Herbstfest mit Blutspende- und Typisierungsaktion in Nienburg (Saale)

Einen gesamten Vormittag lang hatten die Organisatoren des Nienburger Herbstfestes ihre sorgenvollen Blicke zum Himmel gerichtet, aus dem es seit dem frühen Morgen in Strömen regnete. Letztendlich hatte Petrus jedoch Erbarmen und die Veranstalter konnten aufatmen, als sich das Wetter ab Mittag freundlicher zeigte und sogar die Sonne zum Vorschein kam. Lange Zeit vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung füllte sich dann auch der Nienburger Marktplatz mit Familien und ihren Kindern, Großeltern und Jugendlichen. Punkt 16:00 Uhr eröffnete Stadtkämmerin und stellv. amt. Bürgermeisterin Susan Falke das Herbstfest und begrüßte die zahlreichen Gäste im Namen aller Organisatoren. Ihr zur Seite stand Kathrin Kurth, Initiatorin der Aktion, die zu Beginn der nun folgenden Talkrunde über den Werdegang von ihrer Idee zu dieser Aktion bis zum heutigen Tag sprach. 

Anlass hatte ein sehr persönliches und berührendes Erlebnis gegeben. Wegen des Verdachts, an Leukämie erkrankt zu sein, wurde die noch nicht einmal einjährige Tochter von Kathrin Kurth in die Uni-Klinik Magdeburg eingewiesen. Die schlimme Befürchtung bestätigte sich glücklicherweise nicht, doch das auf der Krebsstation Erlebte ließ die junge Mutter nicht mehr los. Sie musste etwas tun! Aus dieser Situation heraus entstand die Idee der Durchführung einer Typisierungsaktion in Nienburg (Saale). Unterstützung von Anbeginn fand dieses Vorhaben bei der Stadtverwaltung Nienburg (Saale), dem DRK-Kreisverband und der Deutschen Stammzellenspenderdatei DSD gGmbH.

 

Heinz Robens, Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Stammzellendatei DSD gGmbH (DSD) machte deutlich, dass alle 45 Minuten allein in Deutschland ein Mensch an Leukämie erkrankt. Treffen kann es jeden und besonders häufig sind es Kinder und Jugendliche, die diese schlimme Diagnose erhalten. Eine Stammzellspende ist oft die einzige Chance auf Leben.

Herbstfest Typisierungsaktion, zahlreiche Gäste bevölkerten den Nienburger Marktplatz
Herbstfest Typisierungsaktion, zahlreiche Gäste bevölkerten den Nienburger Marktplatz
v. l. n. r. : Grit Gröbel - Pressesprecherin der Deutschen Stammzellendatei DSD gGmbH (DSD), Hagen Nimmig - Moderator, Susan Falke – Kämmereileiterin Stadt Nienburg (Saale), Kathrin Kurth – Initiatorin der Typisierungsaktion
v. l. n. r. : Grit Gröbel - Pressesprecherin der Deutschen Stammzellendatei DSD gGmbH (DSD), Hagen Nimmig - Moderator, Susan Falke – Kämmereileiterin Stadt Nienburg (Saale), Kathrin Kurth – Initiatorin der Typisierungsaktion
Bikergruppe aus Staßfurt, die geschlossen an der Typisierungsaktion teilnahm
Bikergruppe aus Staßfurt, die geschlossen an der Typisierungsaktion teilnahm

Die Kosten für eine Typisierung liegen bei 50,00 EUR für Labor und Registrierung , ergänzte Grit Gröbel, Pressesprecherin der DSD. Das sind Beträge, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Und so sei die DSD immer auch auf finanzielle Spenden angewiesen. Auch sie zeigte sich über die vielen Gäste erfreut und rief diese erneut auf, sich an der Typisierungsaktion zu beteiligen. Zeitweilig bildete sich eine Schlange vor dem Blutspendemobil des Deutschen Roten Kreuzes. Wer sich typisieren lassen wollte, konnte das im Rahmen einer Blutspende tun oder ganz einfach per Speichelprobe, die die Mitarbeiter der DSD den Freiwilligen abnahmen. Teilnehmer der Aktion war auch eine Gruppe von ca. 15 Bikern, die mit ihren Maschinen aus dem benachbarten Staßfurt nach Nienburg (Saale) gekommen war. Aus der Presse hatten sie von der Aktion erfahren und sich dann spontan entschlossen dabei zu sein.

 

Am Nachmittag waren dann die kleinsten Gäste des Festes die Stars auf der Bühne. Die Kinder der Kindertagesstätten „Gerbitzer Mäusenest“, „Storchennest“, „Little crowheads“, „Zwergenburg“ und „Krümelkiste“ unterhielten die Zuhörer mit ihrem herbstlich bunten Programm. Anschließend brachte der Gemische Chor Latdorf sein Können zu Gehör. Was man in diesem Herbst trägt, zeigte die Modenschau unter der Leitung von Christine Donath, Inhaberin eines Nienburger Mode- und Schuhgeschäftes. Viel Beifall ernteten auch die farbenfrohen Darbietungen der Akrobaten des Nienburger Karnevalvereins. Das Publikum war wieder einmal begeistert vom artistischen Können der jugendlichen Turnerinnen. Abgerundet wurde das kulturelle Programm vom Angebot der vielen Institutionen und Vereine, die sich an den verschiedenen Ständen präsentierten.

 

Für das leibliche Wohl sorgten u. a. die Damen des Stadtseniorenrates mit einem verlockenden Kuchenangebot. Wer es dagegen lieber deftiger mochte, konnte zu Fettbemmen oder Bratwürstchen greifen. Einen Teil ihrer Einnahmen spendeten alle Anbieter der Deutschen Stammzellendatei DSD gGmbH. Bis in den Abend hinein feierten die Nienburger ihr Herbstfest auf dem Marktplatz. Zufrieden zeigten sich am Ende die Organisatoren mit dem Ergebnis der Blutspende- und Typisierungsaktion. Unter den 76 Blutspendern waren 23 Personen zum ersten Mal dabei. 22 Freiwillige hatten sich im Rahmen ihrer Blutspende typisieren lassen und insgesamt wurden knapp 100 Typisierungen registriert.

 

Stadtkämmerin Susan Falke lobte insbesondere auch das Engagement aller Beteiligten. „Kathrin Kurth hat den Stein ins Rollen gebracht. Hieraus entstand die Idee die Typisierungsaktion in ein Herbstfest einzubetten. Wir haben sofort zahlreiche Freiwillige gefunden, die uns uneigennützig unterstützt und so maßgeblich zum Erfolg des Festes und der gesamten Aktion beigetragen haben.“ Letztendlich hat ein Rad ins andere gegriffen. „Ich bin stolz darauf, dass wir Nienburger so etwas Tolles auf die Beine gestellt haben. Das stimmt mich froh und ich bin überzeugt davon, dass wir alle gemeinsam noch Vieles mehr schaffen werden“, so Falke abschließend.

 

Noch nicht genau beziffert werden kann der Endbetrag der eingegangen Spenden. Hatten im Vorfeld bereits Firmen und Vereine mit finanziellen Zuwendungen die Durchführung der Aktion unterstützt, kommen nun noch die Spenden aus den Einnahmen der Anbieter und die der Privatpersonen hinzu. Letztendlich wurden ca. 2.500 Euro gezählt. DSDPressesprecherin Grit Gröbel zeigte sich sehr zufrieden. „Mit diesem Beitrag sind die Hälfte der heute stattgefundenen Typisierungen finanziell abgesichert.“

 

Im Namen aller Organisatoren bedankt sich die Stadt Nienburg (Saale) recht herzlich bei allen Spendern, Unterstützern und Helfern:

 

• Schwenk Zement KG, Bernburg – 500,00 EUR,

• Solvay Chemicals GmbH, Bernburg – 500,00 EUR,

• SHK Meisterbetrieb Hagen Nimmig, Nienburg (Saale) – 200,00 EUR

• Brennstoffhandel Sattler, Nienburg (Saale) – 200,00 EUR

• Exte Extrudertechnik, Nienburg (Saale) – 100,00 EUR

• Zimmerei Meißner GmbH, Nienburg (Saale) – 100,00 EUR

• Karnevalsclub e. V. , Nienburg (Saale) - 111,11 EUR

 

Hinzu kommen die Spenden der anwesenden Institutionen und Vereine sowie der Firmen, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten:

 

• Stadtseniorenrat der Stadt Nienburg (Saale)

• Deutsche Rheumaliga LV Sachsen-Anhalt, AG Bernburg, Selbsthilfegruppe Nienburg (Saale)

• Blumen- und Basteleck Heike Kettmann, Nienburg (Saale)

• Schneiderei Andrea Günzler, Nienburg (Saale)

• Anglergruppe Wedlitz, Nienburg (Saale), OT Wedlitz

• Fahrschule & Zweiradhandel Loos, Nienburg (Saale)

• Flepro Fleisch und Wurstwaren GmbH, Bernburg (Saale), OT Peißen

• Party Company Uwe Wachsmuth, Bernburg (Saale), OT Baalberge

• Edeka Neukauf Sonja Rehak, Nienburg (Saale)

• Schaustellerbetrieb Gabi Weisheit, Staßfurt

• Spenden von Privatpersonen