· 

Regenbogenfahne vor Bernburger Rathaus gehisst

Ein Vertreter der AG „Schule für Toleranz“ des Gymnasiums Carolinum, Fabian Naumann, hat ein Plädoyer für Bernburg als Tolerante Stadt gehalten, nun weht die Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen vor dem Bernburger Rathaus.


Großer Erfolg für die Funktion des Stadtrates auch als Plattform für den Bürger: Nur sehr selten trauen sich Bürger zu dem jeweiligen ersten Tagesordnungspunkt: „Einwohnerfragestunde gem. § 28 Abs. 2 KVG LSA“ Ihre Anliegen vor zu tragen. Zur Sitzung am 18. Juni 2020 war es anders. Ein Vertreter der AG „Schule für Toleranz“ des Gymnasiums Carolinum, Fabian Naumann, hat ein Plädoyer für Bernburg als Tolerante Stadt gehalten.

 

Er hat hierzu folgende Argumentation verteilt und dann vorgetragen:

 

„.. Jugend meldet sich für Bernburg - Stadtratssitzung, BBG 18.06.2020 - Lasst uns dazugehören - wir gehören zusammen. Mit dem 1. Juni beginnt in allen Teilen der Welt der sogenannte Pride Month, in dem Bürger ihre sexuellen Interessen offen zeigen, um für Toleranz in der Gesellschaft zu werben. Aufgrund der aktuellen Corona Situation bleibt dies nun leider aus. Trotzdem möchte die LGBTQ+-Gemeinschaft durch andere Aktionen Aufmerksamkeit für ein neues und verändertes Bewusstsein schaffen.

Aus diesem Grund möchte ich, Fabian Naumann, die Stadt Bernburg dazu anregen, sich mit der Thematik zu beschäftigen, sich mit den Menschen zu solidarisieren und ein Zeichen für Toleranz und Nächstenliebe zu setzen, indem sie vor dem Rathaus die Regenbogenflagge aufzieht.

 

Die Aussage: Bernburg ist offen für alle Bürger und bietet keinen Platz für Diskriminierung!

 

Diese Flagge erscheint vielleicht überzogen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es noch immer - vor allem für junge Menschen - schwierig ist, sich öffentlich mit der eigenen Sexualität auseinanderzusetzten und man in ständiger Angst lebt, anders behandelt zu werden, als seine Mitmenschen.

 

Ein klares Statement der Stadt, wie schon in Berlin, Köln und Wien, und der Vertreter der Bürger schafft in dem Zusammenhang Mut und ein Gefühl von Zusammenhalt. Das wäre auch ein Zeichen für alle anderen, die sich diskriminiert fühlen. Ein wichtiger Schritt für die Bürger unserer Stadt. Die Regenbogenfahne ist ein Symbol für Aufbruch, Veränderung, Frieden, Toleranz, Akzeptanz, der Hoffnung und der Sehnsucht.

 

Der einfache Umgang mit diesem Thema, nimmt der Debatte die Ausnahme und erklärt eine natürliche Sache Normal! Lasst uns dazugehören. Ich hoffe, sie betrachten diesen Beitrag als Anregung. Ich mag Bernburg und wünsche mir, dass sich hier jeder willkommen fühlt.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fabian Naumann Bernburg ist tolerant. ...“

 

Fabian Nauman hat tosenden Applaus erhalten. Der Oberbürgermeister hat eine Aussprache zu gelassen bei der sich alle für die Unterstützung ausgesprochen haben. Daraufhin hat Oberbürgermeister Henry Schütze zugesagt die Formalitäten für die Beflaggung zu prüfen und diese umgehend umzusetzen. Hierfür hat Henry Schütze dann wiederum großem Applaus bekommen.

 

Nun soll diese zu einem offiziellen Termin nach den Sommerferien vor dem Rathaus gehisst werden.

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    T (Montag, 29 Juni 2020 15:36)

    Diese Zeichen in allen Ehren. Bin absolut kein Gegner von gleichgeschlechtlichen Partnern. Aber wie sollen sich jetzt z.B. gläubige Menschen oder Bürger mit einer anderen Auffassung zum Thema fühlen, die sich mit dieser Einstellung nun mal nicht identifizieren können. Diese müssen sich dann die offiziell dargestellt Einstellung zu diesem Thema gefallen lassen . Ist das nicht auch eine Art der Diskriminierung ?????
    Wer bezahlt auch dieses wieder , wahrscheinlich wieder der Steuerzahler.

  • #2

    S (Donnerstag, 30 Juli 2020 08:57)

    Genau darum geht es doch, um Toleranz!
    Niemand verlangt das Sie etwas gut finden. Es geht darum einander zu tollerieren.
    Genauso wie jeder die Menschen tolerieren sollen die einem Sonntag morgens mit Ihrem Glockenspiel nerven.

    Wenn man den Kommentar von T liest wirkt die Investition ja sinnvoll.

  • #3

    F. Naumann (Freitag, 31 Juli 2020 09:04)

    Ich glaube, dass sie das Prinzip von Diskriminierung nicht verstanden haben.
    Hätten sie den Text gelesen, wüssten sie jetzt, dass Homosexualität natürlich ist,es also keinen Grund zur Ablehnung gibt.
    Jahrhunderte lang wurden Homosexuelle von der Kirche diskriminiert, misshandelt, gefoltert oder sogar getötet! Da ist es das Mindeste ein Zeichen für Toleranz zu Akzeptieren.
    Und wenn sie jetzt 'ihrem' Steuergeld hinterherweinen, dann spende ich der Stadt die, was weiß ich... 20€ aus eigener Kasse!