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Gläserne Orgel für Marien in Bernburg einmalig in Deutschland

Seit November 2008 waren die Mitglieder des Fördereins "Neue Orgel für Marien" unermüdlich dabei, Geld für ein Projekt in Bernburg zu sammeln. Von Anfang an wurde ein sehr ehrgeiziges Ziel verfolgt, die Einweihung der neuen Orgel Weihnachten 2019.


Am Donnerstag Abend waren Freunde der Marienkirche eingeladen, Pfarrer Johannes Lewek begrüßte die Gäste und Spender. Klaus Höfinghof vom Hotel Askania überreichte eine Spende aus dem jüngsten Erlös des im Hotelrestaurant ausgeschenkten Orgelweins. Auch die Wohnungsgenossenschaft Bernburg e.G. unterstützte das Projekt mit einer Spende von 1.000 Euro. So flossen rund 120.000 Euro Spenden in das Projekt, dazu kam kürzlich eine Zuwendung des Bundes von 193.000 € für die Sanierung sowie eine Spende über 41.000 Euro von Lotto Totto. Damit ist die Orgel fast bezahlt, so Wolf-Dieter Kleinschmidt.

 

Seit November 2008 waren die Mitglieder des Fördereins "Neue Orgel für Marien" unermüdlich dabei, Geld für ein Projekt in Bernburg zu sammeln. Von Anfang an wurde ein sehr ehrgeiziges Ziel verfolgt, die Einweihung der neuen Orgel Weihnachten 2019. Durch zahlreiche Ideen und Aktionen konnten zahlreiche Spenden für die neue Röver-Orgel gesammelt werden.

Gläserne Orgel, bildungsbezogene Nutzung

 

Die Orgel, welche zum Teil aus der nicht mehr bespielbaren Orgel in Alsleben stammte, aber auch aus original Orgelpfeifen der ehemaligen Marien-Orgel, soll keine gewöhnliche Orgel werden. Holzpfeifen aus beiden Orgeln, die vorhandenen Zinkpfeifen, die Erweiterung der Pneumatik sowie der Spieltisch mit den drei Manualen werden komplett restauriert und anschließend in Bernburg vereint.

 

Orgelbaumeister Reinhard Hüfken hat mit der Bernburger Marien-Orgel etwas ganz besonderes vor, die Orgel soll Gläsern, Begehbar und Erlebbar sein. So könnte neben der touristischen Bedeutung der Kirche die bildungsbezogene Nutzung der Orgel überzeugen. Das ist ein in Deutschland einmaliges Projekt, in der Orgel zu erleben, was genau passiert, wenn der Pianist eine Taste drückt. Mit einem kleinen Erlebnisspieltisch im orgelinneren soll erlebbar gemacht werden, was eigentlich unsichtbar ist, nämlich Luft. Besondere Raffinessen und Lichtinstallationen könnten sichtbar machen, was genau in einer Orgel passiert.

 

Aufwertung der Talstadt durch "Marienhof am Hasenturm" und "Marienkirchhof"

 

Peter Arlt, Geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Bernburg e.G. sprach über den Stellenwert der neuen Röver-Orgel der Marienkirche in Zusammenhang mit neuen Bauvorhaben in der Talstadt. Ehrgeizige Bauprojekte wie der "Marienhof am Hasenturm" und der "Marienkirchhof" werden die Bernburger Talstadt aufwerten.

 

350.000 Euro Spenden und Fördermittel

 

Jetzt kann es endlich losgehen, wir schaffen das, sagte Wolf-Dieter Kleinschmidt, die Orgel wird uns allen viel Freude bereiten. Die Restaurierung der Röver-Orgel in der Bernburger Marienkirche wird durch Orgelbaumeister Reinhard Hüfken aus Halberstadt erfolgen. Der Auftrag hat ein Volumen von 365.000 € und wird ca. 4.000 Arbeitsstunden dauern.

 

Größte Röver Orgel in der Nikolaikirche Hamburg

 

Ernst Röver (1857 bis 1923) war ein deutscher Orgelbauer des 19. und 20. Jahrhunderts. Die größte von Röver gebaute Orgel entstand in der Nikolaikirche Hamburg und eine andere Großorgel im Dom zu Magdeburg, beide überstanden den Zweiten Weltkrieg nicht. Röver experimentierte an Orgeln und entwickelte diese weiter, charakteristisch für seine Arbeit ist die hohe Anzahl an Grundstimmen und die Beschränkung auf drei Manuale.

 

Touristische Aufwertung der Marienkirche

 

Die über 800 Jahre alte Kirche, mit ihrer touristisch günstigen Lage in direkter Nähe zum Saaleradweg, zieht mit ihren Gottesdiensten, Konzerten und Ausstellungen bereits jetzt bis zu 8000 Besucher im Jahr an. Die Instandsetzung der gebrauchten Röverorgel, die es in der Größe weltweit nur an zwei weiteren Orten gibt, würde die Kirche weiter touristisch aufwerten und ein weiteres Highlight für die Region Anhalt werden.

 

Die Orgel wird spätestens zu Weihnachten 2019 erklingen, wie Kleinschmidt es schon bei Gründung des Förderkreises anvisiert hatte.

 



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