Integrationsbeauftragte Möbbeck: „Flüchtlinge brauchen Orientierung von Anfang an“

Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck, spricht sich dafür aus, Flüchtlinge von Anfang an intensiv über Grundwerte und Regeln des Zusammenlebens in Deutschland aufzuklären. Angesichts möglicher Tatbeteiligungen von Flüchtlingen an frauenfeindlichen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln hält es Möbbeck für erforderlich, dass Asylsuchende bereits in der von den Ländern verantworteten Erstaufnahme an Orientierungsveranstaltungen teilnehmen. „Hier sollten Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft, also Grundwerte, Grundrechte und Grundregeln, vermittelt werden“, erklärte Möbbeck am Sonntag in Magdeburg. Sie kündigte an, in Kooperation mit dem Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen (LAMSA) entsprechende Veranstaltungsformate zu entwickeln. Dabei könnten vor allem Zugewanderte, die bereits länger in Deutschland leben, ihren Weg der Integration vermitteln und so als glaubwürdige Vorbilder wirken. „Wir werden diese Veranstaltungen in den Erstaufnahmeeinrichtungen kurzfristig realisieren, um so schnell an den Flüchtlingen dran zu sein“, betonte Möbbeck.

 

Die Beauftragte der Landesregierung appellierte an das Innenministerium, die Erstaufnahmeeinrichtungen stärker für das Engagement von Flüchtlingshilfe und der Wohlfahrtsverbände zu öffnen. „Abschottung gegenüber Öffentlichkeit und Vereinen behindert das Kennenlernen des Lebens in unserem Land und kann somit zu Aggressionen beitragen“, sagte Möbbeck. „Sachsen-Anhalt kann nur gewinnen, wenn Asylsuchende und Engagierte schnell miteinander in Kontakt kommen.“

 

Möbbeck stellte in Aussicht, dass noch im Januar ein mehrsprachiger Wegweiser mit Informationen zu Erstaufnahme, Asylverfahren, Alltagsleben und Grundwerten des Zusammenlebens zur Verteilung in den Aufnahmeeinrichtungen zur Verfügung stehen wird. „Angesichts der großen Zahl neu ankommender Flüchtlinge müssen wir unsere Anstrengungen zu frühzeitiger Information, Orientierung und Erstintegration vervielfachen, damit nicht Gerüchte und Frust den Einstieg in Deutschland prägen“, erklärte Moebbeck. Ziel müsse sein, den Weg zur Integration so früh wie möglich einzuschlagen. „Je mehr Flüchtlinge sich früh auf die Integration in Deutschland orientieren, desto weniger müssen wir Ghettobildung befürchten und desto weniger Chancen haben Kriminelle, Flüchtlinge für ihre Geschäfte zu rekrutieren“, sagte Möbbeck.