Das Schuljahr 2016/2017 startet in der kommenden Woche.

„Eine gute Unterrichtsversorgung ist Hauptaufgabe unserer Arbeit“ Bildungsminister Marco Tullner informiert vor dem Schuljahresstart über Ziele und Herausforderungen


Am 11. August starten 192.885 Schülerinnen und Schüler an den allgemein-bildenden Schulen in Sachsen-Anhalt in das Schuljahr 2016/2017. Im Vergleich zum letzten Schuljahr steigt die Schülerzahl um 4.640 Schülerinnen und Schüler an. Für 17.581 Kinder beginnt die Schulzeit offiziell am 13. August mit der Einschulung. An berufsbildenden Schulen werden im kommenden Jahr 49.100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

 

Zentrales Ziel: Bestmögliche Unterrichtsversorgung

 

"Unsere wichtigste Aufgabe ist die Absicherung einer guten Unterrichtsversorgung im gesamten Land. Dieses Ziel hat das gesamte Kabinett bereits Anfang Juni mit dem zusätzlichen Einstellungskorridor von 270 Lehrkräften bekräftigt“ sagte Bildungsminister Marco Tullner. Zum neuen Schuljahr gelang es bisher zusätzlich 206 Lehrkräfte zu gewinnen. Damit wurden im Jahr 2016 bis heute insgesamt 575 neue Lehrkräfte eingestellt.

 

„Die Zahl zusätzlicher Lehrkräfte ist angesichts des relativ kurzen Zeitraums ein gutes Ergebnis. Es kann uns aber nicht zufriedenstellen. Wir stellen fest, dass es Situationen gibt, die es in einigen Bereichen erschweren, Stellen zu besetzen. Hier werden wir neue Wege beschreiten müssen, um die Attraktivität zu steigern. Die zuständigen Mitarbeiter arbeiten mit hohem Engagement, aber unser System ist in einigen Bereichen noch zu statisch und träge“, erklärte Bildungsminister Marco Tullner.

 

Die Unterrichtsversorgung verdient nach Ansicht von Tullner derzeit nur ein „befriedigend“. „Wir sind uns der anhaltenden Probleme bewusst. Der Landesdurchschnitt bei der Unterrichtsversorgung bei den allgemeinbildenden Schulen von derzeit 100,2 Prozent darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es teilweise Probleme gibt und es dauerhafter Anstrengungen bedarf. Unser Ziel ist die bestmögliche Versorgung an allen Schulen unabhängig von einem Landesdurchschnitt. Dafür arbeiten alle Mitarbeiter auch über den Schulstart hinaus mit Hochdruck. Jede Schule, die nicht ausreichend versorgt ist, treibt uns an“, erklärte der Bildungsminister.

 

Die hohe Zahl von ausscheidenden Lehrkräften in den kommenden Jahren halte den Druck hoch. Tullner kündigte weitere Verbesserungen beim Ausschreibungsverfahren, den Ausbildungskapazitäten und regionalen Ausgewogenheit der Unterrichtsversorgung, sowie grundsätzlich neue Überlegungen zur Lehrkräftegewinnung an.

 

Fokus: Digitalisierung / Medienbildung

 

Die Herausforderungen der Digitalisierung sollen im kommenden Jahr verstärkt angegangen werden. „Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sollen neue Technologien als Hilfen und Begleiter des Lernens und des Lebens begreifen. Hier kommen ganz neue Herausforderungen auf das Gesamtsystem Schule zu. Ein besonderer Schwerpunkt wird die Qualifizierung der Lehrkräfte bilden, um auf der Grundlage eines kompetenten Umgangs mit neuen Technologien den

 

Schülerinnen und Schülern notwendige Medienkompetenzen zu vermitteln. Im Rahmen eines systematischen Fortbildungsprogramms für 2016/17 werden gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte aller Schulformen angeboten. Allein im Rahmen des Kooperationsprojektes ‚Digitale Medien und Werkzeuge im Fachunterricht‘ mit der Initiative ‚Digitale Bildung neu denken‘ der Firma Samsung werden bis zum übernächsten Schuljahr 500 Lehrkräfte weitergebildet“, erklärte Tullner.

 

Darüber hinaus wird die Verbesserung der technischen Infrastrukturen fortgesetzt. In der aktuellen Förderperiode werden voraussichtlich ca. 450 Vorhaben mit einem durchschnittlichen Volumen von 30.000 Euro und einem Gesamtvolumen von ca. 13 Millionen Euro umgesetzt. In der Vergangenheit erhielten bereits 465 allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in Sachsen-Anhalt Zuwendungen zur Verbesserung ihrer informations- und kommunikationstechnischen Strukturen.

 

Fokus: Gewaltprävention / Bekämpfung von Mobbing an Schulen

 

Zum Schuljahr 2016/2017 soll das Thema Gewaltprävention und die Bekämpfung von Mobbing an Schulen stärker in den Blick genommen werden. „Die Formen und Wege des Mobbings haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Konflikte werden zunehmend über Soziale Medien ausgetragen. Damit muss sich auch der Kampf gegen Mobbing diesen neuen Formen verstärkt annehmen. Auch in diesem Zusammenhang kommt der Medienbildung künftig eine besondere Bedeutung zu“, erklärte Bildungsminister Marco Tullner.

 

Im kommenden Schuljahr wird es erneut zahlreiche Lehrerfortbildungsmaßnahmen und Abrufangebote für Schulen geben. „Wir werden darüber hinaus alle Angebote, angefangen von den Fortbildungsmaßnahmen über Lehrplaninhalte bis hin zum schulpsychologischen Dienst, in Augenschein nehmen und überprüfen. Ziel muss es sein, alle Schulakteure weiter für dieses Thema zu sensibilisieren und frühzeitig Hilfsangebote zu unterbreiten. Gerade Ereignisse wie vor wenigen Tagen in München verdeutlichen die Tragweite dieser Problematik.

 

Fokus: Integration / Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund

 

Die Beschulung einer steigenden Zahl von Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund stellt die Schulen vor Ort vor große Herausforderungen. „Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration in Schule und Gesellschaft ist das Erlernen der deutschen Sprache. Daher wird in der Schule eine besondere Sprachförderung im Fach Deutsch vermittelt. Mit dem Abschluss der letzten Ausschreibungsrunde werden wir ca. 250 Sprachlehrer zusätzlich an den Schulen in Sachsen-Anhalt im Einsatz haben“, erklärte Minister Tullner. Das Bildungsministerium unterstützt die Schulen im Land mit mehrsprachigen Angeboten und Materialien, die Eltern schulpflichtiger Kinder über bestehende Regelungen zur Schulpflicht sowie den schulischen Alltag informieren. „Ziel ist es mittel- und langfristig die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sowohl für die aufnehmende Schulgemeinschaft als auch für die Flüchtlingskinder eine fördernde Beschulung organisiert werden kann“, sagte der Bildungsminister.


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