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Im Stundentakt mit der Salzlandbahn

Konzernbeauftragter der Deutschen Bahn Martin Walden, Landrat Markus Bauer, NASA-Geschäftsführer Peter Panitz und Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr, (v.l.) haben die Pläne für die Salzlandbahn am Bahnhof in Bernburg vorgestellt. 


Neue Bahnverbindungen von Bernburg nach Magdeburg und Halle stärken ländlichen Raum. Landrat Markus Bauer: Salzlandkreis profitiert als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort.

 

Häufiger, schneller und immer direkt. Die Bahnverbindung von Bernburg nach Magdeburg und von Bernburg nach Halle wird deutlich attraktiver. Mit der Salzlandbahn erhält die Kreisstadt des Salzlandkreises in absehbarer Zukunft eine stündlich verkehrende und damit zuverlässigere Anbindung an Sachsen-Anhalts größte Städte. Sachsen-Anhalts Landesregierung schafft dafür die Voraussetzungen. Dazu zählen notwendige Planungen sowie der Ausbau der Infrastruktur auf beiden Strecken. Die Finanzierung dafür ist nach Angaben des Verkehrsministeriums gesichert.

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel sagt: „Mit dem Projekt gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum landesweiten Stundentakt.“ Die Salzlandbahn stelle einen wichtigen Bestandteil des künftigen Nahverkehrsangebot dar. Damit werde das Land den aktuellen Mobilitätsbedürfnissen gerecht. Der Verkehrsminister ist überzeugt: „Davon profitieren die Bewohner der Städte Bernburg, Nienburg und Calbe und auch Studierende am Hochschulstandort Strenzfeld sowie Berufspendler und Besucher.“ Die Landesregierung geht von einer Verdreifachung der Nutzerzahlen auf den einzelnen Strecken aus.

 

Landrat Markus Bauer erklärt, diese starke Verbindung biete eine echte, preiswerte und umweltfreundliche Alternative zum Auto. „Ich freue mich, dass der Salzlandkreis wesentlich dazu beitragen kann, den öffentlichen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt attraktiver zu gestalten.“ Hintergrund: Die Bahnverbindungen stellen nach Angaben der Landesregierung einen wesentlichen Bestandteil des künftigen Nahverkehrs auf der Schiene dar. Der Landrat ist überzeugt: „Davon werden wird auch der Salzlandkreis als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort profitieren.“ Hintergrund: Bernburg ist als einziges Mittelzentrum im Land bisher nicht mit einer stündlichen Taktung an Magdeburg und Halle angebunden.

Markus Bauer hatte bereits vor mehr als sieben Jahren als Bürgermeister von Nienburg dafür geworben, die Verbindung zwischen Bernburg und Magdeburg zu stärken. Zuletzt hatten sich dahinter auch die Oberbürgermeister von Schönebeck und Bernburg sowie die Bürgermeister von Calbe, Nienburg und Könnern versammelt. Vor wenigen Monaten erst hatte der Landrat ein gemeinsames Schreiben an den Verkehrsminister geschickt. Landrat Markus Bauer sagt: „Mit der Salzlandbahn können noch mehr Menschen die Vorzüge des ländlichen Raums nutzen. Dazu zählt vor allem eine weniger stark belastete Infrastruktur und viel Platz.“ Engagierte Menschen seien wiederum unerlässlich für das Ehrenamt und damit eine funktionierende Gesellschaft.

 

Zuständig für die Bestellung, Finanzierung und Angebotsplanung ist die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) GmbH. Sie koordiniert auch das Projekt zur Salzlandbahn. Ausgebaut werden die Strecken von der Deutschen Bahn AG bzw. der Deutschen Bahn Netz AG. Der Salzlandkreis sowie die Städte und Gemeinden begleiten das Projekt in den verschiedenen Phasen, um ihrerseits entsprechende Angebote im öffentlichen Nahverkehr einzutakten. Fahren soll die Salzlandbahn spätestens 2030.

 

Für die Umsetzung der Pläne ist eine höhere Geschwindigkeit auf beiden Strecken erforderlich. Dafür modernisiert die Deutsche Bahn die bisher nicht technisch gesicherten Bahnübergänge. Angestrebt wird der Bau einer Verbindungskurve bei Calbe (Saale). Die Maßnahmen sollen schrittweise umgesetzt werden. Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der DB, sagt: „Mit dem Ausbau der Strecke verkürzen wir die Fahrzeit und machen das Bahnfahren deutlich attraktiver. Wir arbeiten mit Hochdruck an den Planungen für die Modernisierung der Bahnübergänge. Wir sind in engem Austausch mit der Nahverkehrsgesellschaft über den Abschluss einer Vereinbarung für die Verbindungskurve bei Calbe.“


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Kommentare: 3
  • #1

    Bahnfahrer (Dienstag, 24 November 2020 11:19)

    Weshalb erhöht man die Taktung nach Köthen nicht endlich und passt diese den Zeiten der dort haltenden Fernzüge so an, dass man im zügigen Köthen nicht erst noch eine Stunde auf Anschlüsse warten muss. Das würde Bahnfahren wieder viel attraktiver machen, als im Droschkentempo nach Halle bzw. Magdeburg.

  • #2

    manni (Dienstag, 24 November 2020 18:35)

    Pläne gab es schon viele, vorallem Abrißpläne bei der Bahn.Es werden Jahre vergehen bis diese Bahnstrecken mehr genutzt werden.

  • #3

    Pendler (Montag, 30 November 2020 22:46)

    Die Züge nach Köthen und Dessau fahren doch stündlich. Und bloß nicht wieder die Züge 15 Minuten in Köthen stehen lassen, damit man Anschluss von Bernburg zu den IC Zügen und von den IC-Zügen nach Dessau hat. Schneller als in 45 Minuten würde man es so auch nicht nach Halle schaffen (20 Minuten nach Köthen, 5 Minuten Umstieg, 20 Minuten nach Halle). Das schafft die "Salzlandbahn" künftig auch locker, aber ohne Umstieg und IC-Preis. Aktuell kommt man dagegen halbwegs annehmbar in die alte anhaltische Metropole Dessau, mit einer solchen Standzeit ginge das nicht mehr.