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Neue Bioabfallvergärungsanlage in Bernburg kann starten

Jährlich etwa 33.000 Tonnen Bioabfälle aus Bernburg und Umgebung sollen hier künftig zu Strom verarbeitet werden.


Im Dezember 2020 erfolgte der erste Spatenstich der Vergärungsanlage in Bernburg. „Mit der Erzeugung von umweltfreundlichem Biogas wird Bernburg zu einem Vorreiter der Energiewende, sagte MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll. Im Gewerbegebiet West an der Autobahn entstanden im vergangenenen Jahr die einzelnen Bauwerke, in welcher nun Bakterien unter Luftabschluss den organischen Abfall aus Bernburg und Umgebung von 50 Kilometern, zersetzten.

 

Sämtliche Behälter der Anlage sind gas- und geruchsdicht. Ein leistungsfähiges Absaugverfahren reinigt sowohl den Annahmebereich als auch die gesamte Hallenluft. Das Investitionsvolumen der Anlage lag bei rund 20 Millionen Euro. Das regionale Bioabfallaufkommen in einem Umkreis von 50 Kilometern um Bernburg liegt bei rund 40.000 Tonnen pro Jahr.

 

Die gesamte Abluft wird in einem modernen Biofilter gereinigt. Neben den Vorteilen für die Umwelt schafft das Projekt zudem Sicherheit bei Ent- und Versorgung und stärkt die Wertschöpfung in der Region.  

 

 

 

Die neue Anlage ist ein Paradebeispiel einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, denn sie ist eine gute regionale Lösung, um Bioabfälle stofflich und energetisch zu verwerten. Die Energiewende wird lokal umgesetzt. Mit dem Gewerbegebiet West bietet die Stadt die optimalen Voraussetzungen, auch durch die direkte Anbindung an die Autobahn. Die Stadtwerke werden künftig das in der Anlage erzeugte Bioerdgas in ihr eigenes Gasnetz einspeisen.

 

 

Der Vorteil von Bioerdgas liegt auf der Hand: Es wird aus Abfällen gewonnen, die sowieso anfallen, und ist damit als erneuerbare Energie deutlich zuverlässiger verfügbar als Windkraft und Sonnenenergie. So steckt nach Berechnungen des Naturschutzbundes Deutschland allein in einer Bananenschale genug Energie, um eine 11-Watt-Lampe 34 Minuten mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig vermeidet die Biovergärungsanlage im Vergleich zu der bisher üblichen, offenen Kompostierung der Bioabfälle den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen. So werden pro Jahr rund 7.900 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht rund 44 Millionen gefahrener Autokilometer.


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