Protest Saale Abstufung Sachsen-Anhalt

Am heutigen Sonnabend gab es in Alsleben eine groß angelegte Protestdemonstration. Mit Yachten, Paddelbooten und Katamaranen protestierten die Schiffer gegen den Entwurf der Bundesregierung, die Saale als Restwasserstraße einzustufen und somit kleine Hafenanlagen, Rastplätze, Werften und Fahrgastschiffen und somit den gesamten Wassertourismus zum erliegen zu bringen. Dies hätte auch zur Folge, dass die Schiffbarkeit des Flusses verloren gehen würde. Somit wäre die Saale auch für den Wassertourismus (Blaues Band) und der Binnenschifffahrt nicht mehr benutzbar. Am Nachmittag gab es dann eine große Abschlusskundgebung der zahlreichen Demonstranten. Unter dem Motto: "Wir lassen uns nicht "verRamsauern" sprachen Gegner der Einstufung gemeinsam mit Wirtschaftsvertreter und Politiker und kamen zu einem Bündnis zusammen, um gemeinsam für den Erhalt der Saale als Binnenwasserstraße zu kämpfen. Starker Protest regt sich auch bei den Binnenschiffern, Werften und Wassersportlern. Würde sich der Fluss selbst überlassen, hätte dies nicht nur für den Tourismus, sondern auch für den Hochwasserschutz Konsequenzen. 

Erst gestern wurde ein Gründungsaufruf unterzeichnet. Neben dem Landrat des Salzlandkreises, Ulrich Gerstner, die IHK-Präsidenten Carola Schaar und Klaus Olbricht gehören auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel, Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolf sowie zahlreiche Abgeordnete, Arbeitnehmervertreter, Bürgermeister und Unternehmer dazu. „Wir werden uns nicht damit abfinden, dass die Saale am grünen Tisch in die Bedeutungslosigkeit katapultiert wird“, sagt Landrat Ulrich Gerstner und verweist auf eine Unterschriftensammlung, bei der sich in den vergangenen vier Wochen mehr als 2.600 Bürger gegen die Abqualifizierung der Saale zur Rest-Wasserstraße ausgesprochen hatten.

Wenn die Wasserwege in den neuen Bundesländern zu Rest-Wasserstraßen degradiert werden, wird auch bald von einem Rest-Schienennetz und einem Rest-Straßennetz geredet werden. Für das Bundesverkehrsministerium ist klar, es wird nur noch in die wichtigen Wasserstraßen investiert, und die befinden sich alle in den alten Bundesländern. Kategorie „Rest-Wasserstraße“ sieht weder Ausbau noch Optimierung oder Unterhaltung der Saale vor, wegen der Einstellung des Schleusenbetriebes würde die Schiffbarkeit des Flusses verloren gehen. Würde der letzte Abschnitt zur Elbe nicht ausgebaut, hätte dies auch Auswirkungen auf die Industrie, weil diese somit nicht konkurrenzfähig bleiben könnten.

Fotos: L.Altrock

Saale-Bündnis