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Innovative Forschungsprojekte präsentiert: Statusseminar zur Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt

© Hochschule Anhalt
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vo.li: Siv Biada (IPZ), Anita Kirmer (Hochschule Anhalt), Stefan Kiefer (Schmotzer Hacktechnik/Amazone).


Vom 6. bis 7. Juni 2023 fand das diesjährige Statusseminar der DBU-Förderinitiative "Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt" an der Hochschule Anhalt in der Innovationswerkstatt am Campus Bernburg statt. Mit großer Begeisterung präsentierten elf Forschungsprojekte aus ganz Deutschland der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den aktuellen Stand ihrer Arbeit. Das Seminar bot den Teilnehmenden die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung.

 

Aus insgesamt 78 eingereichten Projektskizzen wurde auch das Projekt mit dem Titel „Reihenbezogener Ackerbau mit reduziertem chemischen Pflanzenschutz und Förderung von Nützlingen und Wildkräutern in der Fläche(ReNuWi)“ ausgewählt. Bis Ende 2024 werden das Internationale Pflanzenbauzentrum (IPZ) der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, die Hochschule Anhalt und das Unternehmen Schmotzer Hacktechnik gemeinsam an diesem Projekt arbeiten.

 

Höhepunkte des Seminars waren zwei Exkursionen, bei denen Professorin Anita Kirmer von der Hochschule Anhalt, Siv Biada vom IPZ und Stefan Kiefer vom Unternehmen Schmotzer Hacktechnik/Amazone den 36 Teilnehmenden des Statusseminars erfolgreiche Langzeitversuche zur Diversifizierung von Feldrainen und urbanen Blühwiesen sowie die ReNuWi-Projektflächen präsentierten. Auf den Projektflächen wurde durch die Einsaat verschiedener Testmischungen mit ein- und mehrjährigen Wildpflanzen eine deutliche Förderung von Bestäubern und anderen nützlichen Insekten nachgewiesen. Die Konkurrenz zu den Ackerfrüchten wird durch speziell für den Strip-Till-Anbau entwickelte Messerwalzen des Unternehmens Schmotzer Hacktechnik kontrolliert.

 

Im weiteren Projektverlauf werden optimierte Wildpflanzenmischungen abgeleitet, die sowohl der Landwirtschaft als auch der Biodiversität zugutekommen. Zusätzlich wird eine ökonomische Bewertung hinsichtlich Arbeitsaufwand und Ertrag durchgeführt. „Langfristiges Ziel des Projektes ist es, ein System zu etablieren, das eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion und die Förderung der Biodiversität auf konventionellen Ackerflächen ermöglicht. Gleichzeitig sollen mögliche Finanzierungslücken aufgezeigt werden“ sagt Projektleiterin Siv Biada vom IPZ.

 

Dr. Benjamin Weinert, Referent für Landnutzung und Digitalisierung bei der DBU, zieht aus der Veranstaltung folgendes Fazit: "Die im Rahmen der Förderinitiative geförderten Projekte verfolgen unterschiedliche, aber vielversprechende Ansätze zur Reduzierung und Vermeidung von Pestiziden. Der gezielte Einsatz von Nützlingen, Brühstreifen und alternative Ausbringungsformen stehen im Mittelpunkt und zeigen praxisorientierte Anwendungen für ertragreiche Felder und mehr Biodiversität."

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