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Häusliche Gewalt: Notfallkarte für Migrantinnen vorgestellt

Foto: SLK, M. Bothe
Foto: SLK, M. Bothe

Mitglieder des Arbeitskreises „Hilfenetz vor Ort“ präsentieren in der Kreisstadt Bernburg die neuen, kleinen Karten, die im Notfall wertvolle Hilfe bieten können.


Am 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Aus diesem Anlass möchte der Arbeitskreis „Hilfenetz vor Ort“ unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten des Salzlandkreises auf die Veröffentlichung einer Notfallkarte für Migrantinnen aufmerksam machen. Von häuslicher Gewalt sind Frauen aller Nationalitäten betroffen.

 

Die Notfallkarte soll betroffenen Migrantinnen den Zugang zum ihnen zum Teil schwer durchschaubaren Hilfesystem erleichtern. Dass hier Bedarf besteht, wird durch die gestiegene Anzahl von Frauen mit Migrationshintergrund in den Frauen- und Kinderschutzhäusern im Salzlandkreis deutlich. Der Anteil liegt derzeit bei 30 Prozent.

 

Die neuen Notfallkarten im Scheckkartenformat enthalten auf Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch, Albanisch, Somali und Deutsch wichtige Hinweise und Telefonnummern von Polizei und Frauen- und Kinderschutzhäusern im Salzlandkreis. Sie werden vor allem in öffentlichen Einrichtungen, in Begegnungszentren oder in schulischen Einrichtungen, Kindergärten, Arztpraxen und Geschäften zu finden sein und können unauffällig eingesteckt werden. Die Karten gibt es auch über die Internetangebote des Salzlandkreises und der Städte Bernburg (Saale), Aschersleben, und Schönebeck (Elbe).

 

Der Arbeitskreis „Hilfenetz vor Ort“ wurde 2001 vom Jugendamt im Kreis Bernburg initiiert und hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, mit Fachveranstaltungen, Fortbildungen sowie mit Erstellung und Herausgabe von Informationsmaterialien das Thema Gewalt im sozialen Nahraum in die Öffentlichkeit zu tragen, zu bekämpfen sowie Opfern Hilfe anzubieten.

 

Die Erstellung der Notfallkarte für Migrantinnen wurde ermöglicht mit finanziellen Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt nach der Richtlinie zur „Stärkung der Willkommenskultur“.

 

Mitglieder im Arbeitskreis sind das Polizeirevier Salzlandkreis, die Frauen- und Kinderschutzhäuser Bernburg und Staßfurt des Rückenwind e. V. Bernburg, das Frauen- und Kinderschutzhaus der Stadt Aschersleben, das Amtsgericht Bernburg, die Gleichstellungsbeauftragten des Salzlandkreises und der Städte Bernburg (Saale), Aschersleben und Schönebeck (Elbe), der Fachdienst Jugend und Familie, die Stabsstelle Koordinierungsstelle für Migration und Bildung des Salzlandkreises, die Erziehungs- und Familienberatungsstelle Bernburg der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg, die Interventionsstelle „Häusliche Gewalt & Stalking“ Dessau, der Soziale Dienst der Justiz Magdeburg und die Opferberatung Weißer Ring e. V.

 


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