Woche der Menschen mit Behinderung

Anlässlich der fünften bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderung informieren das Jobcenter und die Arbeitsagentur im Salzlandkreis gemeinsam über Beschäftigungschancen schwerbehinderter Menschen am Arbeitsmarkt. Im November 2015 waren 392 (Vorjahr: 416) schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, davon 147 in der Arbeitsagentur und 245 im Job Center.


Im Laufe dieses Jahres konnte die Agentur für Arbeit Bernburg 93 Menschen mit Schwerbehinderung in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Branchenschwerpunkte waren dabei der Handel, die Logistik, die unternehmensnahen Dienstleistungen, die Zeitarbeit sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. „Die Chancen am Arbeitsmarkt liegen in sehr unterschiedlichen Bereichen. Es ist wichtig für Arbeitgeber zu wissen, dass eine gesundheitliche Einschränkung – je nach Einsatzgebiet – in den Hintergrund tritt angesichts der fachlichen Leistungen des Bewerbers. Kein Mensch darf auf seine Behinderung reduziert werden.“ stellt Anja Schöne, Reha-Teamleiterin der Agentur für Arbeit Bernburg fest.


Thomas Holz, Vorsitzender der Geschäftsführung, ergänzt: „Uns ist es in diesem Jahr gelungen, vermehrt Arbeitgeber für das Instrument der Probebeschäftigung zu gewinnen. Arbeitslose, die sich auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen beruflich neu orientieren mussten, hatten so die Gelegenheit nach einer Ausbildung, Weiterbildung oder Umschulung Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass das was sie können für den Arbeitgeber relevant ist.“

 

Statistisch gesehen, ist der typische schwerbehinderte Arbeitslose männlich (59,1%), hat einen Realschulabschluss (54,1%) und eine Ausbildung abgeschlossen (76%).

 

Eine Schwerbehinderung erwirbt man häufig erst im Laufe des Erwerbslebens.  Um hier rechtzeitiger vorzubeugen, erweiterte die Agentur für Arbeit Bernburg 2015 gemeinsam mit Partnern ihr Beratungsangebot. Ziel ist es, die Belegschaften länger gesund zu erhalten und berufsbedingte Verschleißerscheinungen zu verlangsamen oder gar aufzuhalten. Dabei können Kontakte zu Krankenkassen und zu Präventionsprogrammen helfen.

Der Arbeitgeberservice berät auch dazu, ob Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ältere Beschäftigte befähigen, weiter im Unternehmen tätig zu sein, um ihr im Verlauf eines langen Erwerbsleben erworbenes Wissen gewinnbringend in Arbeitsprozesse einzubringen.

 

„306 der 392 im November arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen haben eine betriebliche oder akademische Ausbildung abgeschlossen. Jeder von ihnen hat Stärken und Fähigkeiten. Die Herausforderung und Chance ist es, den richtigen Arbeitgeber zu finden, der genau diese Stärken und Fähigkeiten im Unternehmen braucht.“ sagt Thomas Holz dazu.