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20. Februar 1944: B-17 Bomber der 8. US Air Forces bombardieren Bernburg

Foto: Stadtarchiv (Fliegerhorst Bernburg / Strenzfeld)
Foto: Stadtarchiv (Fliegerhorst Bernburg / Strenzfeld)

1940 wurde es drei Mal von der britischen Royal Air Force und 1944/1945 sieben Mal von der US-Luftwaffe bombardiert. Meist waren die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in Bernburg-Strenzfeld das Ziel.


Bernburg (Saale) war im Zweiten Weltkrieg Ziel von zehn Luftangriffen. 1940 wurde es drei Mal von der britischen Royal Air Force und 1944/1945 sieben Mal von der US-Luftwaffe bombardiert. Meist waren die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in Bernburg-Strenzfeld das Ziel. Doch erlebte auch die Stadt selber am 11. April 1945 einen mittelschweren Luftangriff mit 88 Toten, sechs Tage vor der Besetzung durch US-Streitkräfte.

 

20. Februar 1944: 37 „Fliegende Festungen“ B-17 der 8. US Air Forces warfen von 13.32 – 13.42 Uhr aus 5.000 bis 7.000 m Höhe ihre Bombenlast ab: 332 Stück 500-lb-Sprengbomben und 42 Stück 100-lb-Brandbomben.

 

Die Wehrmachtsführung meldete zwei zerstörte Werkhallen und eine schwer beschädigte Werkstofflager-Halle im Junkers-Werk. Die Fertigung von Junkers Ju 88 und Ju 188 war vollständig ausgefallen, die Produktion von Ju 52 konnte weitergeführt werden.

 

Es gab mindestens 11 bzw. 17 Tote und 48 Verwundete bei diesem Angriff. Die Operation erfolgte im Rahmen der Big Week der alliierten Bomberflotten gegen Flugzeugwerke und Reparaturwerften in Deutschland.

22. Februar 1944: 47 amerikanische B-17 warfen zwischen 14.02 und 14.04 Uhr aus 6.000 bis 7.000 m Höhe 115 Tonnen Bomben (als „Bombenteppich“). Zwei Junkers-Werkhallen wurden zerstört und 30 Flugzeuge am Boden vernichtet. Es gab drei Tote und 8 Verwundete.

 

11. April 1944: 99 B-17 der USAAF warfen von 11.11 Uhr bis 11.24 Uhr aus 6.000 m Höhe 209 Tonnen Spreng- und 57 Tonnen Brandbomben auf die Junkers-Werke. Der Angriff führte zu 50 % Fertigungsausfall der Ju 88. 15 Flugzeuge wurden am Boden zerstört, 10 beschädigt. Drei Arbeiter wurden getötet, 16 verwundet.

 

29. Juni 1944: 54 B-24 "Liberator" warfen von 9.01 bis 10.01 Uhr aus 6.000 bis 8.000 m Höhe 144 Tonnen Bomben auf die Junkers-Werke. Ein Arbeiter wurde getötet.

 

7. Juli 1944: 90 B-24 „Liberator“ erzielten schwere Treffer im Junkers-Werk. Die 492. Bombardement Group des 14. Combat Wing geriet jedoch nach ihrem Angriff in einen „Überfall“ einer „Sturmgruppe“ der Luftwaffe mit Rammjägern. Innerhalb weniger Minuten wurden 23 der schweren B-24-Bomber zwischen Oschersleben und Halberstadt abgeschossen. Das Ereignis ging als „Blitzluftschlacht um Oschersleben“ in die NS-Presse ein.

 

Bernburg war „Luftschutzort II. Ordnung“. Neben den üblichen zivilen Luftschutzmaßnahmen wurde seit 1938 der Werkluftschutz (darunter die Solvay GmbH und die Junkers-Werke) mit Bunkeranlagen intensiviert. 1943 waren im Raum Bernburg-Staßfurt-Köthen zwei schwere und eine leichte Flak-Batterie stationiert, bei Bernburg auch eine Heimat-Flak-Batterie. Bernburg hatte als Standort von Junkers-Werken hohe Priorität in den Angriffsplanungen des RAF Bomber Command und der USAAF. Das britische Bomber Command führte in seiner Liste von deutschen Städten mit beabsichtigten Bombenangriffen und mit Fisch-Decknamen Bernburg als "Tuna" (Thunfisch).

 

Die Angaben basieren auf den Veröffentlichungen des Luftkriegsexperten Olaf Groehler und des Zeitzeugen und Augenzeugen Ernst Eilsberger (Bernburg).





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    CpjJwWHV (Samstag, 13 Januar 2024 06:38)

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