Thema “Bildung 4.0” - Schulen an die Netze

Mit Staatssekretär Michael Richter aus dem Finanzministerium und Dirk Bartens (u.a. Mitglied des  Arbeitgeberverband der IT- und Multimediaindustrie Sachsen-Anhalt e.V. und Geschäftsführer des Schönebecker IT -Unternehmens SBSK) konnte Gastgeber Dr. Gunnar Schellenberger (Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag Sachsen-Anhalt) sehr kompetente und leidenschaftliche Referenten präsentieren. In seinem einführenden Vortrag berichtete der Staatssekretär von den momentan stattfindenden Gesprächen mit der Firma Microsoft über die Einführung des Produkts Office 365 als Cloud-Lösung in den sachsen-anhaltinischen Schulen und über Finanzierungsfragen bezüglich der Ausstattung der Schulen mit Soft- und Hardware. Damit verbunden ist auch der Bereich  Wartung / Pflege der Hard- und Software, sowie die Weiterbildung der Lehrer bzw. Nutzer. Ein komplexes Bild stellte sich dar. Insbesondere die Abstimmung zwischen Kultus- und Finanzministerium muss optimiert werden. In den Besucherreihen hörten Schulleiter verschiedenster Schulen aus dem gesamten Kreisgebiet gespannt zu.

( vlnr : Finanzstaatssekretär Michael Richter, Dr. Gunnar Schellenberger, DirkBartens )


Für Dirk Bartens ist die Zeit des Redens schon viel zu lang. Es geht für ihn auch nicht mehr um das Netz an sich, denn was das Land und die Unternehmen angeschoben haben, bedeutet, dass wir spätestens 2018 schnelle und moderne Netzausstattung in den Schulen anzuliegen haben. Es geht um die Bereitstellung der Inhalte des Lehrstoffs, um die Art und Weise des Vermittelns, um die Weiterbildung von Lehrern und um die Betreuung der Hard- bzw. Software. Auf diesen Gebieten muss schnell etwas passieren. Gelobt wurde von ihm die Ausschreibug zur Schaffung einer Schulsoftware im Salzlandkreis. Das ging ein wenig unter in den letzten Wochen. Die Ausschreibungsunterlagen waren hochwertig und somit kann die Software zu einem Produkt werden, auf welches sich aufbauen lässt.


Als Pilotprojekt für ganz Sachsen-Anhalt wäre die Software eine geeignete Sache, schlug Dirk Bartens vor. Insbesondere die Weiterbildung der Lehrer sei von größter Bedeutung. Eine grundsätzliche Medienkompetenz führt auch bei den Lehrern zu besserer Akzeptanz von neuen Lehrmitteln. Er führte an, dass das Landesinstitutes für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), unter Führung des Kultusministeriums, völlig überfordert zu seien scheint. Von 18.000 Lehrern haben in den letzten Jahren nur 4000 eine Weiterbildung genießen können. Dirk Bartens brachte das Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e.V. (BWSA e.V.) ins Spiel. Eine Zusammenarbeit zwischen LISA und Bildungswerk würde die Weiterbildung beschleunigen und intensivieren. Insgesamt ist von Seiten der Wirtschaft der dringende Wunsch nach qualifizierten Nachwuchs schon sehr lange und sehr laut zu hören. Dem muss jetzt nachgekommen werden. Es geht um die Zukunft unseres Landes und damit um unsere Kinder.


Als Bildungsausschussvorsitzender konnte auch Dr. Gunnar Schellenberger (CDU) dem nur zustimmen. Danach entwickelte sich eine rege Diskussion zwischen Besuchern und den Referenten. Insgesamt resümierte Schellenberger die Veranstaltung so: Es wird Druck gemacht, ob bei Finanzierung oder Durchführung. Es muss alles wesentlich schneller gehen. Er nimmt die Themen Professionalisierung, Standardisierung und Weiterbildung auf seine eigene Agenda, um in seiner Funktion viel zu bewegen. Wie es weiter geht, darüber gilt es zu berichten.