
Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent, damit liegt die Quote mit 1,1 Prozentpunkte über der des Landes Sachsen-Anhalt

Der Winter hat den Arbeitsmarkt nur gestreift: Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 330 Menschen gegenüber dem Vormonat gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ist erneut die Zahl der Arbeitslosen, insbesondere im Bereich der Grundsicherung, durch den Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückgegangen. Der Rückgang ist vornehmlich bei Frauen sowie den über 50-Jährigen zu verzeichnen, wohingegen bei den Jüngeren ein Zuwachs erkennbar ist.
Die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Bernburg ist im Februar, um 330 Menschen auf ca. 8.000 gesunken. „Das ist saisontypisch und kommt nicht unerwartet“, berichtet, die Chefin der Agentur für Arbeit Bernburg Anja Huth. Zum Vergleich: Im Februar 2019 waren 800 Männer und Frauen mehr arbeitslos gemeldet.
„Begründet liegt der Rückgang auch in der Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, immerhin konnten mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und weniger Männer und Frauen mussten sich im diesem Monat aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden“, ergänzt Anja Huth.
Der sehr milde Winter beeinflusst die Entwicklung der Arbeitslosigkeit erneut positiv: Hier kommt es insgesamt zu weniger Ausfällen in den witterungsabhängigen Außenberufen. „Die Arbeitskräftenachfrage geht weiter zurück, trotzdem spiegeln mehr als 260 neue Stellen, den anhaltend hohen Bedarf der Unternehmen an Fachkräften wieder“, so Anja Huth.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat konnten 488 Menschen in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildung) einmünden. Vor einem Jahr waren es 16 weniger.
1.740 Menschen haben sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet, 480 von ihnen aus einer Erwerbstätigkeit heraus. Das sind 480 bzw. 50 Prozent weniger zum Vormonat. Von den 480 Menschen sind 382 sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen, 62 hatten eine Beschäftigung auf dem 2.Arbeitsmarkt und die verbleibende Differenz meldete sich aus sonstiger Erwerbstätigkeit.
Stellenmarkt
Knapp 270 Arbeitsstellen sind der Agentur für Arbeit Bernburg in diesem Monat zur Besetzung gemeldet worden, 142 bzw. 111,8 Prozent mehr als im Vormonat und 55 bzw. -17 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 958 Stellen, 67 bzw. -6,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Veränderungen vor Ort
Im Agenturbezirk Bernburg entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im letzten Monat des Jahres relativ einheitlich. In allen Regionen war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu verzeichnen.
Die günstigste Veränderung der Arbeitslosigkeit fand in Schönebeck statt. Im Vergleich zum Februar 2019 sank der Bestand an arbeitslosen Menschen um mehr als 12 Prozent. In der Region um Bernburg reduzierte sich der Bestand um 7,4 Prozent und in der Umgebung von Staßfurt um knapp 11,5 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Aschersleben mit einem Rückgang von 3,8 Prozent.
Verteilung nach Rechtskreisen
Im Februar war im Bereich der Arbeitslosenversicherung ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 2.709 Menschen (90 bzw. 3,2 Prozent weniger als im Vergleich zum Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 116 Männer und Frauen weniger arbeitslos gemeldet.
Im Bereich der Grundsicherung sank die Arbeitslosigkeit um 244 Personen (4,4 Prozent) unter dem Niveau des Vormonats. 5.348 Männer und Frauen waren Ende des Monats im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Damit waren ca. 680 Menschen weniger als vor einem Jahr gemeldet.
Arbeitsmarktsituation in den Regionen
Region Bernburg:
In Bernburg hat sich die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um 97 auf 2.237 Personen gesenkt. Das sind knapp 180 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 7,7 Prozent, das sind 0,6 Prozentpunkte weniger zum Vorjahresmonat. 312 Arbeitsstellen waren in diesem Monat im Bestand,31 mehr als vor einem Jahr gemeldet wurden. 85 Arbeitsstellen meldeten Arbeitgeber in diesem Monat für Bernburg, knapp 30 weniger als vor einem Jahr.
Region Aschersleben:
In Aschersleben hat sich die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um 80 auf 1.778 Personen reduziert. Das sind ca.70 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 10,4 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte unter der Quote vom Vorjahresmonat. 230 Arbeitsstellen waren in diesem Monat im Bestand, vor einem Jahr wurden 8 Arbeitsstellen weniger gemeldet. Arbeitgeber meldeten in diesem Monat 105 neue Arbeitsstellen, 49 mehr als vor einem Jahr.
Region Staßfurt:
In Staßfurt ist die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um 82 auf 1.976 Personen gesunken. Das sind knapp 260 arbeitslose Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 9,1 Prozent. Das sind 1,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an Arbeitsstellen ist in diesem Monat um 3 Stellen auf 121 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben die Unternehmen 45 Arbeitsstellen weniger gemeldet. Arbeitgeber meldeten nur in diesem Monat 18 neue Arbeitsstellen.
Region Schönebeck:
In der Region Schönebeck sank der Bestand an arbeitslosen Personen gegenüber dem Februar 2019 um mehr als 12 Prozent. Insgesamt ist der Bestand an arbeitslosen Menschen von Januar auf Februar um 77 auf 2.066 Personen gesunken. Vor einem Jahr waren knapp 300 Männer und Frauen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in diesem Monat 7,7 Prozent. Vor einem Jahr waren das 0,9 Prozentpunkte mehr. Der Bestand an Arbeitsstellen stieg in diesem Monat um 20 auf 295.Vor einem Jahr hatten die Schönebecker Unternehmen 61 Arbeitsstellen mehr gemeldet. In diesem Monat wurden 61 neue Arbeitsstellen, 36 weniger als vor einem Jahr gemeldet.
Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen
Ältere Arbeitslose über 50 Jahre
In diesem Monat sank die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 112 Personen (3,3 Prozent) und lag damit bei 3.328 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang um knapp 350 Lebensältere.
Jugendarbeitslosigkeit
Ende Februar waren 521 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet,18 mehr als im Vormonat. Vor einem Jahr waren 46 junge Menschen weniger arbeitslos.
Die Frühindikatoren prognostizieren für die kommenden drei Monate die Entwicklung für den Arbeitsmarkt. Sie beschäftigen sich mit den verschiedenen Einflussfaktoren, wie zum Beispiel die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, der Beschäftigung, der Zugang an Arbeitsstellen und der Kurzarbeit.
„Auf Basis unserer Einschätzung, unter Berücksichtigung der konjunkturellen und demografischen Entwicklung rechne ich mit starken Veränderungen in der Beschäftigtenstruktur, aber mit einer geringen Veränderung der absoluten Anzahl von Arbeitsplätzen,“ erklärt Anja Huth.
Kommentar schreiben