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Weitere Airbus Testflüge im Salzlandkreis

Wie bereits im letzten Jahr ist der Airport Magdeburg-Cochstedt International wieder Mittelpunkt für eine Reihe von Testprogrammen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Airbus.


Wie bereits im letzten Jahr ist der Airport Magdeburg-Cochstedt International wieder Mittelpunkt für eine Reihe von Testprogrammen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Airbus. Die Testreihe der Lufthansa Cargo mit dem Airbus A 320 dient der Reduzierung von Fluglärm und Treibstoffeinsparung bei Anflügen. In einem vorgegebenen Korridor dreht der Airbus Schleifen über dem Salzlandkreis um immer wieder verschiedene Szenarien beim Landeanflug auf den Flughafen zu testen.

 

Bei dem Forschungsprojekt der DLR und Lufthansa geht es um Maßnahmen zur Reduzierung von Anfluggeräuschen und der Reduzierung von Treibstoffemissionen bei Landeanflügen. Dabei sind an der Landebahn bestimmte Mikrophone und Messstellen eingerichtet, welche durch veränderte Parameter des Anfluges wie beispielsweise der Winkel oder die Geschwindigkeit des Anfluges unterschiedliche Werte messen. Daraus sollen Rückschlüsse für lärmmindernde Anflüge an Flughäfen abgeleitet werden. Die Flugmessungen werden je nach Wetterlage die nächsten Wochen andauern. Unter https://www.flightradar24.com/LFO93A/9f55755 sind die Flugmanöver exakt zu sehen.  

Bei den zweitägigen Überflugmessungen mit Frachtflugzeugen der Lufthansa Cargo vom Typ MD-11 im letzten Jahr wurde die Wirkung modifizierter schalldämpfender Auskleidungen an den Triebwerkseinlässen der Flugzeuge, sogenannter Hardwall Acoustic Panels, intensiv getestet. Dieser Schritt diente dem prinzipiellen Nachweis, dass die  Modifikationen im Triebwerkseinlass lärmmindernd wirken. Anschließend wurde die Wirkung der Panels unter realen Bedingungen ermittelt. Die MD-11F-Flotte der Lufthansa Cargo ist mit CF6-80C2-Triebwerken von General Electric ausgestattet. Zusätzlich erhofft sich Lufthansa Erkenntnisse über die Lärmreduktion bei Fahrwerksgeräuschen durch die Abdeckung von Hohlräumen am Fahrwerk der Flugzeuge.

 

Bei den Überflugmessungen in Magdeburg-Cochstedt nähert sich das Flugzeug mehrfach wie beim Landeanflug dem Flughafen an und überfliegt diesen etliche Male in einer bestimmten Konfiguration. Nach jeder Schleife bzw. Platzrunde geht das Flugzeug erneut in den Landeanflug über. Weitere Bestandteile des Meßprogramms sind mehrere Platzrunden mit Durchstarts – sogenannte Touch-and-Go-Überflüge – und Bodenmessungen bei verschiedenen Drehzahlen. Bei jedem Überflug zeichnen  zahlreiche Bodenmikrofone das in verschiedenen Höhen überfliegende Flugzeug auf. Die Messdaten bilden die Grundlage für eine mögliche Zulassung der Modifikation für die gesamte, derzeit aus 14 Flugzeugen dieses Typs bestehende MD-11 Flotte der Lufthansa Cargo.

 

Die Testflüge in Magdeburg-Cochstedt sind eine von vielen freiwilligen Maßnahmen zum aktiven Schallschutz, die Lufthansa schon durchgeführt hat bzw. fortsetzt – unter anderem im Rahmen des Forschungsverbundes Leiser Verkehr in Kooperation mit dem DLR. Die umfangreichste davon erreicht jetzt eine wichtige Wegmarke: Experten von Lufthansa Technik rüsten in der kommenden Woche  das 100. Flugzeug der Lufthansa A320-Flotte mit schallreduzierenden Wirbelgeneratoren aus. Seit November 2014 stattet Lufthansa als erste Fluglinie weltweit ihre Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der Typen A320, A319 und A321 mit den lärmmindernden Generatoren aus. Insgesamt erhalten 157 Flugzeuge der Bestandsflotte einen Wirbelgenerator. Werksneue Airbus-Flugzeuge werden schon seit Anfang 2014 mit der neuen geräusch-reduzierenden Technik an Lufthansa ausgeliefert. Insgesamt fliegen künftig mehr als 200 Lufthansa-Jets deutlich leiser.