Endlich! Erster Spatenstich für nagelneue Kita in Ilberstedts Ortsmitte

Große Freude bei den Jüngsten über den Beginn des Neubaus

Das Wetter zeigte sich jahreszeittypisch wechselhaft. Schneefall und Sonnenschein lösten in kurzer Folge einander ab. Dennoch ließen Ilberstedts Bürgermeister Lothar Jänsch und Verbandsgemeindebürgermeister Jan Ochmann es sich nicht nehmen, den ersten Spatenstich für die neue Kindertagesstätte auf dem ehemligen Domänengelände vorzunehmen. Für die Kinder der jetzigen Tagesstätte " Pusteblume", die in Begleitung ihrer Erzieherinnen teilnahmen, hatten der Bürgermeister und seine Gemeindemitarbeiter bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Termin 60 bunte Ostereier auf dem Gelände versteckt, welche sie mit großem Eifer suchten. Dafür bedankten sie sich anschließend mit lustigen Kinderliedern. Das größte Vorhaben der Gemeinde Ilberstedt wurde heute morgen unter großer medialer Begleitung begonnen. Der Zeitplan für die Fertigstellung kann durchaus als sportlich eingeschätzt werden, soll doch die Einrichtung aller Voraussicht nach bereits im Sommer 2022 bezugsfertig sein.

Der Neubau entsteht auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzen Gelände, auf dem sich bisher alte und verfallene Stallungsgebäude befanden. Nach Nutzung durch LPG und später Agrargenossenschaft waren sie derart heruntergekommen, das letztlich nur der Abriss übrig blieb. Die Gemeinde bemühte sich damals erfolgreich um Fördermittel für den Abriss und erwarb das Gelände für einen symbolischen Euro.

Die alte Kindertagesstätte hatte durch den jahrelangen Sanierungsstau zuletzt nur eine Betriebserlaubnis mit behördlicher Ausnahmegenehmigung. Unter anderem ist der Keller nass und der Schornstein total versottet. In Summe standen die eventuellen Sanierungskosten in keinem Verhältnis mehr zu den Kosten für einen Neubau. Daher lag also nahe, das gemeindeeigene Grundstück ,auch wegen seiner zentralen Lage mitten im Ort, als Standort zu nutzen. Die Idee reifte bereits seit 2015, konkrete Planungen gab es dann erstmals vor zwei bis drei Jahren. Schlußendlich werden Baukosten in Höhe von etwa 1,9 Millionen Euro entstehen. Inclusive aller Neben- und Planungskosten sogar 2,2 Millionen Euro, wovon über einen Zuwendungsbescheid des Salzlandkreise etwa 880000 Euro Fördermittel des Bundesministeriums für Familie ,Soziales, Senioren, Frauen und Jugend einfließen. Die Restsumme hat die Verwaltungsgemeinschaft Saale-Wipper für 2021 und 2022 bereits fest in den Haushalt eingestellt.

Den Kindern kann es nur recht sein, stehen ihnen doch hier statt 1400 qm Fläche dann knapp 5000 qm Fläche zum Austoben zur Verfügung. Endlich, war dann auch die Quintessenz der erfreuten Worte der Erzieherinnen um Chefin Daniela Röhling und Mitarbeiterin Eileen Weber, denn auch für sie ändern sich ja die Arbeitsumstände. Auch personell ist man jetzt gut aufgestellt, stellen beide fest. Ein großer, überdachter Lichthof soll Licht und Luft in den Innenhof der Kindertagesstätte bringen. An der Fassade werden einheimische Nadelhölzer verbaut, die nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen eine beruhigende Wirkung auf Kinder haben sollen. Nicht zuletzt bietet die Anwendung dieses Baustoffes eine hohe Speicherfähigkeit und Wärmedämmung für Sonnenwärme . Daher bezeichnete Lothar Jänsch das Projekt in seiner kurzen Ansprache auch als einmaliges Konzept im Landkreis und als Aushängeschild für unseren Ort. Er erhofft sich Strahlwirkung in der Verbandsgemeinde und Attraktivität der Gemeinde als Wohnort. Es gibt schließlich nicht in jedem Dorf noch eine Arztpraxis und eine Bankfiliale. Nachdem kürzlich der Dorfkonsum wieder eröffnet hat, fehlt ihm nur noch eine Schule, um das Bild einer funktionierenden Dorfinfrastruktur abzurunden. So konnte in den letzten Jahren die Bevölkerungszahl nach dem großen Rückgang in den Nachwendejahren einigermaßen stabil gehalten werden und Anreize für den Zuzug junger Familien geschaffen werden.

Text: Kurt Kuchinke