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Reallöhne in Sachsen-Anhalt um 2,1 Prozent gesunken

Reallöhne in Sachsen-Anhalt sanken im II. Quartal 2022 durchschnittlich um 2,1 % unter das Niveau des Vorjahresquartals


Im II. Quartal 2022 war nach vorläufigen Ergebnissen der neuen Verdiensterhebung die Entwicklung der Reallöhne im Vorjahresvergleich zum 4. Mal in Folge rückläufig. Balkendiagramm zur Entwicklung des Reallohn-, Nominallohn- und Verbraucherpreisindex seit 2018, Veränderungen zum Vorjahresquartal

 

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, wurde der Anstieg der Nominallöhne im II. Quartal 2022 um 5,6 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal durch die Inflation von 7,9 % im gleichen Zeitraum überkompensiert.

 

Wie bereits im IV. Quartal 2021 lag der preisbereinigte Reallohnverlust (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch im II. Quartal 2022 bei ‑2,1 %, im I. Quartal waren es noch ‑0,3 %. Die Entwicklung des Reallohnindex wurde zum einen von der anhaltend hohen Inflation beeinflusst. Zum anderen sank 2020 und 2021 das Niveau der Bruttomonatsverdienste in Folge der Pandemie (u. a. aufgrund von Kurzarbeit) in einigen Wirtschaftsbereichen in Sachsen-Anhalt stark wie beispielsweise. im Gastgewerbe und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie Kultur. Der gemessene Anstieg der Nominallöhne um durchschnittlich 5,6 % beruhte zum Teil darauf, dass die Verdienstniveaus sich im aktuellen Jahr von den Einflüssen der Pandemie erholten.

 

Ohne die pandemiebedingten Einflüsse auf die Bruttomonatsverdienste 2021 wäre der Anstieg der Nominallöhne unter Umständen geringer ausgefallen, was rechnerisch zu einem höheren Reallohnverlust durch die zurzeit hohe Inflation hätte führen können.

 

Datenquelle der Verdienstindizes ist ab dem Berichtsjahr 2022 die neue Verdiensterhebung. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte sind die Daten ab dem Jahr 2022 nur eingeschränkt mit früheren Daten vergleichbar. Aussagen unterhalb der gesamtwirtschaftlichen Ebene Sachsen-Anhalts sind nur sehr eingeschränkt möglich. Ab 2022 werden alle Verdienstindizes anhand eines aktualisierten Wägungsschemas und mit dem Basiszeitraum 1. Quartal 2022 = 100 berechnet. Alle Ergebnisse der Berichtsquartale 2022 sind vorläufig.


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