Jahreshauptversammlung der FFW Neugattersleben

Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2014. Werte Kameradinnen und Kameraden, verehrte Gäste, meine Damen und Herren, auch ich begrüße Sie und euch noch einmal ganz herzlich zu unserer Jahreshauptversammlung für das Jahr 2015. Wieder ist ein Jahr vergangen und so ist es für mich wieder an der Zeit meinen Rechenschaftsbericht für das Jahr 2014 zu verlesen. „Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapitel im Haushalt der Menschheit. Und solange es noch Menschen gibt, die freiwillig bereit sind, für andere da zu sein, ist es um diese Welt nicht allzu schlimm bestellt.“


Mit diesen Worten von Altbundespräsident Theodor Heuss möchte ich gern meinen Rechenschaftsbericht beginnen, und  gleichzeitig damit allen zu denken geben. Wie wir alle wissen ist die Feuerwehr eine wichtige Stütze bei der Gefahrenabwehr und bildet dabei eine tragende Säule, auch bei uns in der Stadt Nienburg. Wir sind mit anderen Worten, ein unverzichtbarer Bestandteil eines flächendeckenden Hilfeleistungssystems. 

Im Foto von links: Dirk Niemann, Tim Krampe , Rebecca Grebbin, Daniel Belitz
Im Foto von links: Dirk Niemann, Tim Krampe , Rebecca Grebbin, Daniel Belitz

Auch jede kleine Ortsfeuerwehr kann und muss ihren Beitrag leisten um dieses System aufrecht zu erhalten. Aber genauso wissen wir alle dass es immer schwieriger wird, weitere neue, Mitbürger für das Ehrenamt der Feuerwehr zu begeistern und davon  zu überzeugen, das dass Gefühl anderen helfen zu können, egal in welcher Situation, ein schönes Gefühl ist. Ich betone das Thema Freiwilligkeit bzw. Ehrenamt immer gern, denn auch wenn unser Wirken öffentliches Interesse weckt, machen wir doch kein großes Aufsehen daraus. Denn so manche Menschen, die dem schnellen und kompetenten eingreifen unserer Feuerwehrkameradinnen und Kameraden ihre Rettung oder das des Hab und Gutes verdanken, haben vielleicht gar nicht registriert, dass es eine freiwillige Feuerwehr war, die da für Hilfe gesorgt hat.

 

 Ich weiß nicht woran es liegt das immer weniger Bürger Interesse daran haben ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Vielleicht liegt es am gestiegenen Leistungsdruck beim Arbeitgeber oder an der Einstellung der Gesellschaft, in der sich langsam, aber Zusehens immer mehr Menschen zum ICH-Menschen entwickeln. Oder liegt es vielleicht am gelebten Kapitalismus, in dem kaum noch jemand, ohne erhebliche Entgeldzuwendungen eine Leistung verbringt.? Ich weiß es nicht, und ich vermag diese Frage auch nicht zu beantworten. Ich weiß nur das bestimmte, Verantwortung tragende Behörden und Regierungen sich langsam etwas einfallen lassen müssen, um diesem Trend entgegen wirken zu können. 

Wir, in der Stadt Nienburg haben im vergangenen Jahr die von mir angestrebten notwendigen Maßnahmen eingeleitet und es war kein Problem oder gar ein Rückschritt dass wir die Alarmierungsordnung so umgestaltet haben, dass bei einigen Einsatzstichworten mehrere Feuerwehren der Stadt zeitgleich alarmiert werden. Es ist nur ein Schritt der gegangen werden musste und wir werden auch in diesem Jahr die Alarmierungsordnung erneut überarbeiten und sicherlich auch nach oben korrigieren. Auf der anderen Seite gehören Teamgeist und eine ausgeprägte kameradschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehren genauso dazu, wie leistungsfähige Fahrzeuge, Geräte zur Brandbekämpfung und zur Eindämmung drohender Schäden. Die Stadt Nienburg hat zu dem Thema leistungsfähige Fahrzeuge, resultierend aus der Risikoanalyse und dem Brandschutzbedarfsplan, uns bereits ein beeindruckendes Konzept vorgestellt und wir hoffen dass es auch genau so umgesetzt und realisiert werden kann, den nur so mit einer vernünftigen, zukunftsorientierten, überschaubaren Planung, lassen sich die nächsten Jahre, auch aus Kommunaler Sicht bewältigen.

 

Ich möchte nun in meinen Ausführungen einen kleinen Sprung machen und zur Darstellung unserer Wehr, den Einsätzen, Veranstaltungen und Aktivitäten im Jahr 2014 kommen. Insgesamt haben wir 53 Mitglieder in unserer Wehr. Aufgeschlüsselt heißt das:


Bei den Aktiven sind es 21 Kameraden, 5 davon sind Frauen, die alle miteinander den Einsatz – und Ausbildungsdienst ableisten. Zu unserer Feuerwehr zählen weiter 19 passive Mitglieder und 3 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung. Desweiteren zählen dazu unsere   Kinderfeuerwehr mit 10 Mitgliedern. Die Tendenz der Einsätze ist im Vergleich zu 2013 ist leicht gesunken, und  mit insgesamt 26 Einsätzen,  für eine Ortsfeuerwehr immer noch beachtlich.


Aufgegliedert sind das:

Im ersten Quartal - 3 Hilfeleistung, 1 Brandeinsatz

Im zweiten Quartal - 2 Hilfeleistungen, 9 Brandeinsätze

Im dritten Quartal - 2 Hilfeleistungen, 6 Brandeinsätze

Im vierten Quartal - 2 Hilfeleistungen, 1 Brandeinsatz


Insgesamt wurden 145 Kameraden eingesetzt und 180  Einsatzstunden geleistet. Des Weiteren wurden 24 Dienste in der Standortausbildung durchgeführt. In den Feuerwehrtechnischen Zentrale in Staßfurt absolvierten 6 Kameraden die Atemschutzübungsstrecke. Auf  Kreisebene besuchten 2 Kameraden unserer Wehr die Truppmannausbildung  und die Wehrleitung nahm an Ausbildungsmaßnahmen des Katastrophenschutzes und diversen Weiterbildungsmaßnahmen teil. An der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge besuchte 1 Kamerad den Lehrgang Gruppenführer, diese Lehrgänge wurden alle von unseren Kameraden mit Erfolg abgeschlossen. Unsere Wehr beteiligte sich, wie jedes Jahr auch wieder an verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen in unserer Stadt als auch in der Umgebung. Kurz zu nennen sind da,  die schon zur Routine gewordenen Veranstaltungen wie unser jährliches Osterfeuer, unsere Aktion “ Blutspenden rettet Leben”. mit wieder insgesamt 4 Spendeterminen, desweiteren haben wir wieder ein 1. Hilfe Anlaufpunkt organisiert für den 6. Mitteldeutschen Pferdemarkt diesmal mit circa  5000 Besuchern. Am 18. November durften 3 Kameraden eine angenehme Aufgabe übernehmen, es war soweit, wir hatten lange daraufhin gearbeitet, wir dürften ein speziell für und gefertigtes Rauchdemohaus aus Menden direkt beim Herstellen abholen. Möglich geworden ist dies nicht zu letzt durch die Kontakte und Anregungen unseres Ortbürgermeisters Rolf Heinemann. Ein durch den LionsClub Magdeburg durchgeführtes Benefiz Golfturnier im Acamed Resort, wurden Spendengelder in Höhe von 5000€ gesammelt, und je zur Hälfte an uns und an die Feuerwehr Magdeburg vergeben und sinnvoll eingesetzt. Mit diesem Rauchdemohaus können Kindergartengruppen, Schulklassen, Jugendfeuerwehr und auch die aktiven Einsatzkräfte optimal das Verhalten im Brandfall durchspielen und was auch für die Kinder sehr wichtig ist das richtige Handlungsweisen gelehrt werden. Der Zuspruch und die Nachfragen aus Kindergärten und Horteinrichtungen sind zurzeit so groß dass wir nicht allen Terminen zeitnah nachkommen können. An dieser Stelle noch einmal meinen großen Dank an alle Beteiligten die dazu beigetragen haben dieses Projekt zu realisieren.

 

Nicht ganz soviel Glück hatten wir letztes Jahr bei unserem 6. Weihnachtsmarkt.

Trotz sehr guter Vorbereitungen und Planungen fiel  diese Veranstaltung buchstäblich ins Wasser. Petrus meinte es diesmal nicht gut mit uns. Regen, Sturm und sogar Gewitter machten uns einen Strich durch die Rechnung. Wir haben aber ein bisschen improvisiert und mit ein paar hartgesottenen Gästen kurzerhand unsere Fahrzeughalle umfunktioniert. Es war stellenweise sehr eng, aber so konnten wir uns doch noch ein bisschen auf die Weihnachtszeit einstimmen. Zum Schluss meines Rechenschaftsberichtes möchte Euch allen – an welcher Stelle – zu welcher Zeit – bei welchem Einsatz – auch immer ihr eure Leistungen bei der Freiwilligen Feuerwehr für die Bewohner unserer Stadt und Umgebung einbringt, ganz herzlich danken.

 

Ebenfalls möchte ich auch noch unserer Bürgermeisterin Frau Falke, der Stadtverwaltung und unserem Stadtwehrleiter Rudi Waldeck für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr Danke sagen. Aber auch unseren Freundinnen und Frauen, die mit ihrem oft über strapaziertem Verständnis für die Sache uns den Rücken freihalten und unsere ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle alles unserer Bürgerinnen und Bürger unterstützten. Für heute Abend wünsche ich uns noch ein paar nette Stunden, einen guten Nachhauseweg und uns immer eine gesunde Heimkehr von unseren Einsätzen.

 

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit.

 

Dirk Niemann, Ortswehrleiter