Neuapostolische Kirche Bernburg Gastgeber für Hörgeschädigte-Gottesdienst

Für Hörgeschädigte gibt es in der Neuapostolischen Kirche ein spezielles Angebot. Regelmäßig finden Gottesdienste in Lautsprache mit lautsprachbegleitenden Gebärden (Abkürzung: LBG) statt. Dabei wird die Predigt in einfachen Sätzen deutlich gesprochen und durch Gesten mit den Händen unterstützt. Durch die Kombination des Ablesens vom Mund und der Gesten können Hörgeschädigte sowie Gehörlose den Inhalt verstehen. 

Jeder Mensch als das Geschöpf Gottes ist einmalig und liebenswert. Von dieser Erfahrung ist das Miteinander - die Integration des Menschen, unabhängig von Alter, ethnischer und sozialer Herkunft - in der Kirchengemeinde und im täglichen Leben für Christen selbstverständlich.

 

Doch im Umgang mit Behinderten wollen sich diesem Zusammengehörigkeitsgefühl Barrieren entgegen stellen. So können Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit zur Isolation betroffener Mitmenschen führen. Um der Einsamkeit und dem Gefühl des Alleinseins zu entgegnen, finden sie andere Formen der Kommunikation, beispielsweise die Lautsprache mit lautsprachebegleitenden Gebärden (LBG). Seit Jahren bemüht sich die Neuapostolische Kirche deutschlandweit darum, Gottes Wort für Hörbehinderte in der Kirchengemeinde hörbar zu machen.

 

Bereits zum zweiten Mal wird die Gemeinde Bernburg Gastgeberin für einen Gottesdienst sein, der in LBG gehalten wird. Sowohl die Predigt als auch die gesanglichen Beiträge des vierstimmig singenden gemischten Chores werden entsprechend übersetzt. Hierzu ist jedermann herzlich willkommen:

 

Sonntag, den 1. April 2012, 10.30 Uhr, Gröbziger Straße 24, 06406 Bernburg

 

Dieser Gottesdienst ist Teil des Jahresprogramms, das die Gemeinde im Rahmen des 125 Jahr-Jubiläums der Neuapostolischen Kirche in Bernburg gestaltet.

 

Hintergrund: Gottesdienste für Hörgeschädigte werden in Mitteldeutschland einmal monatlich jeweils in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen/Thüringen an wechselnden Orten durchgeführt. Hörgeschädigte erleben gemeinsam mit Hörenden in einer Gastgebergemeinde den Gottesdienst, der wegen der Anreise aus der gesamten Gebietskirche erst um 10:30 Uhr beginnt. Ein anschließender Brunch bietet Möglichkeit zum Gedankenaustausch und näheren Kennenlernen.

 

Neben den beauftragten Amtsträgern engagieren sich zahlreiche Glaubensgeschwister bei der Durchführung der Gottesdienste für Hörgeschädigte. Jugendliche, die die Gebärdensprache erlernt haben, übersetzen die Lieder im Gottesdienst. Oftmals üben die Kinder der Gastgebergemeinde einen Liedvortrag ein, den sie singen und gebärden.

 

Die Gottesdienste bereichern Hörgeschädigte und Hörende gleichermaßen. Sie fördern das gegenseitige Verständnis und stärken die Gemeinschaft. Für Hörgeschädigte, die alltäglich mit Kommunikationsbarrieren konfrontiert werden, sind diese Begegnungen besondere Höhepunkte. Mehr Informationen finden Sie hier