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Campus Technicus beschult ukrainische Flüchtlingskinder

Das Campus Technicus hat auf Anfrage ukrainischer Eltern schnell reagiert. Nach einem kurzen Probetag geht es nun für die ersten ukrainischen Kinder schon zum regulären Unterricht.



Schon vier Wochen dauert der Krieg gegen die Ukraine, seit dem sind tausende Ukrainerin mit Ihren Kindern vor Krieg geflüchtet. Auch im Salzlandkreis sind viel von Ihnen untergekommen, in Bernburg sind es bereits über 300 Menschen, viele von Ihnen sind Kinder.

 

Wir begleiten seit drei Wochen vier ukrainische Familien, zwei davon haben Kinder im schulpflichtigen Alter. In der ersten Woche ging es um die Unterbringung, in der zweiten Woche um Behördenwege wie die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt, die Registrierung durch die Ausländerbehörde, die Beantragung von SIM-Karten und Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz.

 

Und die Kinder?

 

Diese haben zunächst keine sozialen Kontakte, nur das Handy, und da verfolgen Sie, wie Ihre Mütter, größtenteils das Kriegsgeschehen in der Heimat und halten Verbindung mit den Vätern. Um soziale Kontakte und die Sprache zu lernen, wollen viele von Ihnen in die Schule oder sich sportlich betätigen. Gut für die Vereine, die durch zwei Jahre Corona sehr um Nachwuchs kämpfen müssen. Sich auf ukrainische Kinder einzustellen, muss schnell gehen. Tanzen, Fußball oder Rudern sind gute Möglichkeiten, schnell die Kinder zu integrieren, auch wenn die Sprachbarriere groß ist.

 

Integration in den Schulunterricht

 

Das Campus Technicus hat auf Anfrage ukrainischer Eltern schnell reagiert. Nach einem kurzen Probetag gehen nun schon die schulpflichtigen ukrainische Kinder, deren Familien wir begleiten, zum regulären Unterricht. Dazu erhalten Sie Deutschkurse, die für eine schnelle Verständigung sorgen sollen. Direktorin Christine Brauns: "Die Kinder wollen schneller lernen als wir dachten, wollen die Lehrbücher und geben sich richtig Mühe!" Was in Großstädten von der Landesregierung angedacht ist, ukrainische Schulklassen zu bilden, mit ukrainischen Lehrern, dauert viel zu lange und könnte in Bernburg scheitern, weil einfach noch nicht genügend ukrainische Kinder eines Alters zur Klassenbildung vorhanden sind.

 

Oberbürgermeisterin Silvia Ristow hatte bereits angekündigt, schnell und unbürokratisch die Kinder zur Schule und in den Kindergarten zu integrieren. Dennoch ist der Blick in die nächsten Wochen sorgenvoll, sollte sich die Flüchtlingsanzahl deutlich erhöhen, darf die Notlösung zur Unterbringung in der Bruno-Hinz Turnhalle keine Dauerlösung werden.

 

Das Landesschulamt will ein eigenes Verfahren für Kinder und Jugendliche mit ukrainischer Staatsangehörigkeit abseits dieses Erlasses schaffen, Voraussetzungen für die Aufnahme in die Schule sind der Nachweis über den Wohnsitz oder den gewöhnlichen Aufenthalt oder die Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchende, der Nachweis über eine kinder- und jugendärztliche Untersuchung sowie ein Vorbildungsnachweis (Zeugnisse) des Herkunftslandes.


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