Internationales Sommeratelier Aschersleben 

Arbeiten, Lernen, Wohlfühlen sind die drei Schlagworte, mit denen Aschersleben, die älteste Stadt Sachsen-Anhalts, erfolgreich für sich wirbt. Bildung, Kunst und Kultur nehmen dabei eine besondere Bedeutung ein und gehen insbesondere am Standort des Bildungszentrums Bestehornpark eine starke Symbiose ein. Das Internationale Sommeratelier Aschersleben, das 2015 erstmals durch die Stadt Aschersleben initiiert werden konnte, unterstreicht diese Entwicklung in unmittelbarer Nähe zur Grafikstiftung Neo Rauch. 


Vier internationale Künstler haben seit Juli die Atelierräume im sogenannten Riegelbau des Bestehornparks nutzen können, in Aschersleben gelebt, sich hier inspirieren lassen und zahlreiche Werke geschaffen. Am Sonnabend, 5. September, um 18 Uhr wird die Ausstellung zur Präsentation der Arbeitsergebnisse der diesjährigen Teilnehmer des Internationalen Sommerateliers Aschersleben feierlich eröffnet. 

Den ersten Jahrgang des Sommerateliers bildet die aus Amerika stammende Künstlerin Laura Bruce, der griechische Künstler David Benforado, der aus Irland kommende Künstler Colin Crotty und der ungarische Künstler Róbert Batykó. Zum Abschluss des Sommerateliers präsentieren die vier Maler die Resultate ihrer Arbeit aus den letzen drei Monaten der Öffentlichkeit. Zur Eröffnung werden die Künstler, Oberbürgermeister Andreas Michelmann sowie zahlreiche geladene Gäste anwesend sein. Anschließend wird die Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

 

Zwei Wochen lang können die Werke dann im Ausstellungsraum sowie eines im Treppenhaus des Kopfbaus zu den Öffnungszeiten des Bestehornparks besichtigt werden.

 

Das von der Stadt Aschersleben in diesem Jahr initiierte Sommeratelier umfasst die Vergabe von vier Atelierräumen, die in dem 2010 geschaffenen Neubau im Bestehornpark untergebracht sind und während der Schulzeit durch die Schüler der Kreativwerkstatt genutzt werden. Die Räume werden den Teilnehmern jeweils für den Zeitraum von drei Monaten von Juli bis September eines Jahres bereitgestellt.

 

Alle vier Künstler arbeiten auf sehr unterschiedliche Weise mit den Mitteln der Malerei. So bietet die Ausstellung auch einen kleinen Einblick in das Spektrum zeitgenössischer Malerei: Zu sehen sein werden figürliche Arbeiten, Aquarelle, Zeichnungen, großformatige Leinwandarbeiten, die sich mit Licht und Farbe auseinandersetzen und Arbeiten, die Bezüge zur im Alltag anzutreffenden Werbeästhetik aufweisen.

 

Die Künstler haben die dreimonatige Zeit in Aschersleben für intensives Arbeiten genutzt, aber auch die Geschichte und Landschaft in und um Aschersleben kennengelernt, was sich in einigen Arbeiten widerspiegelt.

 

Mit dem Internationalen Sommeratelier wurde nicht nur das künstlerische Programm und Profil im Bestehornpark erweitert, Aschersleben als künstlerischer Ort bekommt durch die Auswahl von Künstlern aus unterschiedlichen Ländern eine zusätzliche Aufmerksamkeit und Qualität.

 

Ausstellungseröffnung: Sonnabend, 5. September 2015, 18 Uhr

Vorheriger Presserundgang: Pressevertreter erhalten im Vorfeld der Eröffnung ab 17.30 Uhr die Möglichkeit, an einem Presserundgang und einer Preview teilzunehmen. Zugang zu den Räumlichkeiten (im Riegelbau im Bildungszentrum Bestehornpark, 2. OG, Wilhelmstraße 21 – 23 in 06449 Aschersleben) wird über den Eingang oberhalb der Grafikstiftung Neo Rauch gewährt. 

 

Die Künstlerbiografien:

 

Laura Bruce, geboren 1959 in East Orange (USA), lebt und arbeitet seit 1990 in Berlin. Sie schloss ihr Studium an der Slade School of Fine Arts in London 1999 mit dem Master of Fine Arts ab. Ihre Arbeiten wurden in den vergangenen Jahren in mehreren Einzelausstellungen u.a. in Leipzig, Berlin und London präsentiert. Seit 2015 doziert Bruce an der Akademie der Malerei Berlin im Fach Zeichnung. Neben einer Gruppe von mehreren Papierarbeiten realisiert Laura Bruce im Rahmen des Atelierprogramms eine große Wandmalerei in dem Neubau im Bestehornpark, die Bezüge zur Geschichte Ascherslebens herstellt und dabei die Thematik des Kartografierens künstlerisch umsetzt.

 

Róbert Batykó ist 1981 in Miskoloc (HU) geboren und lebt und arbeitet heute in Budapest. Batykó studierte dort an der Hungarian University of Fine Arts Malerei und machte 2005 seinen Abschluss. 2011 erhielt Róbert Batykó den Leopold Bloom Award. Neben einem sichtbaren Bezug zur Marken- und Konsumwelt der Industriegesellschaft haben Batykós Arbeiten eine weitere, wesentliche Gemeinsamkeit: sie sind bildnerische Umsetzungen der Innerlichkeit des Künstlers, reagieren auf Erfahrungen, Erinnerungen, Gefühle oder Gedanken.

 

David Benforado wurde 1977 in Athen geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Er studierte in den USA und an der Hungarian University of Fine Arts in Budapest Benforado konnte bereits internationale Einzelpräsentationen seiner Arbeiten u.a. in Athen, Budapest und Berlin realisieren und wirkte an künstlerischen Projekten in den USA und Europa mit. Die in Aschersleben entstandenen gegenstandslosen Arbeiten von Benforado sind aus der Auseinandersetzung des Künstlers mit den Begriffen der Stille und des Lichtes entstanden. Sie spielen mit der Sichtbarmachung von Farbdifferenzen und lassen bei aufmerksamer Betrachtung vielfältige farbliche Variationen in den Arbeiten von David Benforado erkennen. Benforado arbeitet mit reinen Pigmenten und mischt seine Ölfarben selbst, die er in übereinander gelagerten Farbschichtungen auf die Leinwand bringt.

 

Colin Crotty, geboren 1974 in Waterford (IE), studierte in Cork und London, wo er 2004 sein Studium am Chelsea College of Art mit dem Master of Fine Arts abschloss. Er lebt und arbeitet heute in Dublin und doziert am Crawford College of Art & Design in Cork. Crottys Arbeiten thematisieren die grundlegenden sozialen Prozesse, die unsere gesellschaftliche Wirklichkeit beeinflussen und formen. So beschäftigt sich Crotty in den während seines Aufenthaltes in Aschersleben entstandenen Arbeiten mit der Kollektivierung und der Ausbildung einer Gruppenidentität unter Jugendlichen. Dabei exponiert Crottys Bildwelt den öffentlichen Raum als notwendige Voraussetzung für solche Vergemeinschaftungsprozesse. Malerisch verweist Crotty auf die Landschaftsmalerei und fällt durch seine lyrische Farbgebung auf, wodurch er technisch eine spannungsreiche Beziehung zu seiner zeitgenössischen Motivik aufbaut.

 

Hintergrund:

Dank der Unterstützung durch den Wirtschaftsclub Aschersleben e.V., die Sparkassenstiftung Aschersleben-Staßfurt, die Grafikstiftung Neo Rauch, die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH und den Aschersleber Kunst- und Kulturverein e.V. sowie die Stadt Aschersleben konnten den Künstlern Arbeits- und Wohnräume sowie Materialien zur Verfügung gestellt werden, so dass in Aschersleben erlebbare Kunst entstanden ist, die nun in einer Ausstellung ab dem 5. September präsentiert werden kann.