An welchen Gebäuden sind Sanierungen im Schloss Bernburg geplant?

Das Schloss Bernburg wurde in die Liste der Burgen und Schlösser im Besitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt aufgenommen, an denen in den nächsten Jahren mit Mitteln aus dem Sonderinvestitionsprogramm (SIP) 1 des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden sollen.

 

Folgende Maßnahmen sind geplant:

 

Aufgang zum Eulenspiegelturm

 

Um die Nutzbarkeit des Aufgangs zum Eulenspiegelturm langfristig sicherzustellen und die den Besucherinnen und Besuchern dienende Denkmalsubstanz zu schützen, ist die Herrichtung des bisher unsanierten Aufgangs zum Eulenspiegelturm geplant. Maßnahmen sind unter anderem die Restaurierung der Innenwand- und Deckenoberflächen, die Restaurierung der Fenster- und Türkonstruktionen, die Restaurierung des Holzhandlaufs und der Eisenteile der Treppe sowie Steinmetzarbeiten und Putzreparaturen im Bereich der an die Fenster anschließenden Außenfassade.

 

Christiansbau

 

Geplant ist, den Christiansbau und den barocken Zwischenbau zu sanieren und nutzungsbezogen auszubauen. Im Zentrum stehen dabei die Konservierung und ggf. Restaurierung der Denkmalsubstanz. Teilweise ist eine statische Ertüchtigung erforderlich. Im Sinne einer verbesserten Nutzung und der Erfüllung von weiteren Anforderungen ist auch der Abbau von Barrieren geplant. Dazu zählt z. B. der Einbau eines Aufzuges. Ebenso gehören die energetische Modernisierung, die Erneuerung von Heizungs-, Klima-, Sanitär- und Elektroanlagen sowie die Erneuerung der Versorgungsleitungen in den Gebäuden zur Planung.

 

Ziel ist die vollständige Sanierung der beiden Gebäudeteile. Nach der Sanierung soll das Deutsche Kabarettarchiv, das bisher das Erdgeschoss des unsanierten Gebäudes genutzt hat, wieder mit Ausstellungs- und Verwaltungsräumen einziehen. Außerdem ist eine Nutzung durch das Stadtarchiv Bernburgs vorgesehen.

 

Schlosshof

 

Der Schlosshof soll wieder in eine denkmalkonforme Nutzung überführt werden. Hierzu ist – nach archäologischen Untersuchungen – zunächst die grundhafte Sanierung der Hofentwässerung nötig. Anschließend soll die Hoffläche neugestaltet und ausgebaut werden. Auch die Beleuchtung des Schlosshofes gehört zu den geplanten Maßnahmen.

 

In Zukunft soll der Hof vermehrt für Veranstaltungen genutzt werden können.

 

Hintergrund Schloss Bernburg

 

Seit 1997 sind Teile des Schlosses Bernburg im Besitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Es handelt sich dabei um den Christiansbau (in der Literatur auch Johann-Georgen-Bau), den barocken Zwischenbau, das Lange Haus (bestehend aus Wolfgangs-Bau, Joachim-Ernst-Bau und Victor-Amadeus-Bau) und den darin befindlichen Aufgang zum Eulenspiegelturm sowie den Schlosshof.

 

Die übrigen Schlossteile sind im Besitz der Stadt Bernburg. Hierzu zählen der Eulenspiegelturm selbst, das Alte Haus und das Krumme Haus, in denen sich das Museum Schloss Bernburg befindet, sowie der Ostflügel.

 

In der Vergangenheit wurden durch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt am Schloss Bernburg neben einer großflächigen Bekämpfung des Echten Hausschwammes, intensiven Holzschutzmaßnahmen und umfangreichen statischen Ertüchtigungen bereits die kompletten Dachkonstruktionen und Dacheindeckungen des Langen Hauses, des Christiansbaus und des barocken Zwischenbaus, außerdem die Doppelturmfassade am Wolfgang-Bau (die sogenannte „Leuchte“) sowie die Erker des Langen Hauses saniert.

 

Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

 

Sachsen-Anhalt verfügt über eine beeindruckende Zahl an bedeutenden Burgen, Schlössern und sakralen Bauwerken. 20 herausragende Baudenkmale stehen in der Verantwortung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, inklusive der jüngsten Neuzugänge Kloster Jerichow (seit Januar 2022) und Schloss Allstedt (seit Juli 2022). Verantwortung heißt hier allem voran: Erhaltung. Durch denkmalgerechte Sanierung der Bauwerke sorgt die Kulturstiftung für die Sicherung originaler Bausubstanz und den langfristigen Erhalt der Denkmale. Darüber hinaus sind Sanierungs- und Baumaßnahmen die Voraussetzung für eine denkmalgerechte Nutzung der Bauwerke – und damit auch für deren öffentliche Zugänglichkeit.