Erste Ergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt 2015

Möllring: Wirtschaft hat sich leicht erholt.

„Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ (+2,5%), „Metallerzeugung und -bearbeitung“ (+2,4%), „Maschinenbau“ (+3,0%) und „Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ (+11,6%)

 


Der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ hat heute die Ergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Deutschland und den einzelnen Bundesländern für das Jahr 2015 veröffentlicht. Zum Ergebnis für Sachsen-Anhalt sagt Wirtschaftsminister Hartmut Möllring: „Nach zwei Jahren des negativen Wachstums hat sich die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt 2015 leicht erholt.“ 2013 lag das BIP-Wachstum preisbereinigt bei minus 0,3 Prozent, 2014 bei minus 0,4 Prozent und 2015 bei plus 0,1 Prozent. „Für Sachsen-Anhalt heißt dies vor allem, dass auch in 2016 unsere mittelständischen Unternehmen weiter im Zentrum der Wirtschaftspolitik des Landes stehen müssen. Unsere Betriebe müssen durch Innovationen und Investitionen ihre Produktivität steigern und durch eine stärkere Internationalisierung neue Märkte im Ausland erschließen. Nur so kann die Wirtschaft im Land weiter wachsen“, betont Möllring.

 

„Erfreulich ist, dass die chemische Industrie in 2015 ihren Umsatz steigern konnte. Auch das Baugewerbe hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Dies konnte jedoch die schwierigen Entwicklungen zum Beispiel im Bereich der Nahrungsmittelindustrie nicht ausgleichen“, sagt Möllring weiter.

 

Hintergrund

 

Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe waren 2015 Einbußen zu verzeichnen: So gab es im Vergleich zum Jahr 2014 deutliche Umsatzrückgänge in den Bereichen „Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln“ (-7,1%), „Herstellung von Metallerzeugnissen“ (-7,5%), „Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren“ (-3,7%) sowie auch in der „Kokerei und Mineralölverarbeitung“.

 

Besonders die Bereiche Ernährung und Mineralölverarbeitung haben in Sachsen-Anhalt einen erheblich größeren Anteil am Verarbeitenden Gewerbe als im deutschen Durchschnitt und damit einen besonders großen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum. Positive Umsatzentwicklungen u.a. in den Bereichen „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ (+2,5%), „Metallerzeugung und -bearbeitung“ (+2,4%), „Maschinenbau“ (+3,0%) und „Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ (+11,6%) konnten die deutlich negativen Entwicklungen in den Bereichen Ernährung und Mineralölverarbeitung nicht auffangen.

 

Die potenziellen Gründe für das geringe Plus des BIP in 2015 dürften u.a. in den aktuellen Preisentwicklungen zu finden sein. So sind zum einen die Preise im Nahrungsmittelsektor insbesondere für Milch und Schweinefleisch deutlich zurückgegangen. Zum anderen dürfte sich der aktuelle Ölpreisverfall erheblich negativ ausgewirkt haben.