
Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent gestiegen - damit liegt die Quote mit 1,3 Prozentpunkte über der des Landes
- Arbeitslosigkeit stieg im Januar auf 8.391 (732 Menschen mehr als im Dezember)
- und im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 680 Menschen weniger arbeitslos gemeldet
- Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent gestiegen - damit liegt die Quote mit 1,3 Prozentpunkte über der des Landes
- Zahl der arbeitslosen Männer hat zugenommen
Der Winter hat auch den Arbeitsmarkt erreicht: Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 700 Menschen gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch die Zahl der Arbeitslosen, insbesondere im Bereich der Grundsicherung, durch den Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückgegangen. Der Rückgang ist vornehmlich bei Frauen sowie den über 50-Jährigen zu verzeichnen, wohingegen bei den Jüngeren kaum Veränderung erkennbar ist.
"Die Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar liegen im oft gewählten Befristungstermin zum Jahresende, im ausgelaufenen Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels sowie im Ausfall in den witterungsabhängigen Außenberufen. Mehr als 200, überwiegend Männer aus dem Hoch-und Tiefbau und den Ausbauberufen wurden im Januar in unserem Landkreis freigesetzt. Das ist saisonal üblich, allerdings aus Unternehmersicht sehr kurzfristig gedacht. Saisonkurzarbeitergeld hätte den Maurer oder Tiefbauer an das Unternehmen gebunden. Jetzt hat die Fachkraft die freie Wahl und könnte sich für einen anderen Arbeitgeber entscheiden", erläutert die Agenturchefin, Anja Huth.
Dass sich die kalte Witterung in den Außenberufen, in denen überwiegend Männer beschäftigt sind, bemerkbar macht, zeigt der Blick auf diese Personengruppe. Mit mehr als 57 Prozent nehmen die Männer den größten Teil der Arbeitslosen im Salzlandkreis ein.
Anja Huth will in diesem Jahr noch stärker in die Weiterbildung von arbeitslosen oder beschäftigten Personen investieren. "Vor einem Jahr wurde das Qualifizierungschancengesetz eingeführt. Allein über den Ar-beitgebernewsletter wurden mehr als 450 Unternehmen informiert. Knapp 200 Unternehmen haben eine Beratung durch den Arbeitgeberservice in Anspruch genommen. Insgesamt wurden im Salzlandkreis mehr als 80 Beschäftigte qualifiziert. Die Pflegebranche mit einem Anteil von mehr als fünfzig Prozent, weiß dieses Instrument zu nutzen. Allerdings geht da noch mehr. Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine gute Qualifikation den Unternehmen hilft, ihr Arbeitskräftebedarf zu sichern und konkurrenzfähig zu verbleiben", ergänzt die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat konnten 454 Menschen in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildung) einmünden. Dies stellt zum Vorjahresmonat ein Zu-wachs um 45 bzw. 11 Prozent dar
2.190 Menschen haben sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet, 960 von ihnen aus einer Erwerbstätigkeit heraus. Das sind 108 bzw. 10,1 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Aus welchen Branchen meldeten sich die Menschen arbeitslos?
An erste Stelle, mit knapp 500 Arbeitslosmeldungen ist die Logistik -und Sicherheitsbranche vertreten. An zweiter Stelle folgt mit 320 Menschen aus der Produktion und Fertigung und insgesamt hat die Baubranche mehr als 300 Männer und Frauen zum Januar 2020 freigesetzt.
Stellenmarkt
127 Stellen sind der Agentur für Arbeit Bernburg in diesem Monat zur Besetzung gemeldet worden, 40 bzw. -24 Prozent weniger als im Vormonat und 92 bzw. -42 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 830 Stellen, 176 bzw. -17,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Veränderungen vor Ort
Im Agenturbezirk Bernburg entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im letzten Monat des Jahres relativ einheitlich. In allen Regionen war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu verzeichnen.
Die günstigste Veränderung der Arbeitslosigkeit fand in Schönebeck statt. Im Vergleich zum Januar 2019 sank der Bestand an arbeitslosen Menschen um mehr als 10 Prozent. In der Region um Bernburg reduzierte sich der Bestand um 5,5 Prozent und in der Umgebung von Staßfurt um knapp zehn Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Aschersleben mit einem Rückgang von 3,7 Prozent.
Verteilung nach Rechtskreisen
Im Januar war im Bereich der Arbeitslosenversicherung ein erneuter saisonaler Zuwachs der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Knapp 2.800 Menschen (489 bzw. 21,2 Prozent mehr als im Vergleich zum Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 31 Männer und Frauen weniger arbeitslos gemeldet.
Im Bereich der Grundsicherung stieg die Arbeitslosigkeit um 243 Personen (4,5 Prozent) über dem Niveau des Vormonats. 5.592 Männer und Frauen waren Ende des Monats im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Damit waren ca. 650 Menschen weniger als vor einem Jahr gemeldet.
Arbeitsmarktsituation in den Regionen
Region Bernburg:
In Bernburg hat sich die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 77 auf 2.334 Personen erhöht. Das sind 136 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor ei-nem Jahr.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 8,1 Prozent,0,4 Prozentpunkte weniger zum Vorjahresmonat. 269 Arbeitsstellen waren in diesem Monat im Bestand, analog der gleiche Bestand, wie vor einem Jahr wurden. 55 Arbeitsstellen meldeten Arbeitgeber in diesem Monat für Bernburg,11 weniger als vor einem Jahr.
Region Aschersleben:
In Aschersleben hat sich die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 293 auf 1.856 Personen erhöht. Das sind ca.70 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 10,8 Prozent, 0,3 Prozentpunkte unter der Quote vom Vorjahresmonat. 162 Arbeitsstellen waren in diesem Monat im Bestand, vor einem Jahr wurden 43 Arbeitsstellen mehr gemeldet. Arbeitgeber meldeten in diesem Monat 38 neue Arbeitsstellen, acht weniger als vor einem Jahr.
Region Staßfurt:
In Staßfurt ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 195 auf 2.058 Personen gestiegen. Das sind 221 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 9,5 Prozent. Das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an Arbeitsstellen ist in diesem Monat um 13 Stellen auf 124 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben die Unternehmen 46 Arbeitsstellen weniger gemeldet. Arbeitgeber meldeten nur in diesem Monat 8 neue Arbeitsstellen.
Region Schönebeck:
In der Region Schönebeck sank der Bestand an arbeitslosen Personen gegenüber dem Januar 2019 um mehr als 10 Prozent. Insgesamt ist der Bestand an arbeitslosen Menschen von Dezember auf Januar um 167 auf 2.143 Personen gestiegen. Vor einem Jahr waren 252 Männer und Frauen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Mo-nat 8,0 Prozent. Vor einem Jahr waren das 0,7 Prozentpunkte mehr.
Der Bestand an Arbeitsstellen sank in diesem Monat um 14 auf 275.Vor einem Jahr hatten die Schönebecker Unternehmen 87 Arbeitsstellen mehr gemeldet. In diesem Monat wurden 26 neue Arbeitsstellen, 42 weniger als vor einem Jahr gemeldet.
Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen
Ältere Arbeitslose über 50 Jahre
In diesem Monat stieg die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 265 Personen (8,3 Prozent) und lag damit bei 3.440 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang um 316 Personen (-8,4 Prozent).
Jugendarbeitslosigkeit
Ende Januar waren 503 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet,48 oder 10,5 Prozent mehr als im Vormonat. Vor einem Jahr waren 28 junge Menschen weniger arbeitslos.
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