Ältere Generation - ein Gewinn für Unternehmen

Der Demografie-Baum des Salzlandkreises zeigt deutlich, wo die Entwicklung hingeht. Die Bevölkerung schrumpft weiter und wird immer älter. Jüngere Menschen kommen nicht in ausreichendem Maße nach und fehlen damit als wichtiger Berufsnachwuchs. Deshalb lohnt sich der Blick einmal mehr auf die Kompetenzen der älteren Arbeitslosen. Wer heute 55 Jahre ist, hat noch über 10 Berufsjahre vor sich- kurzum und ist gehört noch nicht zum alten Eisen. Best Ager heißt das Zauberwort.


Von allen älteren Arbeitslosen konnten im Jahr 2014 rund 86 Prozent (4268 Personen) eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. Auch wenn die Prüfung einige Jahre zurückliegt, zählen doch bei älteren Beschäftigten die Fachkompetenz und der Erfahrungsschatz mindestens genauso. Unter den ca.5000 älteren Arbeitslosen waren im letzten Jahr 55 Prozent ausgebildete Fachkräfte (2768 Personen).


Dazu sagt der Agenturchef, Thomas Holz: „Wir können es uns nicht leisten auf ältere Beschäftigte mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen zu verzichten. Alter darf heute und jetzt kein Einstellungskriterium mehr sein. Wir halten die demografische Entwicklung nicht auf, aber wir haben die Chance die richtigen Weichen zu stellen.“

 

Zu wenig ältere Arbeitslose kommen in Beschäftigung

 

Auch hier wieder ein Blick in die Zahlen von 2014: Im Durchschnitt waren im Salzlandkreis mehr als 4953 der älteren Jobsuchenden fast 1,5 Jahre arbeitslos. Rund 10.000 Ältere haben im Jahr 2014 ihre Arbeitslosigkeit beendet. Lediglich knapp 20 Prozent davon nahmen eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt auf. Beim Blick auf die Gesamtzahl der Arbeitsaufnahmen wird deutlich, dass die Älteren weniger von den guten Beschäftigungsmöglichkeiten profitieren. Dabei bringt die ältere Generation noch einen anderen Vorteil mit: Einmal eingestellt, bleiben sie den Unternehmen erhalten und sind nicht an einem Arbeitswechsel interessiert.

 

Arbeitsagentur setzt auf Weiterbildung

 

„Wer als älterer Arbeitsloser eine aktuelle Qualifizierung vorweisen kann, hat bessere Chancen“, schätzt Holz ein. Die Agentur für Arbeit Bernburg unterstützt sowohl Arbeitssuchende und Arbeitslose, als auch Unternehmen. Und dass die Arbeitslosen ab 50 für die Schulbank nicht zu alt sind, zeigen die folgenden Fakten: Im letzten Jahr sind insgesamt 759 Teilnehmer der Agentur für Arbeit in eine beruflichen Weiterbildungen insgesamt eingetreten. Fast jeder Vierte war dabei 50 Jahre und älter. Das waren 33 Ältere mehr als ein Jahr zuvor. Eine gute Voraussetzung mit den neu erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten beruflich einzusteigen.

 

Zudem gibt es für Arbeitgeber, die ältere Arbeitslose einstellen, mit dem Eingliederungszuschuss eine Fördermöglichkeit. Das ist eine gute Möglichkeit die Einarbeitung am Arbeitsplatz abzufedern. Der Arbeitsgeberservice der Agentur für Arbeit Bernburg steht für Fragen der Unternehmen zur Verfügung. Die kostenfreie Arbeitgeber-Hotline für die Agentur für Bernburg lautet 0800 4 5555 20, weitere Informationen finden man unter www.arbeitsagentur.de

 

Hintergrundinformationen zum: Internationalen Tag der älteren Generationen am 1. Oktober

 

Der 1. Oktober wurde 1990 von der UNO als „Internationaler Tag der älteren Generationen“ ausgerufen. Er stellt die älteren Menschen, d. h. die Erwachsenen ab der Lebensmitte, und deren spezifischen Lebenssituationen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dieser Tag soll zugleich ein Zeichen einer weltweiten Solidarität zwischen den älteren Menschen sein, die in den verschiedensten Nationen, Völkern und Kulturen unter den unterschiedlichsten Bedingungen leben und altern. Er bietet die Chance, dass ältere Menschen zu einem neuen Selbstbewusstsein finden und sich selber als Subjekte ihrer Geschichte begreifen und diese mitgestalten sowie voneinander lernen. Zugleich ist der internationale Tag der älteren Menschen ein Appell an die Solidarität zwischen den verschiedenen Generationen, zwischen Alt und Jung. Denn wir leben als ältere und jüngere Menschen zusammen, nicht allein. Und wir können nur mit- und voneinander leben und lernen.