlich, in ihr schlummern immer noch ungenutzte Kapazitäten“, sagt Manfred Sprinzek, Präsident des Vereins zur Hebung der Saaleschifffahrt (VHdS). „Außerdem ist eine umfassende Flussunterhaltung nicht nur für den Bestand der vielen Firmen, sondern auch für den Hochwasserschutz und den Tourismus wichtig.“ Seit 2011 setzt sich die unabhängige und überparteiliche Initiative für die Saale und gegen die Herabstufung als „Restwasserstraße“ ein. Sie fordert den Bau des SaaleSeitenkanals, der die Lücke zwischen Elbe und Saale schließt und den Hafen Halle an das europäische Wasserstraßennetz anschließt. Auf den letzten Flusskilometern vor der Mündung fließt die Saale stark kurvig, was großen Schiffen Probleme bereitet. Sie können dieses Nadelöhr nicht passieren. Außerdem gibt es an der unteren Saale keine verlässlichen Schifffahrtsbedingungen aufgrund der stark schwankenden Fahrtiefen. 

 

Zu Niedrigwasserzeiten sind auch Sportboote von den Einschränkungen betroffen. Schirmherr des Bündnisses ist der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer (SPD). Unterstützer sind Bürgermeister, Unternehmen, Binnenschiffer, der VHdS und viele Menschen in der Region. Wichtigster Punkt auf der Agenda ist die Festschreibung des Ausbaus des Flusssystems Elbe-Saale im Bundesverkehrswegeplan 2015.

Das Landesverkehrsministerium hat den Saale-Ausbau für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet, der einen Zeitraum bis 2030 umfasst. Sprinzek sieht mit Blick auf die Themen der Hafenhinterland-Konferenz auch inhaltliche Schnittstellen. „Alle reden von CO2- Reduzierung und den Möglichkeiten, wie man das am besten hinbekommt. Wer Güter mit Schiffen transportiert, nutzt das klimafreundlichste Transportmittel überhaupt. Aber das geht nur, wenn Elbe und Saale ganzjährig für Binnenschiffer nutzbar sind. Dafür kämpfen wir.“