Eröffnung des „Erinnerungsgartens“ in Ascherleben

150-jähriges Bestehen des Friedhofes Schmidtmannstraße wird in Vortrag historisch betrachtet; neues Gräberfeld ermöglicht in ausgewiesenem Bereich erstmals Menschen-Haustierbestattungen in Ostdeutschland


Friedhöfe sind Stätten der Erinnerung, der Trauer und der Ruhe. Sie sind aber auch Stätten der stillen Begegnung, Naturräume innerhalb einer Stadt, grüne Oasen im sonst hektischen Alltag. Der Friedhof Schmidtmannstraße in Aschersleben bildet da keine Ausnahme. Auf 16 Hektar Fläche ist der städtische Zentralfriedhof - der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert - im Laufe seiner Geschichte zu einer parkähnlichen Anlage herangewachsen und gilt heute als einer der schönsten, größten und ältesten Friedhöfe Sachsen-Anhalts.

 

Mit dem Wandel der Zeit hat sich auch stets der Friedhof und dessen Aussehen gewandelt. Doch auch die Bestattungskultur in Deutschland hat sich verändert. Die Mehrheit der Bestattungen sind heutzutage Urnenbestattungen - die Menschen brauchen noch immer einen Ort, an dem sie trauern können, wünschen sich für die Grabstellen aber minimalen Pflegeaufwand und gleichzeitig größtmögliche Individualität. Neben Erd- und Urnenwahlgrabstätten sind daher auch andere, zeitgemäße Grabarten nachgefragt. Auf diese Entwicklung hat der Bauhof der Stadt Aschersleben, der für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Friedhöfe im Stadtgebiet verantwortlich ist, mit dem Anlegen eines neuen Gräberfeldes reagiert. Nach vier Monaten Bauzeit wird auf dem Friedhof Schmidtmannstraße, Schmidtmannstraße 40 in 06449 Aschersleben, am Sonnabend, 24. September 2016, um 10.30 Uhr der „Erinnerungsgarten“ eröffnet. Modern und zeitgemäß gestaltet, ermöglicht dieses Gräberfeld zukünftig auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern die Beisetzung in sieben verschiedenen - teils für Aschersleben, teils in Ostdeutschland erstmals angebotenen - Grabarten. Es sind Flächen für Urnengemeinschaftsgräber, Gemeinschaftsanlagen für Urnenwahlgrabstätten und Urnenpaargrabstätten vorhanden sowie Baumbestattungsgräber, Baumhoroskopgräber, die Grabstelle für Sternenkinder und der ausgewiesene Bereich für Mensch-Haustierbestattungen. Verbunden werden die Bereiche durch den „Fluss des Lebens“ - einem Weg, der sich durch den Erinnerungsgarten schlängelt und an drei unterschiedlich gestalteten Ruhezonen zum Sitzen und Verweilen entlang führt.

 

Die Eröffnung findet um 10.30 Uhr im Erinnerungsgarten statt. Die für die Gestaltung verantwortliche Landschaftsarchitektin Katharina Baumgart bietet um 11 Uhr und 13 Uhr Führung durch den Erinnerungsgarten an. Die Führungen werden jeweils rund 30 Minuten dauern. Ebenfalls um 11 Uhr wird Historiker Frank Reisberg in der Friedhofskapelle einen Vortrag (Dauer 45 Minuten) zur 150-jährigen Geschichte des Friedhofes Schmidtmannstraße halten. Im Zuge dessen wird eine 84 Seiten umfassende Festschrift verteilt, die sich diesem besonderen Jubiläum detailliert widmet. Wer den Vortrag verpasst: Er wird als digitale Präsentation in der Kapelle bis zum Ende der Veranstaltung gegen 14 Uhr fortlaufend gezeigt.

 

Die gastronomische Versorgung mit Kaffee, Getränken und Kuchen übernimmt die Bäckerei Behrens. Verschiedene Dienstleister aus dem Bereich Friedhofswesen sind entlang des Weges von der Oberstraße kommend mit Info-Ständen vertreten. Dort sind auch die Friedhofsverwaltung und der Verschönerungsverein mit einem Stand vor Ort.

 

Neben der Festschrift wird zudem eine Broschüre vor Ort erhältlich sein, die das im Erinnerungsgarten vorhandene Baumhoroskop erläutert. Beiden Publikationen sind kostenfrei.



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