Tag der offenen Tür in der Kinder‐ und Jugendpsychiatrie Bernburg

Die Teams der Kinder und Jugendpsychiatrie des SalusFachklinikums Bernburg laden am Mittwoch, den 7. Oktober 2015, zum Tag der offenen Tür ein. Zwischen 14 und 17 Uhr können Interessenten die Einrichtung besichtigen, sich mit speziellen Konzepten der kinder und jugendpsychiatrischen Behandlung vertraut machen sowie verschiedene Therapieformen kennenlernen. So werden u.a. Einblicke in die Musik, Kunst und Spieltherapie vermittelt.


Weiterhin sind die Gäste u.a. zu Gesprächen in die Klinikschule, zum kreativen Gestalten in die Ergotherapie sowie zu MitmachAktionen in die Sport und Bewegungstherapie eingeladen. In einem Vortrag um 15.00 Uhr geht es um das Thema „Zappelphilipp und Träumersuse – Diagnostik und Therapie des ADHS“.

Chefarzt Dr. UweJens Gerhard wird darin u.a. auf die Ursachen von Aufmerksamkeits und Konzentrationsstörungen im Kindes und Jugendalter eingehen und aufzeigen, warum deren Erkennung für die Auswahl wirksamer Hilfen so wichtig ist. Fachleute, die mit der Bildung, Erziehung und Betreuung junger Menschen zu tun haben, sind ebenso willkommen wie andere Interessenten. Treffpunkt ist ab 14 Uhr am Haus „Theodor Ziehen“ (Haupteingang der Klinik) in der OlgaBenarioStraße 16 bis 18. Dort erhalten die Besucher nicht nur alle wichtigen Informationen, sondern können sich auch mit Kuchen und Getränken stärken. Das ausführliche Programm ist im Internet unter www.saluslsa.de abrufbar.

 

Die beiden Kliniken für Kinder und Jugendpsychiatrie, psychosomatik und psychotherapie des SalusFachklinikums Bernburg verfügen insgesamt über 60 Betten und 42 TagesklinikPlätze, letztere an den Standorten Dessau, Wittenberg und Bernburg. Behandelt werden Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei bis zu 18 Jahren, die zum Beispiel unter emotionalen Störungen, unter dem hyperkinetischen Syndrom mit all seinen Folgeerscheinungen, akuten Stressreaktionen und Anpassungsstörungen, Psychosen, Entwicklungs, Persönlichkeits und Lernstörungen leiden. Die Therapiekonzepte sind multimodal ausgerichtet, wobei verhaltenstherapeutische und systemische Ansätze eine große Rolle spielen. Ergänzt wird das stationäre und tagesklinische Spektrum durch ambulante Angebote in den Institutsambulanzen sowie in den Medizinischen Versorgungszentren der SalusPraxis.

 

Laut Kinder und Jugendlichensurvey des RobertKochInstituts (www.kiggs.de) sind bundesweit etwa 21 Prozent der unter 18Jährigen Kinder und Jugendlichen psychisch auffällig und zehn Prozent von behandlungsbedürftigen Störungen betroffen. Zu den häufigsten Problemen gehören Hyperaktivität, Depressionen, Ängste, betont unsoziales Verhalten und Aggressivität. Zum Vortrag „Zappelphilipp und Träumersuse – Diagnostik und Therapie des ADHS“ ADS und ADHS also das AufmerksamkeitsDefizit– bzw. AufmerksamkeitsDefizitHyperaktivitätsSyndrom gehört zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindesalter. Es ist davon auszugehen, dass etwa drei bis sechs Prozent der Kinder in einer mehr oder weniger ausgeprägten Form darunter leiden: Sie sind unkonzentriert, leicht ablenkbar, ruhelos, impulsiv oder auch auffallend saumselig, phlegmatisch und entrückt. Angesichts dessen sind Lernschwierigkeiten und Konflikte im familiären Umfeld oft unausweichlich. „Obwohl ADHS häufig auftritt, darf die Diagnose nicht als Allerweltserklärung herhalten, wenn der Nachwuchs Schwierigkeiten macht“, weist Chefarzt Dr. UweJens Gerhard auf die Notwendigkeit einer sorgsamen Diagnostik hin. „Nicht jeder Zappelphilipp oder Störenfried ist ein ADHSPatient, nicht jedes ADHSKind zappelt und stört.“ Der Facharzt für Kinder und Jugendpsychiatrie/psychotherapie weiß aus langjähriger Erfahrung: „Hinter den Symptomen können neben einer organischen Ursache vielschichtige emotionale und soziale Probleme stecken, deren Abklärung wichtig ist, damit den Kindern auch wirklich geholfen werden kann.“